Gelsenkirchen. Die AfD verzeichnet ein Rekord-Ergebnis, die SPD fährt das historisch schlechteste Ergebnis ein. Der Live-Blog zur Bundestagswahl 2025.
22.55 Uhr: Genau 164.673 Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener waren bei dieser Bundestagswahl wahlberechtigt, genau 122.676 haben gewählt. Somit lag die Wahlbeteiligung bei 74,5 Prozent.
Wir verabschieden uns für heute und wünschen eine geruhsame Nacht! Mehr zur Wahl lesen Sie unter waz.de/gelsenkirchen.
22:37 Uhr: Die AfD hat die meisten Zweitstimmen in Gelsenkirchen bekommen, mit einem halben Prozent Rückstand folgt die SPD. Aber trotz herber Verluste hat es die SPD in Gelsenkirchen doch noch einmal geschafft, sich bei den Erststimmen durchzusetzen: Ihr Kandidat Markus Töns verteidigt seinen Sitz im Bundestag und holt 31,38 Prozent der Erststimmen. Friedhelm Rikowski (AfD) liegt bei 25,77 Prozent, Sascha Kurth (CDU) bei 23,10 Prozent, Martin Gatzemeier (Die Linke) bei 8,44 Prozent, Irene Mihalic (Grüne) bei 6,08 Prozent, Marco Buschmann (FDP) bei 3,32 Prozent. Frank Perlik von den Freien Wählern bekommt 1,42 Prozent der Stimmen, Lisa Gärtner von der MLPD 0,49 Prozent.
Wahlkreis-Sieger: Wer für das Ruhrgebiet im Bundestag sitzt
Bei den Zweitstimmen lieferten sich SPD und AfD ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Über lange Zeit lag die AfD stets mit einem hauchdünnen Vorsprung von teils nur wenigen Stimmen im zweistelligen Bereich vor den Sozialdemokraten. Nun steht folgendes Ergebnis fest: Die AfD hat 24,66 Prozent der Zweitstimmen und ist damit stärkste Kraft in Gelsenkirchen, die SPD erreicht 24,10 Prozent, die CDU 22,72 Prozent, die Linke erreicht 9,43 Prozent, die Grünen 6,52 Prozent, das BSW 5,07 Prozent und die FDP 3,02 Prozent.
22.30 Uhr: Gelsenkirchen hat gewählt – und die WAZ-Redakteurinnen und Redakteure waren den ganzen Wahlabend im Einsatz, um Daten und Stimmen zu sammeln. Hier alle Texte des Wahlabends im Überblick:
- Kompakt: Gelsenkirchener SPD-Kandidat siegt, AfD wohl stärkste Partei
- Kommentar: Wahlbeben: Gelsenkirchen kommt mit blauem Auge davon
- Demonstration: Gelsenkirchen: Tumult bei Demo zwischen Linken und Rechten
- Daten: Live-Ergebnisse für Gelsenkirchen: Die Bundestagswahl 2025
21.05 Uhr: Derweil berichtet die Polizei: Bei einer Demonstration in Gelsenkirchen ist es zu einem Tumult zwischen Links- und Rechtsextremen gekommen. Was genau passiert ist, können Sie hier nachlesen.
20.35 Uhr: Auch die FDP zeigt sich besorgt beim Blick auf die Ergebnisse, die aus den einzelnen Wahllokalen gemeldet werden: „Es ist krass, dass bei den Zweitstimmen die AfD fast in allen Stadtbezirken vorne liegt. Da muss man fast schon von einem Erdrutsch sprechen“, so FDP-Ratsherr Christoph Klug. „Warum ist die AfD so stark geworden? Es reicht nicht mehr aus, dies immer nur zu beklagen, sondern wir demokratische Parteien müssen den Menschen hier die richtigen Antworten geben. Wir liegen stadtweit nur bei rund drei Prozent. Da muss man schon von Abstrafen sprechen“, sagt die Ehrenvorsitzende Anne Schürmann.

Die OB-Kandidatin der FDP, Susanne Cichos, fasst zusammen: „Wir müssen uns jetzt ehrlich machen. Und wir müssen etwas ändern. Wenn man den Erfolg der Linken bei jungen Leuten sieht, müssen und werden wir etwa unsere Auftritte auf Social-Media-Kanälen ausbauen und verbessern. Ich finde, dass Marco Buschmann als unser Kandidat mehr als drei Prozent bei den Erststimmen verdient gehabt hätte. Er hat viel für Gelsenkirchen getan und sich in seiner Amtszeit als Minister sehr für seine Heimatstadt eingesetzt. Das ist von den Wählerinnen und Wählern überhaupt nicht gewürdigt worden. Und unfassbar, wie viele Stimmen die AfD auch im Gelsenkirchener Norden bekommen hat.“
20.25 Uhr: Andrea Henze will bei der Kommunalwahl im September Gelsenkirchens nächste Oberbürgermeisterin werden. „Ich bin sehr, sehr froh, dass wir Töns bestätigt sehen – mit über 30 Prozent“, gibt sie sich erleichtert. Mit Blick auf die Zweitstimme aber sagt sie: „Natürlich besorgt mich das, aber ich glaube auch, dass wir bis zur Kommunalwahl die Menschen davon überzeugen können, dass wir einen guten Plan haben. Mir geht es da hauptsächlich um die Themen Wirtschaft, Ordnung, Sauberkeit, Migration. Ich bin mir sicher, dass wir gute Lösungen für die Menschen in Gelsenkirchen haben. Wir werden nun daran arbeiten, das Vertrauen der Gelsenkirchener und Gelsenkirchenerinnen zurückzugewinnen.“
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
20.15 Uhr: „Es ist wichtig, dass diese Stadt in Berlin von einem Sozialdemokraten vertreten wird. Ich bin dankbar, dass das Ergebnis deutlich ist, aber es erschreckt auch, dass bei den Zweitstimmen eine rechtsextreme Partei auf Augenhöhe mit der SPD ist“, sagt Markus Töns.
