Düsseldorf. Fortuna hat das Relegations-Rückspiel gegen Bochum verloren. Die XXL-Feier am Rathaus fällt flach. Aber Trost für japanischen Elfmeterschützen.

  • Drama in Düsseldorf: Fortuna Düsseldorf hat das Relegations-Rückspiel gegen Bochum im Elfmeterschießen verloren
  • Die Fortuna hat damit den Aufstieg in die 1. Bundesliga verpasst
  • XXL-Feier am Rathaus fällt damit aus
  • Trainer Thioune: „Mir zerreißt es das Herz!“
  • Auf den Plattformen im Netz wird der Fortuna schon wieder Mut gemacht
  • Viele Fans schauten das Spiel auch beim Public Viewing in der Düsseldorfer Altstadt
  • „Keine besonderen Vorkommnisse“, registriert die Polizei nach dem Drama im Elfmeterschießen

Am Montagabend (27. Mai) wollte Fortuna Düsseldorf Historisches schaffen und im Relegations-Rückspiel gegen den VfL Bochum in die Bundesliga zurückkehren. Die Chancen standen ziemlich gut, denn im Hinspiel konnte das Team von Trainer Daniel Thioune bereits 3:0 gewinnen. Die ganze Stadt fieberte mit den Rot-Weißen mit, die am Montagabend aber scheiterten: Im Elfmeterschießen verlor die Fortuna gegen Bochum und verpasste den Aufstieg in die erste Bundesliga.

Alle Infos in unserem Fortuna-Newsblog:

16.40 Uhr: Wir beenden hiermit unseren Newsblog und bedanken uns für euer Interesse. Fortuna olé

16.36 Uhr: Auch Düsseldorfs OB Stephan Keller äußerst sich am Nachmittag zum bitteren Fortuna-Tag. „Nach dem beeindruckenden Schlussspurt in der Rückrunde und dem sensationellen Auswärtssieg in der Relegation hätten die Jungs den Aufstieg wirklich verdient“, so der Rathauschef. „Fortuna hat bis zur letzten Sekunde gekämpft. Der Aufstieg war zum Greifen nah, da macht sich nun natürlich ein bisschen Enttäuschung breit.“ Um so mehr gelte es, die Mannschaft jetzt zu unterstützen, „dann gelingt uns 2025 hoffentlich der Direktaufstieg“.

15.18 Uhr: Der Relegations-Abend war doch „nur“ ein nicht perfekter Abschluss einer sonst wirklich guten Saison. Findet auch Stadtdirektor Burkhard Hintzsche: „Fortuna hat sich mit einer tollen Saison in die Herzen vieler Menschen gespielt. So kurz vor der Ziellinie noch abgefangen zu werden, ist deshalb besonders bitter. Aber am Montag war kein Fortuna-Tag. Ärmel und Kopf hoch – das Projekt Aufstieg lebt“, sagt Hintzsche auf NRZ-Anfrage.

Vandalismus aus Enttäuschung? Dieser Fortuna-Stromkasten auf der Schadowstraße wurde demoliert.



Von meinem iPhone gesendet
Vandalismus aus Enttäuschung? Dieser Fortuna-Stromkasten auf der Schadowstraße wurde demoliert. Von meinem iPhone gesendet © NRZ | Dagobert Ernst

13.55 Uhr: Takashi Uchino hatte den entscheidenden Elfmeter der Fortuna verschossen. Auf seinem Instagram-Kanal hagelt es Trost für den Japaner, der am Montagabend untröstlich war. „Fortuna ist mehr als ein verschossener Elfmeter“, kommentiert etwa „zaunspringer“. Und „1895eric“ schreibt: Kopf hoch Junge. Ihr gewinnt als Mannschaft und ihr verliert als Mannschaft! Zur neuen Saison wird wieder angegriffen.“

