Düsseldorf. In Düsseldorf werden 13 Radverkehrsfurten an Knotenpunkten farblich markiert. Was sich die Stadt erhofft und wo die Stellen sich befinden.
Während zwei Mitarbeiter der Stadt Düsseldorf den Radweg an der Kreuzung Oberbilker Allee/Ecke Kruppstraße rot einfärben, rauscht der Verkehr an der temporären Baustelle vorbei. Ein Linienbus der Rheinbahn zwängt sich gekonnt an den Pylonen auf der Fahrbahn vorbei, Radfahrer umfahren den frisch-gestrichenen Radweg.
Hinter den Arbeiten in Düsseldorf-Oberbilk steckt ein neues Projekt der Stadt, das die Verkehrssicherheit entlang des Lastrings vor allem für Radfahrende an den Verkehrsknotenpunkten erhöhen soll. Insgesamt an 13 Stellen zwischen der Straße Auf‘m Hennekamp und der Kreuzung Lindemannstraße/Grafenberger Allee sollen noch in diesem Jahr Einfärbungen der Radwegübergänge vorgenommen werden.
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Am Dienstag (2. April) wurde in Oberbilk der erste Knotenpunkt mit der Signalfarbe eingefärbt. Auf‘m Hennekamp in Höhe der Brinkmansstraße sowie an der Redinghovenstraße sollen die neuen signalgeregelten Verkehrsknotenpunkte ebenfalls gefärbt werden.
Radfurten in Düsseldorf rot markiert: Signalfarbe soll aufmerksam machen
Der Unterschied zu den bisherigen Markierungen sei, dass die Stadt Düsseldorf sich „mit der Roteinfärbung auf direkte Konfliktbereiche konzentriert“ habe, wie Mobilitäts- und Umweltdezernent Jochen Kral erklärt. Dies sei bei den 13 ausgewählten Stellen entlang des Lastrings nun anders: „Mit der durchgehenden Roteinfärbung testen wir einen neuen Ansatz und machen den Radverkehr an Kreuzungen nun insgesamt deutlich sichtbarer“, so Kral weiter.
Durch die im Rahmen des „Testfeld Lastring“ neu eingefärbten Radwege soll künftig „in kritischen Situationen mehr Aufmerksamkeit für die Radfahrerinnen und Radfahrer“ erzeugt werden, um Unfälle zu vermeiden, erhofft sich der Mobilitätsdezernent. Die Maßnahme sei wichtig, weil es entlang des Lastrings und vor allem in Oberbilk in der Vergangenheit regelmäßig geknallt hat.
Die rote Signalfarbe auf der Fahrbahn habe dabei aus Sicht des Ratsmitglieds viele Vorteile: Zum einen werden Auto-, Lkw- und Motorradfahrer auf die Radwege an den Kreuzungen hingewiesen. Außerdem wissen Radfahrer nun, dass dies der Bereich ist, in dem sie sich bei der Überquerung aufhalten dürfen, erklärt Jochen Kral weiter. Dadurch werde auch das subjektive Sicherheitsempfinden bei allen Menschen erhöht, die gerne mit dem Drahtesel durch Düsseldorf unterwegs sind. „Es ist wichtig, gute Radwege auch rot zu markieren.“
Dennoch sehe er, dass es durch die bereits vielen eingefärbten Radwege im Stadtgebiet Abnutzungseffekte bei vielen Verkehrsteilnehmenden gebe. „Als ich vor 30 Jahren mit der Verkehrsplanung angefangen habe, war das noch so, dass alle Radwege rot eingefärbt wurden“, erinnert sich Kral. Über die Jahre sei dann festgestellt worden, dass diese Art der Markierung beliebig geworden und die Signalwirkung verloren gegangen sei. Deswegen habe die Stadt überlegt, an welchen Stellen das Unfallrisiko so hoch ist, dass die Radwege markiert werden müssen, berichtet der Politiker.
„Testfeld Lastring“ in Düsseldorf wird wissenschaftlich begleitet
Rolf Poppenborg, Leiter der Abteilung Verkehrstechnik beim städtischen Amt für Verkehrsmanagement, blickt nun gespannt auf den auf ein Jahr ausgelegten Test: „Wir möchten uns positive und negative Effekte anschauen, um anschließend weiterzuschauen, wie wir im Rest der Stadt vorgehen.“ Der Lastring sei als Testfeld ausgewählt worden, weil es dort einen sehr großen Verkehrsfluss und damit auch viel Konfliktpotenzial im Straßenverkehr gebe. Immerhin verbindet der Lastring die Stadtteile Bilk, Oberbilk und Flingern miteinander. Dazwischen gibt es 13 Kreuzungen, die es zu überqueren gilt.
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Das ganze Projekt wird zudem wissenschaftlich begleitet, wie Poppenborg bei dem Vor-Ort-Termin ankündigte. „Wir machen Vorher-Untersuchungen und Nachher-Untersuchungen, wir haben zudem die Unfallforschung der Versicherer mit dabei, die eine Studie machen wird.“
Für den Test wurde bereits im Vorfeld festgelegt, welche Furten rot markiert werden sollen. Dabei handelt es sich um Radwege, die an den Kreuzungen bereits bestehen. Zudem werden Wege eingefärbt, bei denen es erhebliches Konfliktpotenzial gibt. Beispielsweise an Kreuzungen, wo sich autofahrende Rechtsabbieger und geradeaus fahrende Radfahrer kreuzen. „Wenn so etwas auf einer Furt passiert, markieren wir die ganze Querung rot“, erläutert der Abteilungsleiter.
Eine Ausnahme bildet jedoch die Gleisquerung. An sich gegenüberliegenden Haltestellen oder Gleiskörpern wird der Weg, der über die Gleise führt, nicht markiert, sofern keine Autospur dort lang führt. „Wir wollen dort weiterhin den Vorrang der Straßenbahn sicherstellen“, betont Poppenborg.
Radwege in Düsseldorf rot markiert: Erster Bauabschnitt soll Ende April fertig sein
Bis Ende April sollen planmäßig zunächst sechs Knotenpunkte südlich der Fichtenstraße markiert werden. Die Markierungsarbeiten finden überwiegend zwischen 9 Uhr und 16 Uhr statt, um Verkehrseinschränkungen zu minimieren. In diesem Bauabschnitt erhalten neben den Stellen am Hennekamp und der Oberbilker Allee auch die Kreuzungen Kruppstraße/Linienstraße/Sonnenstraße sowie Kruppstraße/Ellerstraße auch die große Kreuzung am Oberbilker Markt/Ecke Kölner Straße einen roten Anstrich.
Die Voruntersuchungen für den zweiten Verkehrsabschnitt sollen dann bis zu den Sommerferien durchgeführt werden. Dann sollen auch die sieben weiteren Kreuzungen an der Kettwiger Straße/Ecke Werdener Straße/Erkrather Straße, Kettwiger Straße/Höherweg, Kettwiger Straße/Dorotheenstraße/Behrenstraße/S-Bahnhof Flingern sowie Dorotheenstraße/Birkenstraße/Flurstraße, Dorotheenstraße/Lindenstraße, Dorotheenstraße/Ackerstraße und Dorotheenstraße/Lindemannstraße/Grafenberger Allee farblich markiert werden.
Nach Angaben der Stadt Düsseldorf werden an den 13 Knotenpunkten insgesamt 1105 Quadratmeter Rotmarkierung angebracht. Die Kosten für die Umsetzung der Markierungsarbeiten entlang des Lastrings belaufen sich auf rund 70.000 Euro.
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