Und weiter: „Das kann uns nicht zufriedenstellen. Rechtsradikale, diese Partei, darf in dieser Stadt nie Verantwortung übernehmen. Deshalb verspreche ich euch, wir werden kämpfen, auch für die Kommunalwahl. Weil es darum geht, diese Stadt besser zu machen. Wir überlassen unsere Stadt nicht Rechtsextremisten und Nazis.“

20 Uhr: Etwa 150 Wahlbezirke sind ausgezählt. Bei der Zweistimme wird es sehr knapp, bei der Erststimme zeichnet sich deutlicher ab: Friedhelm Rikowski, Direktkandidat der AfD, wird das Mandat für den Deutschen Bundestag nicht bekommen. Kreissprecherin Enxhi Seli-Zacharias sagt dennoch: „Friedhelm war der richtige Mann!“ Dass es weniger Erst- als Zweistimmen gibt, hänge mit dem „taktischen Wählen“ linkspolitisch eingestellter Wähler zusammen. Die Vermutung: Viele Grünen- und Linkenwähler haben sich bei der Erststimme dann doch für Markus Töns (SPD) entschieden. „Trotz dieser Maschinerie sind wir bei so einer Stärke. Das ist ein Erfolg“, meint Seli-Zacharias.
Kein Wort der Selbstkritik, etwa dazu, dass ein 68-jähriger Kandidat wie Rikowski nicht da stark sein konnte, wo die AfD viele Wähler erreicht – auf Social-Media-Plattformen und im Netz generell? „Als Typus ist Friedhelm in bestimmten Wählerschichten der bessere Kandidat gewesen“, meint die AfD-Chefin. „Er steht für Kontinuität und hat der CDU sicher wichtige Stimmen gekostet.“

Rikowski selbst stellt sich den vielen nachfragenden Parteimitgliedern auf der AfD-Party in Gelsenkirchen-Feldmark als „Punktesieger“ dar. Dass doch Töns die meisten Erststimmen bekommen hat, sei auch auf Wohlfahrtsverbände und andere Organisation zurückzuführen, die in Gelsenkirchen traditionell der SPD nahestehen. „Die können gewaltig mobilisieren“, sagt Rikowski. Einig sind sich er und seine Parteichefin bei der folgenden Analyse: „Wir sehen, dass der Wille durchaus da ist, die AfD in größerer Verantwortung zu sehen. Deswegen schalten wir jetzt unmittelbar vor der Kommunalwahl voll auf Angriff.“
19.44 Uhr: Mittlerweile sind 135 von insgesamt 209 Wahllokalen ausgezählt. Markus Töns (SPD) kommt auf 31,65 Prozent der Erststimmen, Friedhelm Rikowski (AfD) 25,56 Prozent, Sascha Kurth (CDU) auf 22,88 Prozent.
19.30 Uhr: Die Grünen hatten um 18 Uhr den Saal „Studio“ im Filmpalast „Schauburg“ in Buer komplett gefüllt. 65 Sympathisanten schauten zu. „Es war davon auszugehen, dass alle Ampel-Parteien Stimmen verlieren würden. Von daher ist es erfreulich, dass wir fast unser Ergebnis von 2021 erzielen konnten“, sagt Irene Mihalic, die seit 2013 für die Grünen im Bundestag sitzt. „Im Herbst hatten uns Umfragen noch bei einstelligen Ergebnissen gesehen. Jetzt stehen wir bei rund 13 Prozent. Wir haben uns hochgekämpft. Das ist eine gute Nachricht.“
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Ob ihre Partei wieder in die Regierungsverantwortung kommt? „Wir stehen für Sondierungen bereit.“ Die rund 20 Prozent für die AfD bezeichnet Mihalic als „eine Katastrophe“. Das Erstarken von Rechtspopulisten gebe es zwar in ganz Europa zu sehen. „Mit der AfD wäre die Vielfalt in unserem Land am Ende.“
Dennis Nawrot, Kreisvorsitzender: „Mit Blick auf die Zahlen auf Bundesebene bin ich zufrieden. In Gelsenkirchen wollen wir zumindest unser Ergebnis von der Europawahl holen. Das waren 7,7 Prozent. Danach sieht es nach der Auszählung in den ersten Wahllokalen leider nicht aus. Ich blicke dennoch zuversichtlich nach vorne. Wir haben so viele Mitglieder wie nie zuvor – in Gelsenkirchen und auf Bundesebene. Das stimmt mich zuversichtlich.“

Die grüne Europaabgeordnete und Gelsenkirchenerin Terry Reintke sagt: „Wir haben von den Beteiligten der Ampel-Regierung am wenigsten verloren. Für uns ist es kein fantastisches Ergebnis, es ist aber in Ordnung. Mit Blick auf Europa ist es nun enorm wichtig, dass wir eine handlungsfähige EU mit einem Deutschland in einer führenden Position brauchen. Deshalb muss sich Friedrich Merz nun darauf besinnen, welche Verantwortung er jetzt hat. Die 83 Prozent Wahlbeteiligung sind eine gute Nachricht für die Demokratie. Aber es wäre auch gut, wenn noch mehr Menschen als jetzt ihre Stimme einer der demokratischen Parteien geben würden.“
19.23 Uhr: Es sind Wahlen in extrem unruhigen Zeiten: In Europa wird Krieg geführt, gleichzeitig hat die neue US-Führung unter Donald Trump quasi das westliche Bündnis aufgekündigt, die Energiewende stockt und die Wirtschaft rutscht immer tiefer in die Stagnation. Auf die kommende Bundesregierung warten also enorm schwere Aufgaben.
