Gladbeck / Bottrop / Recklinghausen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche nimmt zu. Zahlen des Landeskriminalamtes zeigen das. So sehen die Zahlen für den Kreis, Gladbeck und Bottrop aus.

Kein guter Start ins neue Jahr: Zum Jahreswechsel brachen bislang unbekannte Täter in ein Einfamilienhaus an der Schumannstraße ein. Nach ersten Erkenntnissen hebelten sie ein Fenster auf, um so in das Gebäude zu gelangen. Sie entwendeten Schmuck. Und auch über die Weihnachtsfeiertage waren Einbrecher in Gladbeck aktiv, ebenso wie in anderen Städten des Kreises Recklinghausen. So wurden ein Einfamilienhaus in Castrop-Rauxel, ein Reihenhaus in Recklinghausen und eine Erdgeschosswohnung an den Weihnachtsfeiertagen zu Zielen von Einbrechern, die durch Fenster oder Terrassentüren gekommen sind und in allen drei Fällen Schmuck und andere Wertsachen gestohlen haben.

Und dies sind wahrlich keine Einzelfälle: Nach neuesten Zahlen des Landeskriminalamtes (LKA) hat die Polizei in den ersten zehn Monaten des abgelaufenen Jahres 23.790 Einbrüche und Einbruchsversuche registriert. Das sind drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Polizei in Recklinghausen – zuständig für den Kreis sowie Bottrop – hat von Januar bis September 2024 insgesamt 1031 Wohnungseinbrüche aufgenommen, davon war es in 465 Fällen beim Versuch geblieben. Ein echter Vergleich ist zwar (noch) nicht möglich – die kompletten Zahlen fürs ganze Jahr werden erst im April veröffentlicht –, doch der Blick in die Statistik zeigt, dass Einbrecher auch im Vest erfolgreich sind. Und dass sie in den allermeisten Fällen ungeschoren davonkommen. Die Aufklärungsquote schwankte 2024 zwischen 3,67 Prozent im März und immerhin 27,14 Prozent im Juli.

Polizeisprecherin spricht angesichts der Zahlen von einer „Momentaufnahme“

Neueste Zahlen veröffentlicht die Kreispolizeibehörde allwöchentlich in ihrem Einbruchsradar: In der Zeit vom 16. bis 22. Dezember gab es insgesamt 30 Fälle, verteilt auf (fast) alle elf Städte des Zuständigkeitsbereichs. Daraus, so betont Polizeisprecherin Pia Weßing, ließe sich jedoch nicht ablesen, dass es einerseits eine Häufung in städtischen Bereichen gebe, während „auf dem Land“ die Welt noch in Ordnung sei. „Das ist lediglich eine Momentaufnahme.“ Auch in Haltern am See, wo es im besagten Zeitraum keinen einzigen Vorfall gab, seien immer mal wieder Kriminelle unterwegs. Zuletzt hat die Polizei Zahlen für die Zeit vom 23. bis 30. Dezember veröffentlicht. Auf der entsprechenden Karte sind insgesamt 25 Tatorte verzeichnet.

Einbruchsradar der Polizei Recklinghausen
Regelmäßig einmal in der Woche veröffentlicht die Polizei Recklinghausen eine Karte mit den Orten, an denen innerhalb einer Woche Einbrüche verübt wurden. Diese hier zeigt die Tatorte vom 23. bis 30. Dezember 2024. © Screenshot | Polizei Recklinghausen

Dennoch gibt es landesweit gehörige Unterschiede. Die LKA-Statistik für 2023 weist Gelsenkirchen als traurigen Spitzenreiter in Relation zur Bevölkerungszahl aus: Dort wurden pro 100.000 Einwohner 249 Fälle gemeldet. Auf Rang zwei folgt Krefeld mit 242 Einbrüchen pro 100.000 Einwohner. Das Polizeipräsidium für den Kreis Recklinghausen und Bottrop rangierte mit 196 Taten pro 100.000 Einwohner nicht weit dahinter. Insgesamt hatten die Beamten 2023 präsidiumsweit 823 vollendete und 626 Wohnungseinbruchsversuche aufgeführt. Ganz anders hingegen das Bild in Ostwestfalen-Lippe: Hier registrierte die Kreispolizeibehörde nur 35 Fälle auf 100.000 Einwohner. Auch im Kreis Olpe ging es mit 42 Fällen pro 100.000 Einwohner verhältnismäßig ruhig zu.

Polizei rät zum Einbau von Sicherheitstechnik

Polizeisprecherin Pia Weßing wird daher vor allem in der dunklen Jahreszeit nicht müde, an gängige Tipps und Kampagnen wie „Riegel vor – sicher ist sicherer“ zu erinnern. „Sicherheitstechnik an Türen und Fenstern, aber auch eine gute Nachbarschaft können Sie davor schützen, Opfer von Einbrechern zu werden“, heißt es da. Eine kostenlose Beratung zum (nachträglichen) Einbruchschutz bietet die Polizei nach Terminabsprache unter Tel. 02361/553344 an. 

Im Zweifel sollten Bürger auch schon bei verdächtigen Beobachtungen den Notruf 110 wählen, idealerweise mit möglichst präzisen Angaben zur Anzahl der Täter, deren Aussehen, deren Lauf- oder Fahrtrichtung und Informationen zum Fluchtfahrzeug. Ganz wichtig: „Bürgerinnen und Bürger müssen keine Bedenken haben, auch wenn Hinweise sich als unzutreffend erweisen oder zu keiner Festnahme führen. Kein ernst gemeinter Anruf wird in ,Rechnung gestellt‘“.

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