Mit seinem spanischem Baukonzern ACS will der Fußballkönig offenbar den Konkurrenten übernehmen. Es liegt allerdings noch kein Angebot vor.

Madrid/Essen. Real-Madrid-Präsident Florentino Pérez will mit seinem spanischem Baukonzern ACS nach Medienberichten den deutschen Konkurrenten Hochtief übernehmen. Die Madrider Börsenaufsicht setzte am Donnerstag die Notierung des ACS- Aktienkurses einstweilen aus.

Bei dem Essener Unternehmen sei bislang kein Angebot eingegangen, sagte ein Hochtief-Sprecher auf Anfrage. „Wenn ein Angebot vorliegen sollte, werden wir das natürlich sorgfältig prüfen und dann eine qualifizierte Stellungnahme abgeben“, hieß es.

Die spanische Wirtschaftspresse hatte zuvor unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, Pérez bereite mit dem spanischen Branchenführer ein Angebot zur Übernahme von 100 Prozent der Kapitalanteile von Hochtief vor.

ACS ist bereits mit knapp 30 Prozent an dem deutschen Unternehmen beteiligt. Wenn es seinen Anteil über diese Marke hinaus aufstocken will, ist es nach spanischem Recht verpflichtet, ein Angebot für eine Übernahme des Gesamtkapitals vorzulegen. Das Gesamtpaket wird nach Angaben der spanischen Zeitung „El País“ (Internetausgabe) auf 2,7 Milliarden Euro geschätzt.

Zum Konzern Hochtief :

Die Geschäfte des größten deutschen Baukonzern Hochtief florieren vor allem in Australien und Asien. Auf dem deutschen Heimatmarkt hat das Bau- und Dienstleistungsunternehmen dagegen seit Jahren mit rückläufigen Auftragseingängen zu kämpfen. Den ganz überwiegenden Teil des Konzernumsatzes von rund 18 Milliarden Euro im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen im Ausland. In Australien ist Hochtief mit seiner Tochter Leighton Marktführer. Auf dem US-Baumarkt besetzt Hochtief mit den Töchtern Turner und Flatiron wichtige Marktpositionen.

Mit einem Auslandsanteil von mehr als 85 Prozent an der Leistung ist das Unternehmen nach eigenen Angaben der „internationalste Baudienstleister der Welt“. Im vergangenen Jahr war nur noch etwa jeder sechste der weltweit rund 66 000 Hochtief-Mitarbeiter in Deutschland beschäftigt.

2009 konnte das Essener Unternehmen der Wirtschaftskrise erfolgreich trotzen und den Konzerngewinn um fast 25 Prozent auf 195,2 Millionen Euro steigern. Auch für das laufende Jahr hat sich das Unternehmen ehrgeizige Ziele gesetzt. Deutliche Zuwächse konnten im ersten Halbjahr bei Umsatz und Ergebnis verbucht werden. Mittelfristig strebt Hochtief einen kräftigen Anstieg seines Vorsteuerergebnisses von 600 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf rund eine Milliarde Euro an