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Umso spannender ist die Frage: Wer führt Deutschland durch diese Krisen? Am Sonntag ab 19 Uhr analysieren unsere Experten im Video-Studio den Ausgang der Bundestagswahl und die komplexe politische Situation. Hier geht‘s zum Livestream.
19.15 Uhr: Als die AfD bei der Auszählung der ersten Gelsenkirchener Ergebnisse knapp bei 40 Prozent lag, da sind Martin Gatzemeier und seinen Parteikollegen zwar die „Kinnladen heruntergefallen“, aber als sich das Ergebnis „normalisierte“, da habe man sich wieder über die guten Gesamtergebnisse der Linken im Bund freuen können.

„Bombastisch“ sei es, was seiner Partei gelungen ist, sagt der Linken-Direktkandidat in Gelsenkirchen. „Mit diesen Zahlen können wir ganz andere Politik machen“, sagt er. Die Zahlen seien eine „große Befreiung“ für alle Anwesenden im Werner-Goldschmidt-Salon gewesen, wo die Linke ihre Wahlparty feiert.
19.05 Uhr: „Das ist ein erschreckendes Ergebnis deutschlandweit und zum jetzigen Stand auch ein schlechtes Ergebnis in Gelsenkirchen. Ich bin aber froh, dass viele demokratisch gesinnte Menschen bereit sind, sich hinter einen demokratischen Direktkandidaten zu stellen“, kommentiert Sebastian Watermeier (MdL) von der SPD die aktuellen Hochrechnungen. „Es gibt eine tiefgreifende Unzufriedenheit der Menschen in Gelsenkirchen. Das ist die Situation in den Stadtteilen“, sagt der Abgeordnete und verweist auf die Altschulden, den Sanierungsstau und auch auf die Probleme im Zusammenleben mit Zuwanderern aus Südosteuropa.

Markus Töns: „Wir warten jetzt mal noch ab. Bei der Erststimme stabilisieren wir uns, aber mit der Zweitstimme können wir nicht zufrieden sein. Noch ist aber nichts abschließend geklärt“, sagt Töns und bittet die Genossen um Optimismus. Die Stimmung im Saal ist aber inzwischen sehr bedrückt.
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
18.50 Uhr: Allmählich laufen die ersten Ergebnisse aus den einzelnen Gelsenkirchener Wahllokalen ein. Um 18.47 Uhr sind sechs von 209 Wahllokalen ausgezählt: Danach führt Friedhelm Rikowski (AfD) mit 33,3 Prozent vor Markus Töns (SPD) mit 29,4 Prozent. Daran kann sich aber im Laufe des Abends noch viel ändern.
18.36 Uhr: „Mund abputzen, weitermachen“, ist jetzt die Ansage von NRW-Spitzenkandidat Kay Gottschalk. Bei der Kommunalwahl müsse die AfD in vielen Stadträten deutlich stärkste Kraft werden. „Ihr müsst in die Karnevalsvereine, ihr müsst in die Schützenvereine, ihr müsst zeigen, dass die AfD das Normalste von der Welt ist“, appelliert Gottschalk an die Parteimitglieder. Auch über Gelsenkirchen hat Gottschalk erneut etwas zu sagen: Die Stadt sei ein „Mahnmal“ dafür, was passiere, wenn „die Krafts, die Laschets regieren“, sagt er mit Blick auf die früheren NRW-Ministerpräsidenten.
