Bochum. Selbstbewusstes Thioune-Team setzt sich im ersten Relegationsspiel mit 3:0 gegen harmlose Bochumer durch

Christos Tzolis & Co. haben das Tor zur 1. Fußball-Bundesliga am Donnerstagabend weit aufgestoßen. Die Düsseldorfer Fortuna gewann das erste Relegationsspiel beim VfL Bochum mit 3:0 (1:0). Vor 25 000 Zuschauern im ausverkauften Vonovia-Ruhrstadion setzte sich der selbstbewusste Zweitligist auch in dieser Höhe völlig verdient und zugleich überraschend deutlich durch. Am Montag kann das Team von Daniel Thioune den Traum vom Aufstieg verwirklichen. Das Rückspiel beginnt um 20.30 Uhr in der Merkur-Spiel-Arena.

Der Trainer versuchte nach dem klaren Erfolg etwas auf die Bremse zu treten. „Die Reise ist für uns noch nicht zu Ende. Das war erst der erste Teil. Wir freuen uns, dass wir mit einem kleinen Vorsprung in das Spiel am Montag gehen können“, so Thioune, der ergänzte: „Die Mannschaft hat die Tür aufgemacht. Jetzt muss sie nur noch hindurchgehen.“

Tzolis war der Mann des Spiels

Der Mann des Spiels war wieder einmal Christos Tzolis. Der von Norwich City ausgeliehene Grieche war an allen drei Treffern beteiligt. In der 13. Minute bewies er seine Schlitzohrigkeit. Per Eckstoß leitete er ein Billard-Tor ein. Der Ball klatschte an den vom VfL nicht gut abgedeckten, kurzen Pfosten, und den Abpraller lenkte der Bochumer Stürmer Philipp Hofmann ungewollt über die Linie. Eigentor in einem der wichtigsten Saisonspiele: Schlimmer hätte es für Hoffmann nicht kommen können. Tzolis wird es egal sein. „Ich habe kurz vor der Ausführung gesehen, dass der Torhüter zwei Schritte nach vorne gemacht hat. Daher habe ich es mit einem direkten Schuss aufs Tor versucht. Man muss halt mal etwas Risiko gehen und etwas Ungewöhnliches machen, um zum Erfolg zu kommen“, meinte Tzolis nach Spielende.

Christos Tzolis war an allen drei Düsseldorfer Treffern beteiligt. Note: eins!
Christos Tzolis war an allen drei Düsseldorfer Treffern beteiligt. Note: eins! © dpa | David Inderlied

Danach entwickelte sich ein intensives Spiel. Gefährliche Torszenen waren aber Mangelware. Nur nach ruhenden Bällen wurde es hin und wieder gefährlich - insbesondere aus Bochumer Sicht kurz nach dem Rückstand durch die Kopfballverlängerung von Bernardo nach einer Ecke (16., Innenpfosten) und einem Freistoß von Kapitän Kevin Stöger aus knapp 20 Metern (21., Außennetz). Auf der anderen Seite verfehlte Fortuna-Stürmer Vincent Vermeij das Tor, weil er den Ball volley nicht voll erwischt hatte (45.+3).

Während die Bochumer in Hälfte eins noch die etwas besseren Chancen hatten, änderte sich das Bild nach dem Wechsel. Die Fortuna-Deckung ließ beinahe nichts zu - abgesehen von einigen wenigen Fernschüssen. Auf der anderen Seite machte Christos Tzolis den Unterschied. Der 22-Jährige lieferte nach einem Konter über Ao Tanaka eine zentimetergenaue Vorlage für Mitspieler Felix Klaus, der aus kurzer Distanz keine Mühe hatte, den Treffer zum 2:0 zu erzielen (64.). Ein Zuckerpass von Tzolis!

Engelhardt reagierte am schnellsten

Neun Minuten Später konnte VfL-Keeper Andreas Luthe den Ball nach einem satten Tzolis-Freistoß nicht festhalten. Yannik Engelhardt reagierte am schnellsten und versenkte das Leder zum 3:0 ins Netz. Um ein Haar hätte Klaus noch den vierten Düsseldorfer Treffer erzielt. In der 82. Minute konnte Luthe den Ball noch so eben mit den Fingerspitzen an die Latte lenken. In dieser Phase waren die Gäste dem Erstligisten klar überlegen. Viele VfL-Fans verließen bereits enttäuscht das Stadion.

Nach dem Abpfiff des guten Schiedsrichters Robert Schröder feierten die Fortuna-Anhänger gemeinsam mit ihrem Team den Sieg. Das Schlusswort von Felix Klaus: „Es gibt noch ein Rückspiel. Aber der Traum von der Ersten Liga ist so nah. Wir werden am Montag dafür alles hineinwerfen!“

VfL: Luthe - Bernardo, Schlotterbeck, Ordets, Passlack - Bero (80. Daschner), Osterhage (63. Losilla) - Wittek (72. Antwi-Adjei), Stöger, Asano (62. Broschinski) - Hofmann (72. Paciencia)
Fortuna: Kastenmeier - Iyoha, de Wijs, Oberdorf, Zimmermann - Tanaka - Tzolis (87. Appelkamp, Sobottka (80. Johannesson), Engelhardt (87. Uchino), Klaus (87. Niemiec) - Vermeij (85. Daferner)
Schiedsrichter: Schröder (Hannover)
Zuschauer: 25 000 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Hoffmann (13., Eigentor), 0:2 Klaus (64.), 0:3 Engelhardt (73.)