Düsseldorf. Zwischen Düsseldorf und Wuppertal ist eine neue Radroute geplant. Sie soll Pendlern eine attraktive Alternative bieten. Wo sie entstehen soll.
Rund 13.000 Menschen pendeln laut dem Düsseldorfer Mobilitäts- und Umweltdezernenten Jochen Kral täglich zwischen Düsseldorf und Wuppertal. Für ihre Strecke sollen sie in Zukunft eine attraktive und klimafreundliche Alternative bekommen: eine neue Radverkehrsroute zwischen den beiden Großstädten.
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Die Veloroute soll in Kooperation der Landeshauptstadt mit der Stadt Wuppertal, dem Kreis Mettmann und der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (BSW) entstehen. Der Ordnungs- und Verkehrsausschuss des Stadtrats hat dazu am Mittwoch, 26. Juni, beschlossen, eine Folge-Kooperationsvereinbarung mit der Stadt Wuppertal und dem Kreis Mettmann abzuschließen.
Studie: Rund 3000 Menschen würden auf Radroute zwischen Düsseldorf und Wuppertal pendeln
Die Projektpartner ließen bereits eine Machbarkeitsstudie durchführen: Den Ergebnissen dieser Studie zufolge sei eine Veloroute als schnelle Verbindung zwischen den Städten zu empfehlen. Demnach würden rund 3000 Menschen täglich die knapp 19 Kilometer lange „Velo-Route“ zwischen Düsseldorf-Vennhausen und Wuppertal-Vohwinkel abschnittsweise befahren. Ganze 2,6 Millionen Auto-Kilometer sollen sich dadurch im Jahr einsparen lassen.
„Mit dieser neuen, regionalen Radwegeverbindung wollen wir nachhaltig die Alltagsmobilität verbessern und eine attraktive Alternative für Berufspendler schaffen“, erklärt dazu Dezernent Kral. Katharina Metzker, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement, fügt hinzu: „Der Trend zu E-Bikes hat die Reichweite und Flexibilität von Berufspendlern deutlich erhöht. Das hat zu einer signifikanten Veränderung der Streckenlänge geführt, die täglich mit dem Rad zurückgelegt werden kann.“ Durch den Ausbau der regionalen Radwegeverbindung soll diese Entwicklung gezielt unterstützt werden, so Metzker.
Neue Düsseldorfer Radroute soll auch über Erkrath und Haan verlaufen
Die Route soll im Kreis Mettmann über die Städte Erkrath und Haan verlaufen. Geplant sei der Ausbaustandard von Radvorrangrouten, analog zu Düsseldorfs Radleitrouten, teilt die Stadt mit. Der Streckenverlauf im Düsseldorfer Stadtgebiet entspricht dann dem Radhauptnetz – beziehungsweise dem vorgeschlagenen stadtweiten Netz der Radleitrouten. Eine genaue Ausarbeitung soll allerdings erst in der nächsten Planungsphase erfolgen.
Schon im März 2021 hatten Düsseldorf, Wuppertal, der Kreis Mettmann und die BSW einen Kooperationsvertrag unterzeichnet, um die Machbarkeitsstudie für die Veloroute zu erstellen. Alle politischen Gremien der betroffenen Gebietskörperschaften wurden über die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie in Kenntnis gesetzt und befürworten eine Weiterführung des Projekts, teilt die Stadt mit.
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Die bestehende Kooperationsvereinbarung umfasste allerdings nur die Erstellung der Machbarkeitsstudie. Der nun verfasste Kooperationsvertrag zur Veloroute beinhaltet das gemeinsame Ziel, im nächsten Schritt eine Planung für das Vorhaben zu erstellen. Auch der Kreis Mettmann und die Stadt Wuppertal sind bereit, diesen zu unterzeichnen. Die Gesamtplanungskosten der Landeshauptstadt belaufen sich auf 115.000 Euro.
Fahrradclub begrüßt Radrouten-Plan zwischen Düsseldorf und Wuppertal
Beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) Düsseldorf zeigt man sich erfreut über das Vorhaben der Städte. „Grundsätzlich begrüßen wir das“, sagt Jan-Philipp Holthoff, Beisitzer im ADFC-Vorstand. Für die Partei-Klima-Ratsfraktion ist Holthoff selbst auch Mitglied im Ordnungs- und Verkehrsausschuss.
Auf der Strecke zwischen Wuppertal und Düsseldorf gebe es wegen vieler Baustellen auch immer wieder Störungen im Schienen-Nahverkehr, sagt Holthoff. „Da sind solche Radverkehrsrouten für Pendler eine echte Alternative.“ Und sie seien ebenso eine „sehr billige Maßnahme, um Autostaus zu vermeiden“. Zusätzlich lasse sich so eine Route natürlich auch für den Freizeitverkehr nutzen, betont er.
ADFC zu Plänen: „Wir brauchen ein geschlossenes Radverkehrsnetz“
Wichtig sei dabei allerdings, dass die Qualität des Untergrundes auf der Veloroute gut ist, so der Fahrradexperte. Gäbe es später etwa Teilstrecken, die bei Regen schnell verschlammen, oder auf denen das Rad den Berg hochgeschoben werden muss, dann wäre das etwas, das Menschen davon abhalten könne, die Strecke auf dem Rad zurückzulegen. Die Verantwortlichen müssten sicherstellen, dass die Route auch „gut benutzbar und leicht zu befahren“ ist, betont der Rad-Experte.
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Außerdem müsse der zusätzliche Radverkehr, der über die neue Route nach Düsseldorf komme, auch gut mit der Radverkehrsinfrastruktur in der Stadt aufgefangen werden, merkt er an. „Wir brauchen ein geschlossenes Radverkehrsnetz“, bekräftigt Holthoff. Die Geschwindigkeit beim Ausbau der Radinfrastruktur bleibe aktuell aber noch hinter dem zurück, was vor der Kommunalwahl versprochen wurde, urteilt er.
Auch eine Idee bringt Holthoff für die Radverkehrsroute ein: „Eventuell könnte man überlegen, auf der Langstrecke sogar S-Pedelecs zuzulassen.“ Diese motorunterstützten Fahrräder müssen in der Stadt normalerweise auf der Straße fahren, erklärt er. Damit kann man Geschwindigkeiten von bis zu 45 Kilometern pro Stunde erreichen. Sie auf der Radverkehrsroute, wo sie eine große Zeitersparnis bedeuten würden, zuzulassen könnte Sinn machen, denkt Holthoff – dann müssten Fußgänger und Radverkehr auf der Strecke allerdings baulich getrennt sein, fügt er hinzu.