18.31 Uhr: Isabell Scharfenstein, stellvertretende Kreisvorsitzende der FDP: „Die Hoffnung auf ein besseres Ergebnis war da. Jetzt haben wir eine Zitterpartie. Wir haben bis zuletzt gekämpft und noch gestern in der City Wahlkampf gemacht und dort viele gute Gespräche geführt. Ich fände es zu billig, wenn Christian Lindner nun zum alleinigen Sündenbock gemacht würde. Unser Ergebnis ist nicht an einer Person festzumachen.“
Anne Schürmann, Ehrenvorsitzende der FDP: „Wir sitzen nach dieser Prognose von 4,9 Prozent nun zwischen den Stühlen. Ich finde es furchtbar, dass es für uns so knapp geworden ist. Nach den vielen guten Gesprächen an den Infoständen im Wahlkampf hätte ich wirklich ein besseres Ergebnis erwartet. Christian Lindner sollte auf jeden Fall unser Parteivorsitzender bleiben. Ihn jetzt fallen zu lassen wie eine heiße Kartoffel halte ich für falsch.“ Susanne Cichos, OB-Kandidatin der FDP: „Ich bin tief traurig, dass wir so abgestraft wurden. Da bekomme ich eine Gänsehaut. Hoffentlich reicht es am Ende noch irgendwie für uns.“
18.15 Uhr: Sascha Kurth, der CDU-Kandidat für den Bundestag, sagt nach den ersten Prognosen: „Wir hätten uns sicherlich die Drei vorne gewünscht, aber wir haben einen klaren Regierungsauftrag bekommen. Ohne die CDU wird Deutschland in den nächsten vier Jahren nicht regiert. Die ersten Prognosen zeigen, dass es vielleicht für eine Groko reicht. Hier gab es durchaus Freude bei einigen, dass es mit den Grünen allein wohl nicht reichen wird, denn gerade beim Thema Migration sind wir zu weit voneinander entfernt.“

„Wir erwarten in Gelsenkirchen ein relativ enges Rennen. Das wäre das erste Mal, dass wir den Wahlkreis gewinnen würden. Daher muss man das nicht erwarten, aber wir hoffen es. In zwei Stunden sind wir schlauer“, sagt Kurth auch und freut sich über die hohe Wahlbeteiligung.
18.10 Uhr: Dass die AfD bei den ersten Hochrechnungen unter 20 Prozent landet, sorgt nun nicht für große Enttäuschung, aber der gigantische Jubel bleibt in Gelsenkirchen aus, wo sich die Landes-AfD zur großen zentralen Wahlparty trifft. Allen Grund, anzustoßen, haben die Partei-Promis trotzdem.
Kurz nach den Hochrechnungen sagt NRW-Spitzenkandidat Kay Gottschalk: „Wir haben die größte Wahlbeteiligung seit 1990 – und das haben wir der AfD zu verdanken.“

18.05 Uhr: Die Wahllokale haben geschlossen – nun geht es ans Auszählen der Stimmen. Laut ersten bundesweiten Prognosen der ARD kommt die CDU/CSU auf 29,0 Prozent, die AfD auf 19,5 Prozent, die SPD auf 16,0 Prozent, Grüne auf 13,5 Prozent, Linke auf 8,5 Prozent, FDP auf 4,9 Prozent, BSW auf 4,7 Prozent.
Markus Töns, Gelsenkirchens bisher direkt gewählter Bundestagsabgeordneter (SPD), spricht mit Blick auf die ersten Zahlen von einem schweren Schlag. „Das ist kein gutes Ergebnis“, so Töns, der vor allem die gescheiterte Ampelregierung dafür verantwortlich macht. „Wir haben in den vergangenen Wochen deutlich gespürt, wie unentschlossen die Menschen waren. Wir müssen den weiteren Abend abwarten, aber nach Lage der Dinge wird es schwierig, eine Regierung zu bilden.“ Was seine eigenen Chancen angeht, da ist Töns noch zuversichtlich und wartet nun gespannt auf die Ergebnisse aus Gelsenkirchen.

17:59 Uhr: Gut 30 FDP-Sympathisanten und -Amtsträger haben sich im „Domgold“ in Buer versammelt. Alle sind angespannt. Ehrenvorsitzende Anne Schürmann, seit 1977 Parteimitglied, ist komplett in Gelb gekleidet. Als Glücksbringer. Auch Susanne Cichos, OB-Kandidatin der Liberalen, trägt ein gelbes Oberteil.

17.55 Uhr: In Gelsenkirchen wird die zentrale Party der AfD in NRW gefeiert. Kurz vor den ersten Hochrechnungen blickt die AfD schon in die Zukunft: „Es könnte sein, dass wir in zwei Jahren schon wieder hier sind, wenn die Regierung dann wieder scheitert“, sagt Martin Vincentz, NRW-Chef. Spitzenkandidat Kay Gottschalk ergänzt: „Dann machen wir einen Doppelwahlkampf: Du als Ministerpräsidenten-Kandidat, ich wieder als Spitzenkandidat. Und dann rocken wir das.“
Vincentz und Gottschalk sprechen vor einem großen AfD-Banner in die Fernsehkameras. „Die CDU muss anschlussfähig werden, das ist sie in diesem Zustand nicht. Merz muss weg“, sagt Gottschalk – und die Unterstützer jubeln.
