Hattingen. Die Sanierung der Kohlenstraße hatte einen hohen Nervfaktor – für die Anwohner, für Autofahrer, aber auch für die Menschen aus anderen Straßen.
Die Kohlenstraße bricht Rekorde: So lange hat es in Hattingen wohl bei keiner Straße gedauert, bis sie endlich fertig saniert war. Die Gründe – und ein Blick auf die Kosten.
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Wir schreiben den 8. November 2021: „Kohlenstraße wird endlich saniert“ lautet die Schlagzeile der WAZ Hattingen für den Startschuss der Arbeiten. Drei Bauabschnitte sind auf der rund vier Kilometer langen Strecke von Nierenhof über Niederbonsfeld nach Kupferdreh damals geplant, der letzte soll im dritten Quartal 2022 abgeschlossen sein. Kostenpunkt: rund drei Millionen Euro. Doch es kommt anders.
Baubeginn im November – somit ist der Frost der erste Gegner. Ein weiteres Problem: Kopfsteinpflaster unter dem Asphalt. „Zum Teil war das bekannt, zum Teil wurden wir aber auch überrascht“, so Straßen-NRW-Sprecherin Nadia Leihs. „Und das Abfräsen war sehr viel aufwändiger als zunächst gedacht.“
Abstand genommen hat der Landesbetrieb zwischenzeitlich auch von der Idee, einen Fahrradstreifen an der Kohlenstraße einzurichten – weil „parallel zur L439 der von Pendlern und Freizeitradelnden genutzte Deilbachradweg verläuft“.
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Schwierig ist die Situation jahrelang für die vielen Pendlerinnen und Pendler, die von Sprockhövel und aus Hattingen nach Essen wollen. Sie müssen weiträumige Umleitungen in Kauf nehmen – was viel Zeit kostet und ebenda die Anwohnenden in Rage bringt. Zum Beispiel an der Tippelstraße in der Winzermark und an der Essener Straße in Niederwenigern.
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„Auf Wunsch von Anwohnern und Gewerbetreibenden, von Kitas und anderen Einrichtungen haben wir zudem nicht so sehr in großen Bauabschnitten, sondern in mehreren kleinen gearbeitet“, erklärt die Pressesprecherin. „Kleinteiliges Arbeiten dauert auch länger.“
Und: Die Abwasserkanäle entlang der Kohlenstraße sind in einem schlechteren Zustand als vermutet. „Es wurden zusätzliche Entwässerungseinrichtungen eingebaut.“
Macht unterm Strich statt eines Dreivierteljahrs Bauzeit am Ende mehr als zweieinhalb Jahre von November 2021 bis Juli 2024.
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Ist es denn bei den drei Millionen Euro Kosten geblieben? „Die genauen Kosten für diese umfangreiche Sanierungsmaßnahme können derzeit noch nicht genannt werden, weil die Abrechnung der Bauleistungen noch nicht abgeschlossen ist“, teilt Straßen-NRW-Sprecherin Nadia Leihs auf WAZ-Anfrage mit.