Die demographische Entwicklung zeigt sich auch auf deutschen Straßen: 2009 waren 210.000 Oldtimer mit H-Kennzeichen unterwegs.
Berlin. In Deutschland sind immer mehr Oldtimer mit einem speziellen H-Kennzeichen für historische Autos unterwegs. Die Zahl dieser mindestens 30 Jahre alten Wagen stieg im vergangenen Jahr auf knapp 210.000, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) nach Daten des Kraftfahrt-Bundesamts mitteilte. Das waren rund 27.000 mehr als ein Jahr zuvor und 570.00 mehr als 2005.
Mit Abstand beliebtestes Oldtimermodell ist der VW-Käfer, es folgen mehrere Mercedes-Reihen. Die H-Kennzeichen mit einem pauschalen Kfz-Steuersatz wurden 1997 eingeführt. In Deutschland gibt es insgesamt 56 Millionen Fahrzeuge. Das Pkw-Durchschnittsalter: gut acht Jahre.
Neun von zehn Oldtimern mit H-Kennzeichen sind nach VDA-Angaben Pkw (188.360 Fahrzeuge). Fast zwei Drittel davon stammen demnach von heimischen Herstellern, angeführt von den Marken Mercedes, Volkswagen und Opel. Es folgen Ford, Porsche und BMW. Als Herstellerländer rangieren nach Deutschland Großbritannien und die USA. Neben den Pkw sind auch historische Motorräder, Nutzfahrzeuge und Zugmaschinen mit H-Kennzeichen zugelassen.
Mit den speziellen Kennzeichen sollen Autos als „historisches Kulturgut“ anerkannt werden. Das Erscheinungsbild muss seit der Auslieferung weitgehend unverändert und das Liebhaberstück gut gepflegt sein, wie der VDA erläuterte.
Mit H-Kennzeichen haben Oldtimer freie Fahrt in innerstädtische Umweltzonen und einen pauschalen Kfz-Steuersatz von 191,73 Euro – für manche Wagen mit kleinem Hubraum kann dies aber auch vergleichsweise hoch sein. Manche Oldtimerfans entscheiden sich daher dagegen. Der Anteil der H-Kennzeichen an allen Fahrzeugen der Generation 30Plus liegt laut Statistik bei 56,4 Prozent.