17.42 Uhr: Warum treffen sich die prominenten Köpfe der NRW-AfD ausgerechnet in Gelsenkirchen? „Gelsenkirchen hat die Chance, eines der ersten Direktmandate für die AfD im Westen zu holen, von daher haben wir unsere Wahlparty gezielt hierhin gelegt – und hoffen, dass wir damit in den nächsten Jahren eine ganze Reihe einleiten und der Ruhrpott blau wird“, sagt dazu Martin Vincentz, der Chef der Landes-AfD und Fraktionsvorsitzende der AfD-Fraktion im Landtag.

Auch der Bundestagsabgeordnete Kay Gottschalk (Listenplatz 1 in NRW) ist vor Ort. „Als Mensch, der aus der Arbeiterklasse und der SPD kommt, meine ich: Gelsenkirchen ist ein Beispiel dafür, dass die Transformation nicht gelungen ist“, sagt der einstige Sozialdemokrat im Hinblick auf die Energiepolitik in Deutschland. „Gelsenkirchen war einst eine stolze, reiche Stadt, heute ist es eine Stadt, die einen Solidaritätszuschlag verdienen würde und rechtfertigen würde.“ Deutschland, insbesondere Gelsenkirchen, brauche eine neue Industriepolitik, jenseits von Verboten und Verordnungen. „Marktwirtschaft, das brauchen wir.“
17.34 Uhr: Bei der CDU am Hans-Sachs-Haus ist die Stimmung noch ausgelassen. Man habe schon viele Wahlen miterlebt, aber vor dieser sei die Anspannung besonders groß. Die Union hofft diesmal auch in Gelsenkirchen auf ein erfolgreiches Ergebnis. Derweil schimpft man in Kleingrüppchen über die miserable Leistung der Schalker am Mittag.
16.50 Uhr: 150 Gäste, wichtige Köpfe aus dem NRW-Landesverband: Die AfD trifft sich zu einer großen Wahlparty in Gelsenkirchen-Feldmark. Geladen sind unter anderem Landesvorstand und NRW-Fraktionschef Martin Vincentz, NRW-Spitzenkandidat Kay Gottschalk und der ehemalige NRW-Fraktionschef Markus Wagner, der 2022 als Spitzenkandidat bei der Landtagswahl antrat. Auch Direktkandidaten anderer Wahlkreise werden erwartet.
Überraschend ist es nicht, dass die damit wohl am prominentesten besetzte Wahlparty der Rechtsaußen-Partei in Gelsenkirchen stattfindet: Erwartet wird ein besonders starkes AfD-Ergebnis in Gelsenkirchen, mehreren Prognosen zufolge kann es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Direktkandidaten von SPD (Markus Töns), CDU (Sascha Kurth) und AfD (Friedhelm Rikowski) kommen. Darüber hinaus ist die Vorsitzende der Gelsenkirchener AfD, die Landtagsabgeordnete Enxhi Seli-Zacharias, bestens vernetzt in der Landespartei. Sie selbst ist stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Wir berichten ab 17 Uhr live vor Ort, vereinbart wurde mit anwesenden Reportern unterschiedlicher Medien, dass die genaue Adresse der Örtlichkeit nicht bekannt gegeben wird. Die AfD macht die Geheimhaltung oft zur Regel bei ihren Veranstaltungen – etwa aufgrund möglicher Störungen durch politische Gegner oder weil vermieden werden soll, dass Hotels, Veranstaltungshallen oder Restaurant aus politischem Druck kurzfristig absagen.
So hoch war die Wahlbeteiligung in Gelsenkirchen um 14.30 Uhr
Sonntag, 15.40 Uhr: Die Stadt Gelsenkirchen hat weitere Zahlen zur Wahlbeteiligung veröffentlicht. Demnach lag die Wahlbeteiligung um 14.30 Uhr bei zirka 61,6 Prozent. In dieser Zahl sind die Briefwahlanträge eingerechnet. „Da geht noch mehr!“, appelliert man bei der Stadtverwaltung auf Facebook. Bedenkt man allerdings, dass 2021 insgesamt nur 66,7 Prozent der Wahlberechtigten in Gelsenkirchen an die Urne gegangen sind und die Wahllokale noch bis 18 Uhr geöffnet sind, dann zeichnet sich dieses Mal eine vergleichsweise hohe Wahlbeteiligung ab.
Sonntag, 13.50 Uhr: Sie wollen sich im letzten Moment noch einmal über die Direktkandidaten in Gelsenkirchen informieren? Hier gibt es kurze Steckbriefe zu den acht Politikerinnen und Politikern, die in Gelsenkirchen mit der Erststimme wählbar sind.

So hoch ist die Wahlbeteiligung aktuell in Gelsenkirchen
Sonntag, 12.30 Uhr: Die Stadt teilt mir: Um 11 Uhr lag die Wahlbeteiligung bei circa 36,9 %. Davon haben 13,21 % der Wahlberechtigten an der Urnenwahl teilgenommen und 23,68 % haben die Briefwahl beantragt. Die Zahl derer, die tatsächlich an der Briefwahl teilgenommen haben, kann von diesem Wert abweichen. Ein Vergleich aus der Nachbarschaft: In Bochum lag die Wahlbeteiligung inklusive der Briefwähler um 11 Uhr bei 40,7 Prozent.
