Gladbeck. Über Fördermittel ist mehr als eine halbe Million Euro in die City geflossen. Jetzt sind weitere Läden vermietet und neu Projekte angestoßen.
Mehr als eine halbe Million Euro an Fördergeldern wurden für die Gladbecker Innenstadt bewilligt. Diese Übersicht gab die Verwaltung am Donnerstag in der Sitzung des Wirtschaftsförderungs- und Bauausschusses heraus. Von Dezember 2020 bis Dezember 2023 waren es 518.570 Euro, die jedoch wurden nicht komplett genutzt, knapp 173.000 Euro mussten deshalb zurückgegeben werden.. Nun hat das Land das Förderprogramm für Innenstädte erneut aufgelegt und Gladbeck erhält 2024 noch einmal 120.250 Euro.
Ein Großteil der Summen ist bisher für die Anmietung von Ladenlokalen genutzt worden, die dann zu vergünstigter Miete weiter vergeben worden. Das soll so auch beibehalten werden. In diesem Jahr sei es gelungen, vier weitere Leerstände auf diese Weise zu verhindern. So habe an der Postallee ein Seifenladen eröffnet, an der Horster Straße mit Isekai World ein Geschäft, spezialisiert auf Anime.
Hospizverein Gladbeck bezieht ein Ladenlokal in der City
Demnächst wird auch das gegenüberliegende Ladenlokal an der Horster Straße 8 wieder genutzt werden, teilte die Verwaltung mit. In das ehemalige Obst- und Gemüsegeschäft wird der Hospizverein einziehen. Schon jetzt hat er seine Räume in diesem Haus. Aber auch an der Hochstraße 25 werde ein inzwischen seit fast einem Jahr vorherrschender Leerstand beseitigt. Denn auch das Ladenlokal, was zuletzt von Nanu Nana genutzt wurde, sei neu vermietet. Wer dort einziehen wird, dazu wurde im Ausschuss jedoch noch nichts gesagt. Die Verträge stünden vor der Unterzeichnung, vorher könne man aber nichts sagen, konkretisiert Stadtsprecher David Hennig auf Nachfrage.
Eine Veränderung gebe es an der Rentforter Straße 13. Die Farbkleckserei, in der alte Möbel aufgepeppt wurde, Experten sprechen von Upcycling, gibt es nicht mehr. Stattdessen werde dort demnächst ein Florist einziehen, so die Ankündigung im Ausschuss.
Neue Bänke und Hochbeete wurden ebenfalls aus Fördergeldern bezahlt
Ein Teil der Fördergelder wurde genutzt, um die Aufenthaltsqualität in der City zu erhöhen und sie entsprechend umzubauen. Neue Bänke und vor allem auch die großen stählernen Hochbeete wurden auf diese Weise angeschafft. Im Ausschuss klärte die Verwaltung auch auf, warum sie derart lange ungenutzt herumstanden. Man habe sie noch im vergangenen Jahr vor Ablauf der Förderperiode anschaffen müssen. Gleichzeitig sei aber klar gewesen, dass sie zu der Zeit noch nicht bepflanzt werden konnten.
City-Managerin Katja Krischel legte dann in ihrem Bericht einen Schwerpunkt auf die Veranstaltungen, die zuletzt in der Stadt stattgefunden haben. Die gehen zum Teil zurück auf das neue Innenstadtkonzept, das zuletzt verabschiedet wurde. Ziel sei es ja, die Innenstadt weiterzuentwickeln, sie in Quartiere mit verschiedenen Funktionen einzuteilen und sie so stärker mit Leben zu füllen.
City-Managerin sieht Marktfrühstück als Erfolg
Ein Baustein dazu sind Veranstaltungen. Insbesondere das regelmäßig stattfindende Marktfrühstück habe sich etabliert, so Katja Krischels Eindruck. Es gebe inzwischen Gladbeckerinnen und Gladbecker, die gezielt deswegen die Innenstadt ansteuerten. Als Erfolg wertet sie auch den Kreativmarkt in der Osterwoche. Das sei eine „sehr gelungene“ Veranstaltung gewesen, die gut angenommen worden wäre.
Im neuen Innenstadtkonzept sieht die City-Managerin ein „Drehbuch“ für die Stadtentwicklung. Erste Schritte habe man parallel zur Beratung des Konzepts eben auch schon umgesetzt, sagt sie mit Blick etwa auf die Veranstaltungen.
Zuhörbänke sollen Gladbecker miteinander ins Gespräch bringen
In dem Zusammenhang lobt sie auch den Einsatz von Reinhold Zipser, der als eine Art Hausmeister regelmäßig in der Stadt unterwegs ist und auf Schmuddelecken oder bauliche Probleme achtet. Einmal im Monat seien sie auch gemeinsam unterwegs. Dabei würde man auch kurzfristige Instandhaltungsmaßnahmen festlegen, „um die Sauberkeit und Sicherheit in der Innenstadt zu erhöhen“.
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Gemeinsam mit Gruppen des Seniorenbeirats möchte Katja Krischel künftig noch ein weiteres Projekt in der Innenstadt ins Leben rufen: „zuhören draußen“. In der Innenstadt sollen „Zuhörbänke“ dazu beitragen, dass die Menschen ins Gespräch kommen, sich verständigen. Das Projekt gibt es so bereits in Düsseldorf, mit den dortigen Verantwortlichen habe sie bereits Kontakt aufgenommen, berichtet Katja Krischel.
Die Idee dahinter, zu den Zuhörbänken gehören Zuhörpaten, die an diesen Bänken zu bestimmten Zeiten da sind und bei Bedarf, der Name sagt es, einfach nur zuhören. Dafür werden sie von Experten geschult. Die Düsseldorfer Initiative beschreibt sich selbst so: „Als ehrenamtliche, von Expert*innen geschulte Zuhörer*innen sind wir nicht kommerziell oder konfessionell motiviert. Sondern beseelt von dem Gedanken, mit ZUHÖREN.DRAUSSEN gegen Einsamkeit und gesellschaftliche Spaltung vorzugehen.“ Erste Umsetzungsstrategien für ein solches Projekt in Gladbeck erarbeite das City-Management aktuell mit interessierten Gruppen des Seniorenbeirats, berichtet Katja Krischel.
Sorgenkind aus ihrer Sicht bleibt vor allem der Wochenmarkt. Er biete zu wenige Händler und dadurch kämen zu wenige Besucher. Das sei eine Baustelle, so fürchtet sie, die die Stadt länger begleiten werde. Es gebe den Austausch mit den Händlern, die noch da sind und Ziel sei es neue zu akquirieren.
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