12.39 Uhr: Mach dem Schock fliegen den Fortunen die Herzen wieder zu. Im Netz wird auf allen Kanälen Mut gemacht. „Es muss, es wird weitergehen“, schreibt zum Beispiel „18fümmenneunzich“ auf X, ehemals Twitter. „Fortuna kann zu 1895-Prozent mit erhobenem Haupt in die Zukunft gehen. Der eingeschlagene Weg ist der Richtige…“ Sogar der siegreiche VfL Bochum lobt den Gegner auf derselben Plattform. „Riesen-Respekt an @f95. Das sagen wir nicht einfach nur so. Nach diesen beiden Spielen müssten eigentlich beide in die Bundesliga. Niederlage nach Elfmeterschießen ist einfach ekelhaft. Wir wünschen euch alles Gute für die kommende Saison.“

9.51 Uhr: Die Fortuna-Fans trauern. Einige wollen sich aktuell gar nicht mehr mit ihrer Lieblingsmannschaft beschäftigen, andere schauen sich die Pressekonferenz mit Daniel Thioune noch einmal im Netz an. „Was soll ich sagen? Totale Leere“, meinte der Fortuna-Trainer nach dem Spiel. „Der Rucksack war so groß, dass meine Jungs es nicht geschafft haben, diesen Rucksack nochmal abzulegen. Ich bin aber unfassbar stolz auf meine Mannschaft. Sie hat ein wunderbares Jahr gespielt.“

8.43 Uhr: Die Polizei Düsseldorf zieht eine erste Bilanz aus der Relegationsnacht. Vor, während und nach dem Spiel habe es in der Altstadt keine besonderen Vorkommnisse gegeben, so ein Polizeisprecher. „Natürlich haben wir hier und da szenetypische Delikte wie etwa das Zünden von Pyrotechnik registriert, aber alles in allem blieb es ruhig.“

8.02 Uhr: Katerstimmung in Düsseldorf: Die große Bühne, die auch für den Japan-Tag am Samstag (1. Juni) am Rathaus aufgebaut worden ist, wird heute keine jubelnden Fortunaspieler sehen. Die geplante XXL-Party, bei der die Toten Hosen und die Broilers spielen wollten, fällt flach. Stadtsprecher Nils Mertens sagt: „Heute wird nur geweint, sonst nix.“

00.45 Uhr: Was ein Abend! Wir verabschieden uns in die Nacht und beenden den Newsblog vorerst. An alle Fortuna-Fans: Kopf hoch!

00.31 Uhr: Die Enttäuschung und Fassungslosigkeit über die Niederlage der Fortuna ist vielen Fans in der Altstadt anzusehen gewesen. Unser Fotograf hat viele Momente während der Partie mit der Kamera festgehalten. Hier geht es zur Bilderstrecke.

Dienstag, 00.12 Uhr: Nach knapp einer Stunde muss man die Nachricht noch sacken lassen, Fortuna bleibt Zweitligist. Das hat aber nicht nur Nachteile, meint unser Redaktionsleiter Stephan Wappner. Seine Meinung zum Spiel der Fortuna am Montagabend lesen Sie hier.

23.45 Uhr: In der Altstadt ist die Stimmung ebenfalls verhalten. „Was ist da passiert? Das hat doch wirklich niemand erwartet“, sagt Mia über die Fortuna-Niederlage. Auf das Spiel angesprochen werden, möchte hier so gut wie niemand mehr.

23.31 Uhr: Wirt Dio ist stinksauer und sagt: „Haben die auch nicht verdient. Bochum war klar besser.“ Draußen regnet es, vor der Kneipe rauchen macht also auch keinen Spaß mehr. Was für ein gebrauchter Tag.

23.21 Uhr: Kommentare bei Dio zwischen „unfassbar“ über „Katastrophe“ bis zu „ist eben Fortuna“. Till Blomtrath geht wortlos nach Hause: „Dazu jetzt kein Kommentar mehr!“

23.17 Uhr: Der Schock ist groß, in der Altstadt ist es still: Die Fortuna hat das Elfmeterschießen verloren. Der Traum von der 1. Bundesliga ist geplatzt.

23.05 Uhr: Es geht ins Elfmeterschießen!

22.54 Uhr: Einzelne Fortuna-Rufe in der Gaststätte bei Dio. Ansonsten herrscht fast Totenstille. Es ist ein Drama, auch im „Am Steinberg“ in Bilk.

22.44 Uhr: Unser Reporter in der Altstadt stellt fest: Die Partymeile leert sich schon deutlich – obwohl Fortuna noch spielt und der Aufstieg in die 1. Bundesliga noch möglich ist.

