Düsseldorf. In Düsseldorf fiel am Donnerstag der symbolische Startschuss für die Bauarbeiten der neuen Radleitroute. Was in der Landeshauptstadt geplant ist.

10,2 Kilometer Länge, drei verbundene Stadtbezirke, ein Kostenvolumen von rund 22 Millionen Euro - Mit einem symbolischen Spatenstich wurde am Donnerstag (7. November) an der Düsseldorfer Rheinkniebrücke der Baustart für die Radleitroute 1 eingeläutet. Oberbürgermeister Stephan Keller, Katharina Metzker, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, sowie Michael Köhler, Geschäftsführer der städtischen Tochterfirma Immobilien Projekt Management Düsseldorf GmbH (IPM), die für die Umsetzung des XXL-Projektes zuständig ist, griffen dafür bei einem Vor-Ort-Termin nahe der Moselstraße zur Schaufel.

Und der OB freute sich, dass nun „endlich der langersehnte Spatenstich“ auf dem Programm stand. Denn immerhin handelt es sich bei der Radleitroute um das „größte Radverkehrsprojekt, dass es jemals in Düsseldorf gegeben hat“, wie Keller berichtete. Am Donnerstag gab es nun zwischen der Rheinkniebrücke und dem Landtag den symbolischen Baustart.

OB Keller: „Radleitroute wichtiger Bestandteil zur Klimaneutralität“

In Höhe der Moselstraße starten ab sofort die Bauarbeiten für einen 2,2 Kilometer langen Abschnitt der neuen Radleitroute, der bis zum Südring gehen soll. Die Arbeiten, die zunächst im Stadtbezirk 3 beginnen, umfassen nach Angaben der Stadt die Stadtteile Oberbilk, Unterbilk, Bilk, Friedrichstadt, Hafen, Hamm, Flehe und Volmerswerth. Mit dem Radverkehrsprojekt will die Stadt laut OB Keller eine „komfortable, schnelle und sichere“ Nord-Süd-Achse für Radfahrende schaffen, die nach Fertigstellung künftig auf einer Strecke von 10,2 Kilometern von der Alten Flughafenstraße bis zum Südring führen soll.

Die Düsseldorfer Radleitroute 1 wird in vier Abschnitte unterteilt. Begonnen wird nun mit dem südlichsten Abschnitt von der Rheinkniebrücke bis zum Südring (Abschnitt 1).
Die Düsseldorfer Radleitroute 1 wird in vier Abschnitte unterteilt. Begonnen wird nun mit dem südlichsten Abschnitt von der Rheinkniebrücke bis zum Südring (Abschnitt 1). © Stadt Düsseldorf | Kiene, Claudia

Die Radleitroute sei daher auch „ein wichtiger Baustein für ein mobiles und klimaneutrales Düsseldorf“, wie Stephan Keller erklärte. Immerhin will die NRW-Landeshauptstadt bis 2035 klimaneutral sein. Zudem sei Düsseldorf als Pendlerstadt tagsüber auch eine Millionenstadt. Deswegen müsse der Radverkehr gestärkt werden. Denn: „Jeder fünfte Weg wird in Düsseldorf mittlerweile mit dem Fahrrad zurückgelegt“, berichtete der Oberbürgermeister.

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Auf der neuen Radleitroute sollen die Radwege seperat zum Autoverkehr geführt werden. Das soll für mehr Sicherheit für Radfahrende sorgen, die dann in Zukunft von Lohausen bis zum Südring ohne Einschränkungen fahren können. Dafür werden alle Knotenpunkte ausgebaut und mit neuen Lichtanlagen ausgestattet, erklärt Katharina Metzker vom Amt für Verkehrsmanagement. Die Moselstraße soll dabei zu einer reinen Fahrradstraße werden, Autos dürfen mit Tempo 30 die Straße jedoch weiterhin auch in Zukunft befahren. „Der Radverkehr hat aber Vorrang“, betont Metzker.

Radwegausbau in Düsseldorf: Kritik vom ADFC und SPD

Zudem sollen die Radwege auf der neuen Radleitroute breiter gemacht werden, Piktogramme sollen auf bestehende Radwege hinweisen. Damit könne „der Radverkehr entlang der Route durchgehend geführt werden“, so die Amtsleiterin weiter. Auch barrierefreie Fußwege sind im Rahmen des Bauprojektes geplant, stellte Katharina Metzker klar. Wann die Arbeiten abgeschlossen sein werden, steht indes noch fest.

Für Stephan Keller ist das XXL-Projekt „ein zentraler Bestandteil der Verkehrsentwicklung in Düsseldorf.“ Und er wisse, dass der Radverkehrsausbau im Stadtgebiet „vielen nicht schnell genug gehe“. Zuletzt geriet der OB und die schwarz-grüne Stadtkoalition wegen genau dieses Themas in die Kritik. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Düsseldorf (ADFC) fordert von der Stadt mehr Tempo beim Ausbau, zudem gebe es in Düsseldorf laut ADFC für Radfahrende immer noch viele Gefahrenstellen im Straßenverkehr.

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Auch die SPD Düsseldorf kritisierte das langsame Vorankommen. Unter anderem sollte bis zum Jahr 2025 das Düsseldorfer Radwegenetz auf rund 300 Kilometern realisiert werden. „Bis Anfang 2024 hat die Stadt aber nur zwölf Kilometer geschafft“, monierte Ratspolitiker Martin Volkenrath Ende Oktober. Ein weiterer Kritikpunkt: Die geplanten neuen Radleitrouten drei bis sechs sollten nach Angaben der Düsseldorfer Sozialdemokraten bis 2025 fertig geplant sein. Wann dies passiert, ist noch nicht abzusehen.

Dafür hofft Stephan Keller nun, dass im ersten Quartal des kommenden Jahres ein weiterer Spatenstich für eine neue Radstrecke ansteht: „Für die Radleitroute von West nach Ost hoffen wir, dass dort bald ebenfalls die Bauarbeiten starten.“ Zunächst soll dann die rund vier Kilometer lange Strecke vom Areal Böhler zum Luegplatz auf der linken Rheinseite in die Wege geleitet werden.