Hattingen. In Hattingen machen sich zwei Frauen mit einer Kinder-Großtagespflege selbstständig. Das Konzept steht, es geht schon bald los. Das ist ihr Plan.

Den Duft von Parfüm tauschen Meltem Seferoglu und Pakize Bertan in Hattingen ein gegen den von Windeln. Einst arbeiteten sie in einer Parfümerie - jetzt machen sie sich selbstständig mt einer Kindergroßtagespflege mitten in der Stadt.

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Wo einst einst das Spielwarengeschäft Spielburg Wieschermann war, wird sich bald wieder alles an der Heggerstraße 33 ums Spielen drehen: Genau dieses Ladenlokal lassen die Frauen gerade komplett umbauen für ihre Kindergroßtagespflege für neun Kinder von null bis drei Jahren auf 138 Quadratmetern Es wird zwei Spielräume - einen zum Toben, einen zum ruhigeren Spiel, einen Schlafraum, eine offene Küche und Sanitäranlagen geben.

Großtagespflege mitten in der Innenstadt Hattingens geplant

„Kleine Wunder“ soll die Tagespflege heißen, weil „jedes Kind individuell und ein kleines Wunder ist“, sagt Pakize Bertan (39). Mit Meltem Seferoglu (38) ist sie seit Kindheitstagen befreundet. „Wir sind gebürtige Hattingerinnen, beide Kauffrauen im Einzelhandel und haben beide in der Parfümerie Pieper gearbeitet“, sagt Meltem Seferoglu.

Meltem Seferoglu (l.) und Pakize Bertan vor dem Ladenlokal in der Heggerstraße in Hattingen, in dem sie bald eine Kindergroßtagespflege eröffnen.
Meltem Seferoglu (l.) und Pakize Bertan vor dem Ladenlokal in der Heggerstraße in Hattingen, in dem sie bald eine Kindergroßtagespflege eröffnen. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

„U3-Betreuung in einer Welt voller Geborgenheit“ verspricht das Duo auf dem Schild, das am Schaufenster hängt. Nach dem Aufhängen konnten sich beide kaum vor Anfragen retten. „Der Bedarf ist so groß.“

Pakize Bertan aus Hattingen: „Jedes Kind ist ein kleines Wunder“

Wie wichtig eine gute Betreuung ist, wissen die beiden Mütter selbst. „Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, ist unglaublich schwierig“, sagt Pakize Bertan.

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Beide lieben Kinder, sie waren immer die, „die bei jeder Veranstaltung auch in der Familie zu den Kindern gegangen sind, um sie zu beschäftigen“, berichtet Meltem Seferoglu. Gerne betreuen sie privat die Kinder anderer. Irgendwann dachten die Freundinnen: „Warum nicht eine Kindertagespflege eröffnen?“ Gedacht, getan - mit viel Unterstützung der Familien und mit Unterstützung des Jugendamtes. „Wir hätten das rein privat machen können, aber wollten das lieber mit dem Jugendamt im Rücken.“ Freunde und Familie hätten zur Realisierung der Idee gesagt: „Ihr macht endlich das Richtige.“

Inklusion: „Kinder mit Einschränkung gehören einfach dazu“

Und so beginnen beide im Oktober mit einer einjährigen Schulung. „Nach drei Monaten dürfen wir schon mit der Tagespflege starten“, sagt Pakize Bertan. Außerdem wollen sie eine Zusatzschulung absolvieren, um auch Kinder mit Einschränkung aufnehmen zu können. „Wir haben selbst in unseren Familien betroffene Kinder, sie gehören dazu.“ Inklusion soll in der Großtagespflege gelebt werden.

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Die hat sich dem Montessori-Konzept verschrieben. „Wir möchten die Kinder auf dem Weg in die Selbstständigkeit begleiten“, sagt Pakize Bertan. Das heißt: „Sie dürfen schlafen, wann sie wollen, es wird Bodenbetten geben. Es wird keine Hochstühle geben, sondern kleine Stühle und Tische“, so Meltem Seferoglu.

Bewusst ein Ladenlokal in zentraler Lage gewählt

Bewusst haben sich die Frauen für ein Ladenlokal in der Fußgängerzone entschieden, auch wenn es keinen Garten hat: „Wir erreichen es fußläufig, es gibt viele Spielplätze in der Nähe, das Feuchtbiotop, einen Teich.“ Wichtig ist ihnen, dass die Kinder möglichst viel draußen sind.

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Voraussichtlich Anfang Februar oder März soll die Kindergroßtagespflege Kleine Wunder eröffnen. Interessierte Eltern setzt das Duo auf eine Liste, ab Mitte Oktober soll es die Möglichkeit zum Kennenlernen geben. Info: E-Mail an kleine.wunder@t-online.de oder telefonisch. Meltem Seferoglu hat die Rufnummer 0173 217 65 13, Pakize Bertan die Rufnummer 0173 211 70 92.

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