22.34 Uhr: Lehrer Jonas hat in der Gaststätte Dio eben noch von der ersten Liga gesprochen. Jetzt sagt er: „Wäre gut, wenn wir uns ins Elfmeterschießen retten.“

22.30 Uhr: Es geht in die Verlängerung. Die verpatzte Ecke in der letzten Minute der Nachspielzeit sorgte für emotionale Reaktionen in den Kasematten.

Geknickte Gesichter in den Kasematten: Fortuna liegt nach wenigen Minuten 0:1 zurück. In der 66. Minute schießt Bochum das zweite Tor, kurz darauf das dritte.
Geknickte Gesichter in den Kasematten: Fortuna liegt nach wenigen Minuten 0:1 zurück. In der 66. Minute schießt Bochum das zweite Tor, kurz darauf das dritte. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

22.26 Uhr: Fortuna-Fan Jürgen gibt die Hoffnung nicht auf. „Es ist noch alles offen. Wir waren uns zu sicher, waren zu euphorisch“, sagt er vor einer Kneipe in der Düsseldorfer Altstadt.

22.13 Uhr: Keine zehn Minuten mehr auf der Uhr und Fortuna liegt 0:3 hinten. Hat das jemand geglaubt? Auf jeden Fall niemand von den Personen mit denen wir in der Altstadt gesprochen haben.

22.09 Uhr: Claudia Blomtrath sitzt zusammen gekauert auf ihrem Platz: „Ich kann gerade nix mehr sagen. Ich bin total gefrustet.“

22.02 Uhr: Bochum schießt das dritte Tor. Bei Dio ist es still geworden.

21.59 Uhr: Selbst der coole Niko Magas wird in Bilk nervös: „Das wird knapp, jetzt muss Fortuna liefern!“

21.55 Uhr: Bochum schießt das zweite Tor in der 66. Minute. Im Sutton‘s geht die Lautstärke mit dem 0:2 spürbar nach unten. Aber auch hier: die Diskussionen beginnen. Doch man bleibt eisern am Tresen. Ob mit, ob ohne Bier: Fortunen sind sie doch alle.

21.45 Uhr: Tom und Johanna verfolgen das Spiel im Schlüssel und tippen unisono auf ein 2:1. „Das wird was, mit dem Aufstieg und mit dem Spiel“. Sowieso: „Bei Fortuna geht es in die richtige Richtung, weit über dieses Relegationsspiel hinaus“, wie Johanna ergänzt.

Tom und Johanna verfolgen das Spiel im Schlüssel in der Düsseldorfer Altstadt.
Tom und Johanna verfolgen das Spiel im Schlüssel in der Düsseldorfer Altstadt. © NRZ | Johannes Below

21.35 Uhr: Die zweite Halbzeit beginnt. In der Altstadt beginnt das Spiel wieder mit Applaus.

21.31 Uhr: Halbzeitfazit von Claudia Blomtrath bei Dio in Bilk: „Fortuna spielt nicht schlecht, aber Bochum besser, wir müssen jetzt mehr als 100 Prozent geben.“

21.30 Uhr: Auch im Stadion herrscht trotz des Rückstands gute Stimmung, wie unsere Reporterin berichtet. Die Ultras sorgen durchgehend für gute Stimmung und auch auf den anderen Rängen der rot-weißen Fans wird dauerhaft animiert zum Aufstehen, mitmachen, die Jungs nach vorne treiben. Das ist definitiv nochmal eine ganz andere Situation als bei einem normalen Liga-Spiel, da kann auch das 0:1 von Bochum nichts dran ändern.

21.26 Uhr: Ein gar nicht so seltenes Bild in der Altstadt, stellt unser Reporter fest: Draußen ist vor Engel und Kuhstall mehr los als drinnen.

21.18 Uhr: Halbzeit! Fortuna liegt immer noch 0:1 zurück. Zur Halbzeit gibt es dennoch Applaus in der Altstadt – und die ersten Fangesänge: „Die Fortuna ist mein Verein…“

21.17 Uhr: Anarchisches Gucken auf der Bolker Straße in der Altstadt: die Bildschirme von Engel und Co. gehen in Richtung Straße. Das lockt viele an, die ihr Bier gleich selbst mitbringen. Der Stimmung tut das ziemlich gut, auch weil die Lokale das sehr liberal handhaben.

