Mit allen Mitteln wehrt sich der deutsche Baukonzern Hochtief gegen die Übernahme durch ACS. Jetzt geht's um die Firmenkasse.

Frankfurt. Hochtief hat weitere Maßnahmen für den Fall einer Übernahme durch den Großaktionär ACS ergriffen. Der Essener Baukonzern habe Ende Dezember alle wichtigen Darlehensverträge an die aktuelle Situation angepasst, sagte Hochtief-Finanzchef Burkhard Lohr der „Börsen-Zeitung“.

So seien die Change-of-Control-Klauseln durch ein sogenanntes „Ringfencing-Agreement“ ersetzt worden. Damit verpflichte sich das Management gegenüber den Banken, keine Verträge mit ACS zu unterzeichnen, die die Kreditwürdigkeit von Hochtief schwächen würden, erklärte Lohr.

So habe sich das Unternehmen etwa verpflichtet, keinen Beherrschungsvertrag mit ACS abzuschließen und keine Sonderdividenden an den spanischen Konzern auszuschütten. Damit stelle Hochtief sicher, dass ACS die Bonität des Unternehmens nicht gefährde. Werde dagegen verstoßen, hätten die Banken wieder ein Sonderkündigungsrecht, sagte Lohr.

Nach den Worten Lohrs haben sich die Finanzierungskosten durch den Übernahmeversuch der Spanier erhöht. „Dadurch, dass wir die laufenden Kreditverträge noch einmal anfassen mussten, sind die Verträge, die zu sehr günstigen Konditionen abgeschlossen worden waren, natürlich auch an die aktuellen Marktkonditionen angepasst worden“, erklärte Lohr. Gespräche mit ACS haben dem Finanzchef zufolge bislang noch nicht stattgefunden, wenngleich beide Seiten ihre Bereitschaft dazu signalisiert hätten.

Hochtief wehrt sich seit Monaten hartnäckig gegen die Übernahme durch den spanischen Konkurrenten. Der deutsche Baukonzern beschäftigt weltweit 70.000 Menschen, in Deutschland sind es gut 10.000.