Bundestagswahl 2025: Hier feiern die Parteien in Gelsenkirchen
Sonntag, 12.00 Uhr: Wo feiern (oder trauern) die Parteien in Gelsenkirchen heute? Wo verfolgen Sie den Wahlabend? SPD und CDU sind traditionell mit ihren Direktkandidaten Markus Töns (SPD) und Sascha Kurth (CDU) in unterschiedlichen Sälen des Hans-Sach-Hauses anzutreffen. Die Grünen feiern mit ihrer Gelsenkirchener Kandidatin Irene Mihalic in der Schauburg, die FDP versammelt sich im Domgold - allerdings ohne Marco Buschmann, der als FDP-Generalsekretär in Berlin erwartet wird. Die Linke und ihr Kandidat Martin Gatzemeier sind im Werner-Goldschmidt-Salon, die AfD hält den Ort ihrer Wahlparty geheim. Ihr Direktkandidat ist Friedhelm Rikowski.
Historische Wahlergebnisse: So hat Gelsenkirchen früher gewählt
Sonntag, 10.00 Uhr: Wie hat Gelsenkirchen eigentlich in der Vergangenheit gewählt? Unsere Grafik zeigt die Ergebnisse seit der ersten Bundestagswahl 1949:
Sonntag, 8.00 Uhr: Die Wahllokale sind geöffnet! Bingen Sie idealerweise ihre Wahlbenachrichtigung und Ihren Personalausweis oder Reisepass mit, wenn Sie den Wahlraum ihres Wahlbezirks betreten. Falls die Wahlbenachrichtigung „verlegt“ wurde, reicht es auch, ein Ausweisdokument vorzuzeigen.
Samstag, 18.30 Uhr: Eine Frage, die viele beschäftigt: Wie stark wird die AfD in Gelsenkirchen wirklich? Könnte sie hier tatsächlich das erste Direktmandat in NRW holen? Klar jedenfalls ist: Ihr stärkstes Ergebnis bei der vergangenen Europawahl hat die AfD in Scholven eingefahren. 29,74 Prozent der 2734 Wählerinnen und Wähler votierten dort für die Rechtsaußen-Partei. Auch in Erle-Süd, Beckhausen-Ost, Hassel-Nord, Ückendorf-Nord, Resser Mark, Bismarck-West, Horst-Süd, Heßler und Schalke-Ost bekam die AfD mit 29,60 % bis 24,78 % deutlich mehr Stimmenanteile als im Gesamtstadtergebnis.
In elf von 34 Kommunalwahlbezirken ist die AfD stärkste Kraft geworden. Ihr schwächstes Ergebnis verzeichnet die Partei hingegen in Buer-Ost, wo nur 11,12 % der Wähler ihr Kreuz bei der AfD machten, und in der Altstadt, wo es 14,72 % waren.
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Samstag, 16.00 Uhr: Manchmal verrät schon ein einziger Satz, wie wichtig manche Dinge für einen Menschen sind. „Zur Not wäre ich auch ins Flugzeug gestiegen, um wählen zu können“, sagt Cathrin Börstinghaus. Die 41-Jährige lebt zwar bereits seit 2017 in Zürich, doch im Herzen und meldetechnisch ist nach wie vor Gelsenkirchen ihr Zuhause. Bei der Beantragung und Versendung der Briefwahlunterlagen lief es dann aus ihrer Sicht beim städtischen Wahlamt jedoch so gar nicht nach Wunsch. Ihre Geschichte lesen Sie hier.
Samstag, 15.00 Uhr: Wie haben sich die Mitgliederzahlen bei den Gelsenkirchener Parteien in der Wahlkampfzeit eigentlich verändert? Hierzu empfehlen wir noch einmal folgende Beiträge aus unserer Redaktion:
- CDU, SPD, FDP: Mitgliederzahlen: Das passierte zuletzt bei SPD, CDU und FDP
- AfD, Grüne, Linke: Parteien erleben neue Feindseligkeit – und „Bomben-Stimmung“
Samstag, 12.30 Uhr: Den Preis für die meisten Promis im Wahlkampf kann dieses Mal die Gelsenkirchener SPD einsacken. Die hatte nicht nur Parteichef Lars Klingbeil, sondern auch Ex-Minister Sigmar Gabriel und Bundeskanzler Olaf Scholz zu Gast. Lesen Sie hier noch einmal unsere Berichte:
- Mit diesem „Unfug“ muss Deutschland aufhören – sagt Gabriel
- Besuch in Gelsenkirchen: Davon ist Kanzler Scholz überrascht
Bundestagswahl 2025: Das sagen die Prognosen
Samstag: 09.00 Uhr: Der Erststimmen-Anteil in den Wahlkreisen ist schwer zu prognostizieren. Ein differenziertes Modell legt Zweitstimme.org vor. Es basiert nach eigenen Angaben „auf bundesweiten Zweitstimmenprognosen, die proportional auf Wahlkreise heruntergebrochen werden, sowie einem vereinfachten Regressionsmodell. Dieses berücksichtigt Parteistimmen, Ergebnisse der letzten Wahl und den Amtsinhaberstatus.“
Dem aktuellsten Zweistimme.org-Briefing für den Wahlkreis Gelsenkirchen zufolge wird der amtierende Bundestagsabgeordnete Markus Töns den Wahlkreis für die SPD noch einmal gewinnen. Das Modell enthält Unsicherheiten, die durch Intervalle ausgedrückt werden. Erwartet wird, dass das Ergebnis mit über 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit in diesem Intervall liegt. Das erwartete Ergebnis liegt im Bereich dieses Intervalls:
- Platz eins: Markus Töns (SPD): 30,7 Prozent (Intervall zwischen 25 und 38,5 Prozent)
- Platz zwei: Sascha Kurth (CDU): 25,4 Prozent (zwischen 18,2 und 33,2 Prozent)
- Platz drei: Friedhelm Rikowski (AfD): 25,1 Prozent (zwischen 18,6 und 33 Prozent)
- Vierter Platz: Irene Mihalic (Grüne): 8,4 Prozent (zwischen 5,3 und 12,2 Prozent)
- Fünfter Platz: Martin Gatzemeier (Die Linke): 3,4 Prozent (zwischen 1,8 und 5,6 Prozent)
- Sechster Platz: Marco Buschmann (FDP): 2,6 Prozent (zwischen 1,5 und 4,5 Prozent)
- Keine Prognosen für Frank Perlik (Freie Wähler) und Lisa Gärtner (MLPD)
Andere Modelle sehen Sascha Kurth bzw. Friedhelm Rikowski als Sieger.