21.14 Uhr: Kurz vor der Halbzeit stehen Till Blomtrath Schweißperlen auf der Stirn: „Das ist typisch Fortuna, die machen das immer spannend.“

21.04 Uhr: Dio-Stammgast Niko Magas (48, Rheinbahner) sagt: „Es ist nichts passiert, alles läuft noch nach Plan!“

Wirt Dionisios Spiridon, genannt Dio, ist Chef der Gaststätte „Am Steinberg“ in Bilk. Auch bei ihm wird heute Fußball geguckt.
Wirt Dionisios Spiridon, genannt Dio, ist Chef der Gaststätte „Am Steinberg“ in Bilk. Auch bei ihm wird heute Fußball geguckt.

20.59 Uhr: Auch bei Dio in Bilk bleibt man optimistisch: Jonas Coenen (28, Lehrer) ist mit einer Gruppe Freundinnen und Freunden zu seinem „alten Freund“ gekommen. „Das erste Tor ist schon ziemlich früh gefallen“, sagt der Rather. „Aber das kriegt Fortuna schon über die Bühne!“

20.57 Uhr: In den Kasematten gibt es erste Reaktionen zum 0:1: „Das 0:1 ist kein Weltuntergang, wir machen das noch“, sagt Ben. Jan glaubt, dass die Chancen gar nicht so schlecht sind, dass die Fortuna oben bleibt. „Thioune ist der richtige Mann“. Im Übrigen sind sich die beiden sicher: „Das ist heute noch lange nicht vorbei!“

20.50 Uhr: Und da hebt doch tatsächlich einer die Arme in den Kasematten beim 0:1. Aber die Fortunen nehmen’s gelassen. Auch, weil die Bildstörung das eigentliche Tor verdeckt hat. Der Stimmung tut das erstmal keinen Abbruch. Aber dass Bochum weiter so drücken kann, sorgt auch hier für Diskussionen. Immerhin: Jetzt sind alle wach.

20.45 Uhr: Durch die gute Soundanlage und das Zeltdach ist übrigens auch die Akustik extrem motivierend. Die Kasematten entpuppen sich wieder einmal als der gar nicht so geheime Geheimtipp fürs Public Viewing.

Eva, Kilian und Irena (v.l.) drücken der Fortuna die Daumen. In der City sind am Montagabend viele Fans unterwegs, um das Relegationsspiel zu schauen.
Eva, Kilian und Irena (v.l.) drücken der Fortuna die Daumen. In der City sind am Montagabend viele Fans unterwegs, um das Relegationsspiel zu schauen. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

20.40 Uhr: Und auch die zweite Gelbe für die Bochumer wird mit Applaus gewürdigt. In den Kasematten ist alles wie gute Pommes: rot und weiß.

20.35 Uhr: In den Kasematten wird die Gelbe Karte mit Applaus bedacht. Man könnte es Szenenapplaus für Schiri Aytekin nennen.

20.30 Uhr: Das Spiel beginnt. Wir berichten auch im sportlichen Liveticker. Die Kasematten sind gut besucht. Und die erste Chance für die Fortuna sorgt für eine kurze Euphorie.

Die Kasematten am Rhein sind gut besucht.
Die Kasematten am Rhein sind gut besucht. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

20.22 Uhr: Bei Dio fliesst Bier und Ouzo (Dio: „Heiliges Wasser“) in Strömen. Die Kneipe ist voll, gleich geht es los.

20.15 Uhr: Zurück nach Bilk: Claudia und Till Blomtrath sind Stammgäste bei Dio und glauben nicht an ein Scheitern ihrer Mannschaft. „Unser Trainer Daniel Thioune ist viel zu bescheiden, dass die Mannschaft in irgendeiner Form das Spiel nicht ernst nehmen könnten“, sagt Claudia. Ihr Mann Till sagt: „Außerdem ist die Fortuna aktuell zu gut. Allein was Tzolis derzeit abliefert, ist überragend.“

Claudia und Till Blomtrath sind große Fortuna Fans und Stammgäste bei Dio in Düsseldorf-Bilk.
Claudia und Till Blomtrath sind große Fortuna Fans und Stammgäste bei Dio in Düsseldorf-Bilk.

