Hattingen. So kann die Zukunft aussehen: Das Netzwerk „Miteinander in Holthausen“ hat Pläne für Hattingens Ortsteil. Was ihnen fehlt – und was gut läuft.
Er hat Visionen. Die setzt er um. Thomas Schröder (61) kämpft gegen die nicht vorhandene Infrastruktur im Stadtteil Hattingen-Holthausen und hat sich für die Zukunft viel vorgenommen.
Einen Volltreffer hat er bereits mit dem Herbst- und Dorffest gelandet, das am Samstag (15.9.) zum zweiten Mal stieg, wieder rappelvoll war. „Begonnen hat alles mit Corona 2020. Da kämpfte Uli Wilkes aus Blankenstein gegen die Verelendung der Innenstadt, erfand Nettes Hattingen und die Wanderbaumallee. Das hat mich inspiriert. Ich habe viele Ideen, wie man sich in Holthausen besser vernetzen und die Bürger zueinander und ins Gespräch bringen kann“, erklärt Schröder.
Zusammenleben in Holthausen: So soll es in der Zukunft aussehen
Was kann man mit dem Stadtteil machen? Wie kann man das Zusammenleben lebendiger und attraktiver gestalten? Das fragt er sich seit Jahren und bringt von seinen Arbeitsstellen, die außerhalb von Hattingen liegen, viele Ideen mit. „Ich habe lange in Berlin gearbeitet, da gibt es am Schloss Köpenick Liegewiesen, auf denen Theater stattfindet, Musik gespielt wird, die Menschen zueinander finden. Solche Konzepte kann man auch für andere Städte nutzen, verändert natürlich und an die örtlichen Gegebenheiten angepasst.“
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Was fehle, sei eine Plattform, auf der die Menschen zueinander finden. Es hat bis 2014 einen Ring der Holthauser Vereine gegeben, der sich aufgelöst hat. Thomas Schröder kämpft gegen die Probleme des Stadtteils mit 5500 Einwohnenden. Denn die nächste Bedrohung sei, dass das evangelische Gemeindezentrum künftig anderweitig genutzt werden soll und dem Stadtteil dann nicht mehr zur Verfügung steht.
Sponsorensuche für das Herbst- und Dorffest
Das Herbst- und Dorffest wurde bisher von der Stadt mit 2000 Euro bezuschusst. „Das können wir alleine nicht stemmen. Darum versuche ich jetzt, Sponsoren zu finden.“
„Wir haben bisher eine WhatsApp-Gruppe, in der zum Beispiel der Kleingartenverein Salzweg und der Schützenverein zu finden sind. Wir wollen noch intensiver mit der Kita in der Lehmkuhle zusammenarbeiten und die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Holthausen miteinbeziehen, die ja in ihrer Schule auch schon sehr aktiv sind.“
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Keine Vereinesmeierei in Hattingen-Holthausen, sondern Angebote für alle
Kontakt hat Thomas Schröder zum Chef der Musikschule, Peter Brand, aufgenommen. Es soll ein Netzwerk geben, das die beabsichtigten Aktivitäten bündelt. „Wir wollen aber keine Vereinsmeierei, sondern parteiübergreifend Angebote für Jung und Alt machen.“
So ein Weg sei manchmal steinig, räumt der rührige Holthausener ein. „Ich möchte einfach ein Ventil öffnen, damit sich die Bürger und Bürgerinnen angesprochen fühlen.“ Denn eins sei klar: Viele in dem Stadtteil fühlten sich alleine gelassen. Das müsse sich in Zukunft ändern.
Menschen im Stadtteil Hattingen-Holthausen sehnen sich nach Gemeinschaft
Zum ersten Mal seit 2014 sei im vergangenen Jahr gefeiert worden. Das Fest sei gleich zum Neustart so gut angenommen worden, dass es klar sei, wie sehr sich die Menschen in dem Stadtteil nach Gemeinschaft sehnen. Das nächste Projekt, das Voraussetzung für Feste auf dem Heinz-Wittpoth-Platz ist, sei ein Stromkasten, der abgeschlossen werden kann.
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„Da bin ich im Gespräch. Dann hat man Strom vor Ort und kann den nach einer Feier genau abrechnen.“ Aus dem Miteinander in Holthausen wird jetzt doch ein Verein, der gerade in der Entstehung ist, „damit man die Finanzierung besser abwickeln und auch Spendenbescheinigungen ausstellen kann“, sagt Thomas Schröder. „Aber ein Verein mit einem schlanken Fuß.“
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