Freitag, 16.20 Uhr: Rund 1500 Wahlhelfer sind am Sonntag in Gelsenkirchen im Einsatz. Ans Herz legen wollen wir Ihnen noch einen Text unseres Reporters Thomas Richter über Astrid Michalski. Seit 1994 engagiert sich die städtische Bedienstete schon als Wahlhelferin. Welcher „Zwischenfall“ ihr nachhaltig in Erinnerung geblieben ist, lesen Sie hier:
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Freitag, 15.45 Uhr: Am Sonntag wird nicht nur gewählt, auch der FC Schalke spielt ab 13.30 Uhr gegen Darmstadt. Beide Vereine rufen vor der Partie zum demokratischen Wählen auf – gegen Rassismus und Ausgrenzung. Deshalb spielen beide Teams am Sonntag mit einem besonderem Brustflock. Auf der Brust der Spieler zu sehen: „Demokratie wählen! Gegen Rassismus und Ausgrenzung.“

„Frei wählen zu können, ist ein großes Privileg, das wir hier in Deutschland genießen – wir haben die Wahl und können unsere Zukunft mitbestimmen. Mit dieser Verantwortung dürfen wir nicht leichtfertig umgehen. Der S04 ruft deshalb seine Fans auf, im Sinne unserer friedlichen, gemeinschaftlichen Demokratie zu agieren, ihre Stimme zu nutzen und wählen zu gehen“, so Schalkes Vorstandsvorsitzender Matthias Tillmann.
Zu kaufen geben wir es das Trikot nicht, im Nachgang der Partie werden einige Exemplare über die Social-Media-Kanäle des Clubs verlost, weitere verschenkt „Schalke hilft!“ an soziale Einrichtungen in Gelsenkirchen und der Region.
So läuft der Online-Wahlkampf der Direktkandidaten in Gelsenkirchen
Freitag, 14.00 Uhr: Wie präsentieren sich Gelsenkirchens Direktkandidaten eigentlich im Online-Wahlkampf? Während Markus Töns (SPD) und Friedhelm Rikowski (AfD) kaum sichtbar im Netz sind, versucht CDU-Kandidat Sascha Kurth mit einem mehrteiligen „Fragenfeuer“ auf Instagram Follower zu überzeugen. Da wird er zum Beispiel aufgefordert, sich an sein „spannendstes Wahlkampferlebnis“ zu erinnern - und nennt eine „superspannende Veranstaltung“, die es einst mit Angela Merkel und Norbert Röttgen in Buer gegeben hat.
FDP-Generalsekretär und Gelsenkirchener Marco Buschmann ist als Hauptverantwortlicher des Wahlkampfes der Freien Demokraten dagegen auf allen Plattformen rührig. Seine Wahlkampftour abgeschlossen hat er allerdings weit entfernt von seinem Heimat-Wahlkreis:
Freitag, 13.30 Uhr: Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD) hat ihre Stimme schon abgegeben, wie sie auf Facebook gezeigt hat. Damit war sie knapp dran: Am heutigen Freitag vor der Wahl besteht nur noch bis 15 Uhr letztmalig die Möglichkeit, in den Wahlscheinstellen in der Horster Straße 6 in Gelsenkirchen-Buer und in den ehemaligen Räumlichkeiten des Bistro Sachs in der Ebertstraße 11 (Hans-Sachs-Haus) direkt zu wählen. Alle anderen müssen dann am Sonntag wählen gehen.