20.10 Uhr: Vor den Kneipen Kürzer und Schaukelstühlchen ist ordentlich Betrieb, der Knoten ist überraschend leer, stellt unser Reporter fest. Auch im McLaughlin‘s ist noch ordentlich Platz. Wer aber da ist, macht die Stimmung.

20.05 Uhr: Auch die Patrouillen des Ordnungsamtes in der Altstadt sind im Fußballfieber. Hier wird über die „gestreckten Beine der Bochumer“ gefachsimpelt.

20 Uhr: In der Gaststätte „Am Steinberg“ in Bilk ist eine halbe Stunde vor dem Anpfiff richtig was los. Stammkunde Niko Magas ist Fortuna-Fan und tippt 2:1. Wirt Dionisios Spiridon, genannt Dio, ist besonders euphorisch und glaubt an ein 4:0.

19.50 Uhr: Noch weniger als 45 Minuten bis zum Anstoß. Die Stimmung ist auch schon vor dem Stadion bereits in den Schlangen ausgelassen, berichtet unsere Reporterin. Fangesänge werden angestimmt und lauthals von allen mitgesungen, die ersten Bierchen getrunken und sich über das Spiel unterhalten. Allerdings ist es bereits ziemlich voll: 15 bis 20 Minuten muss man einplanen, um ins Stadion zu kommen.

Im Düsseldorfer Stadion dominieren die Farben Rot und Weiß.
Im Düsseldorfer Stadion dominieren die Farben Rot und Weiß. © NRZ | Carlotta Kalus

19.35 Uhr: Auf der Bolker Straße ist schon einiges los: Weißer Bär, Schlüssel und Engel sind schon voll. „Wenn das heute nichts wird, dann ist Fortuna auch nicht mehr zu helfen“, finden die Fans Max und Leo aus Mörsenbroich. Doch Leo schiebt nach: „Wobei, ist ja immer noch Erst- gegen Zweitligist.“

19.15 Uhr: Bevor es um 20.30 Uhr losgeht, wird im Irish Pub O‘Reilly‘s schon Fußball gezeigt: Auf den Bildschirmen läuft die Wiederholung des Pokalfinales zwischen Leverkusen und Kaiserslautern.

Die ersten Fans fiebern dem Spiel ihrer Fortuna schon entgegen. Allmählich füllt sich die Düsseldorfer Altstadt.
Die ersten Fans fiebern dem Spiel ihrer Fortuna schon entgegen. Allmählich füllt sich die Düsseldorfer Altstadt. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

19.10 Uhr: Die Düsseldorfer Altstadt füllt sich mittlerweile gemächlich, berichtet unser Reporter vor Ort. Wetterbedingt haben sich viele Fans eher für das Trikot unter der Jacke entschieden. Ein rot-weißes Meer ist es (noch) nicht. Dennoch lässt es sich nicht leugnen: Heute spielt die Fortuna.

15.43 Uhr: Die ersten Fortuna-Fans – natürlich im Trikot und mit Schal geschmückt – machen sich auf den Weg ins Stadion. Auch online drücken die Düsseldorfer ihrer Mannschaft die Daumen. Die Stadt Düsseldorf hat auf Instagram ein Foto mit Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) gepostet, der mit Fahne, Trikot und Schal vor dem Rathaus steht. „Heute noch einmal 90 Minuten als Zweitligist... ihr packt das!“ steht unter dem Post.

13.21 Uhr: Fortuna-Legende und Vorstandsmitglied Klaus Allofs ist natürlich hochzufrieden nach dem Sieg in Bochum, warnt aber auch vor zu viel Euphorie: „Jetzt haben wir 3:0 gewonnen und eine bessere Ausgangslage kann man sich kaum vorstellen. Aber auf der anderen Seite wissen wir auch, dass es damit noch nicht beendet ist.“

12.15 Uhr: Auch die Rheinbahn ist schon im Relegations-Fieber. Ein Foto, welches ein User auf der Plattform X (vormals Twitter) gepostet hat, zeigt die Fahrtenanzeige, auf der steht „Nächster Halt: 1. Bundesliga! 95 Olé!“

Fortuna-Relegation in Düsseldorf: Aufstiegsfeier soll am Dienstag auf dem Burgplatz steigen

Damit, dass der Aufstieg schon beinahe nach der Relegations-Hinrunde feststeht, hätte wohl niemand gerechnet. Doch die Pläne für einen Erfolg waren bereits in der Mache. Auf Anfrage der NRZ teilt die Stadt Düsseldorf mit: Wenn die Fortunen den Aufstieg am Montagabend (27. Mai) fest machen können, werden sie schon am folgenden Nachmittag ins Rathaus eingeladen. Im Jan-Wellem-Saal wird die Mannschaft dann von Oberbürgermeister Stephan Keller empfangen.

Nach einem gemeinsamen Eintrag ins goldene Buch der Stadt soll es dann auf dem Burgplatz weiter gehen: Hier wird, sofern es dazu kommt, ab 17 Uhr die große Bühne genutzt, die bereits für den Japantag (1. Juni) aufgebaut ist. Alle, die wollen, können dann auf den Burgplatz kommen, um mit der Mannschaft ihre großartige Saison zu feiern.

Im Relegationsspiel auswärts gegen den VfL Bochum gelang Fortuna Düsseldorf am Donnerstag (23. Mai) eine Glanzleistung: Mit einem 3:0-Sieg erspielte sich die Mannschaft großartige Vorraussetzungen für das Rückspiel in Düsseldorf. Der Aufstieg ist nun zum Greifen nah – und die dazugehörige Feier bereits geplant.
Im Relegationsspiel auswärts gegen den VfL Bochum gelang Fortuna Düsseldorf am Donnerstag (23. Mai) eine Glanzleistung: Mit einem 3:0-Sieg erspielte sich die Mannschaft großartige Vorraussetzungen für das Rückspiel in Düsseldorf. Der Aufstieg ist nun zum Greifen nah – und die dazugehörige Feier bereits geplant. © dpa | David Inderlied

Fortuna hat für einen Bundesliga-Aufstieg beste Vorrausetzungen

Damit das alles Wirklichkeit wird, müssen die Fortunen jetzt nur noch ein mal neunzig Minuten (plus Nachspielzeit) standhaft bleiben. Mit dem Auswärtssieg hat sich die Mannschaft für ihr letztes Heimspiel der Saison exzellente Voraussetzungen geschaffen. Der Erstliga-Herausforderer VfL Bochum müsste dagegen mindestens drei Tore ohne Gegentor schießen, um überhaupt in eine Verlängerung zu kommen.

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Düsseldorf

Es wäre nicht das erste Mal, dass Fortuna Düsseldorf über die Relegationsspiele in die erste Liga aufsteigt: Zuletzt gelang dem Verein aus der Landeshauptstadt dies im Jahr 2012. Der Gegner hieß damals Hertha BSC. Nach einem 2:1 Sieg auswärts reichte den Fortunen Zuhause ein 2:2. Dieses Mal geht die Mannschaft in Rot und Weiß sogar mit noch besseren Vorraussetzungen ins Heimspiel.

Wie zuletzt 2012: Aufstiegs-Party soll in der Düsseldorfer Nachtresidenz steigen

Nach dem Relegationserfolg 2012 feierten die Fortunen in der Nachtresidenz. Auch daran will der Verein anknüpfen, sofern die Düsseldorfer ihren Saisonerfolg am Montag besiegeln können. „Es gibt schon seit Wochen Absprachen mit dem Verein“, sagt Nachtresidenz-Betreiber Marcel Oelbrecht. Bevor die Spieler im Nachtclub die Korken knallen lassen können, haben sie noch 90 Minuten Fußballspiel vor sich, betont er. Aber natürlich freue er sich, dass sich die Fortuna im Hinspiel am Donnerstag schon ein „tolles Polster“ erarbeitet hat.