20-Jährige bringt Anti-AfD-Kampagne vor Gelsenkirchener Supermarkt
Freitag, 11.50 Uhr: Die 20-jährige Jonna Biermann aus Soest macht gerade mit der Wanderausstellung „Faktencheck #AfDnee“ Halt auf dem Margarete-Zingler-Platz. Die gleichnamige Kampagne hat vor einiger Zeit auch schon in sozialen Medien für Aufmerksamkeit gesorgt. Dahinter steckt der Verein „Demopuk - Verein zur Förderung demokratischer Politik und Kultur“ aus Frankfurt. Plakate des Vereins wurden auch schon von Bundestagsabgeordneten finanziert, wie etwa in Mülheim, wo die Grüne Franziska Krumwiede-Steiner das Geld für ein Plakat bereitstellte.
Die Kampagne soll die Protest- und Wechselwähler der AfD erreichen, indem mit Sprüchen wie „Mich hat die Ampel genervt. Jetzt werden gar keine Sozialwohnungen mehr gebaut“ angebliche Motivationen von AfD-Wählern und Passagen aus den Wahlprogrammen der AfD gegenüber gestellt werden.

Ganz alleine als junge Frau auf einem zentralen Platz in einer AfD-Hochburg wie Gelsenkirchen gegen die Rechtsaußen-Partei zu arbeiten – ist das nicht ein bisschen riskant? Biermann sagt hierzu: „Es gibt Menschen, die eher empört sind, einem Vorwürfe vor die Füße werfen und nicht dialogbereit sind. Aber ich habe auch ganz viele Begegnungen, wo die Menschen bereit sind, sich gegenseitig zuzuhören. Selbst wenn man politisch weit auseinandersteht, kann ein Austausch stattfinden.“ Das sei der richtige Weg, die gesellschaftliche Spannung zu minimieren.
Mit Kreide hat Biermann „Was wünschen Sie sich für unsere Demokratie?“ auf den Platz geschrieben. Passanten sind eingeladen, mit Kreide ihre Wünsche darunter zu schreiben. Bislang hat es einer getan - und wünscht sich „100% Wahlbeteiligung“
Später will Biermann noch am Neumarkt ausstellen. Am Samstag will sie in Duisburg Halt machen. Auch dort holt die AfD häufig starke Wahlergebnisse.
Bundestagswahl 2025: Weniger Briefwahlanträge in Gelsenkirchen
Freitag, 10.00 Uhr: Könnte die in Gelsenkirchen traditionell schwache Wahlbeteiligung in diesem Jahr noch schlechter ausfallen? Oder liegt es an den dieses Mal zeitlich eng getakteten Abläufen der vorgezogenen Neuwahl? Die Briefwahl hatten (Stand Mittwoch, 16 Uhr) zuletzt jedenfalls deutlich weniger Wahlberechtigte beantragt als bei der letzten Bundestagswahl. Im Jahr 2021 hatte es davon noch 48.312 gegeben. In Gelsenkirchen gab es bis einschließlich Mittwoch 37.394 Anträge.
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Donnerstag, 18.00 Uhr: In genau drei Tagen ist die Bundestagswahl 2025 gelaufen, um diese Zeit sind die Wahllokale dann geschlossen. Wer in Gelsenkirchen auf dem Stimmzettel steht und was bei Erst- und Zweitstimme zu beachten ist, hat unser Reporter Gordon Wüllner-Adomako in diesem Video noch einmal vorab zusammengefasst:
Donnerstag, 17.00 Uhr: Der Wahlkreis Gelsenkirchen ist in der Vergangenheit stets an die Sozialdemokraten gegangen. Doch bei der letzten Wahl in Gelsenkirchen, der Europawahl 2024, landeten die Sozialdemokraten nur an dritter Stelle. Es könnte dieses Mal also sehr knapp werden in Gelsenkirchen, realistisch ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen SPD, CDU und AfD. Darauf deuten auch mehrere Prognosen hin. Wie die großen Parteien bei den vergangenen vier Wahlen in Gelsenkirchen abgeschnitten haben, zeigt diese Grafik:
Donnerstag, 16.00 Uhr: Wir starten unseren Newsblog zur Bundestagswahl 2025 – noch einmal mit den wichtigsten Fakten aus Gelsenkirchener Perspektive im Schnelldurchlauf:
- 165.365 Wahlberechtigte können in Gelsenkirchen in diesem Jahr ihre Stimme abgeben.
- Gelsenkirchen ist in diesem Jahr der Wahlkreis mit der Nummer 122.
- Einer von acht Direktkandidaten kann in Gelsenkirchen mit der Erststimme gewählt werden: Markus Töns (SPD), Sascha Kurth (CDU), Friedhelm Rikowski (AfD), Irene Mihalic (Bündnis 90/Die Grünen), Marco Buschmann (FDP), Martin Gatzemeier (Linke), Frank Perlik (Freie Wähler) und Lisa Gärtner (MLPD). Kurz-Steckbriefe zu den Kandidaten gibt es hier.
- Mit der Zweistimme sind 18 verschiedene Parteien wählbar: SPD, CDU, Grüne, FDP, AfD, Die Linke, Tierschutzpartei, Die PARTEI, Die Basis, Team Todenhöfer, Freie Wähler, Volt, MLPD, PdF, Bündnis für Deutschland, BSW, MERA25, Werteunion