Marcel Oelbrecht, Inhaber der Düsseldorfer Nachtresidenz, erwartet bis zu 1500 Menschen in seinem Club, die den Aufstieg der Fortuna feiern könnten.
Marcel Oelbrecht, Inhaber der Düsseldorfer Nachtresidenz, erwartet bis zu 1500 Menschen in seinem Club, die den Aufstieg der Fortuna feiern könnten. © NRZ | Stephan Wappner

Oelbrecht erinnert sich an den Aufstieg vor zwölf Jahren: „Das war sensationell!“. Das Aufstiegs-Team feierte damals mit Freunden und Familien, aber auch Düsseldorfer Prominente waren geladen – sogar Campino stand in der Nachtresidenz auf der Bühne. Etwa 1500 Leute kamen insgesamt. Eine „Once in a Lifetime“-Erfahrung, sagt Oelbrecht. Nun könnte er das ganze sogar ein zweites Mal erleben.

Aus den Erfahrungen von 2012 habe man gelernt, so der Betreiber des Nachtclubs. „Damals mussten wir viel improvisieren.“ Da schon vor zwei Wochen feststand, dass es für die Fortuna in die Relegation geht, haben Oelbrecht und sein Team Zeit gehabt, sich bestens vorzubereiten, erklärt er. An den richtigen Getränken für so einen Abend lässt der Gastronom es natürlich auch nicht fehlen: „Die Kühlschränke werden voll sein.“

Retematäng-Bar bereitet sich vor: „Dann wird die ganze Altstadt aus allen Nähten platzen“

Kann die Düsseldorfer Mannschaft am Montag an ihren Erfolg aus dem Hinspiel anknüpfen, dann wird in den bekannten Fortuna-Kneipen natürlich gefeiert, bevor die Spieler überhaupt vom Rasen sind. „Montag wird die Hütte voll“, erwartet Michael Krziwon, der das Bilker Häzz betreibt. Dann gelte „First come, first seated“. Rund 100 Menschen passen in den Laden im Stadtteil Bilk, schätzt er.

Krziwon, auch bekannt als Micha Nord, erinnert sich noch genau an den Aufstieg 2018. Auch damals sei das Bilker Häzz „pickepackevoll“ gewesen, sagt er. „Ich denke, die Leute gehen diesmal schon davon aus, dass wir aufsteigen“, erklärt der bekannte Fortuna-Fan. Zwar, darauf weist auch er hin, ist der Aufstieg noch nicht in trockenen Tüchern, doch selbst ein Unentschieden oder gar eine knappe Niederlage würden reichen, stellt Krziwon fest. Klar ist: Wer am Montagabend nicht ohnehin im Stadion sitzt, verpasst im Bilker Häzz keine Minute der Übertragung.

Lesen Sie auch diese Nachrichten aus Düsseldorf

Ebenso ist es in der Retematäng Bar: Die Fußballkneipe in der Altstadt ist eine der beliebtesten Hotspots für Fortuna-Fans, die, selbstredend, auch alle F95-Spiele direkt vor Ort sehen können. Bis der Aufstieg fest steht, wolle er es „Step by Step“ angehen, sagt Betreiber Daniel Vollmer. Doch: „Wenn es klappt, dann wird die ganze Altstadt aus allen Nähten platzen, inklusive des Retematäng.“

Daniel Vollmer, Betreiber des Retematäng, räumt seine Kneipe für das Fortuna-Spiel am Montag extra um.
Daniel Vollmer, Betreiber des Retematäng, räumt seine Kneipe für das Fortuna-Spiel am Montag extra um.

Bis auf einen Sitzbereich, insbesondere für Menschen, die das Spiel nicht im Stehen verfolgen können, wird die Kneipe für Fortunas große Chance leer geräumt – Stehplätze, ganz wie im Heimfan-Block. Dafür passen dann bis zu 200 Leute in den Laden, sagt Daniel Vollmer.

Der Erfahrung nach werden aber auch viele Leute im Außenbereich der Kneipe stehen, sagt der Gastronom und überzeugte Fortuna-Anhänger. „Manche bringen sich sogar einen Klappstuhl mit!“ Für ausreichende Mengen Altbier sorgt der Wirt natürlich: Das Füchschen-Alt wird auf dem ganz kurzen Lieferweg von der gleichnamigen Brauerei herbeigeholt – einmal über die Ratinger Straße.