Die Neuauflage des Kompaktmodells Focus wird erst 2011 als Kombi nach Deutschland zu den Händlern kommen.
Detroit. Ford feiert die Premiere des neuen Focus. Auf der Detroit Motor Show (16. bis 24. Januar) hat der Hersteller die Neuauflage des Kompaktmodells enthüllt. Sie wird allerdings erst 2011 nach Deutschland zu den Händlern kommen.
Der US-Autobauer Ford will seine heimischen Kunden künftig mit kleineren Autos begeistern. Konzernchef Alan Mulally stellte auf der Autoshow in Detroit die neue Generation des Kompaktwagens Focus vor, die mit kleinen optischen Retuschen weltweit einheitlich vertrieben werden soll: "Wir haben hohe Erwartungen an das Auto", sagte er. Im kommenden Jahr soll in den USA und Kanada auch eine Elektroversion an den Start gehen.
Die Neuauflage bekommt eine dynamisch gezeichnete Frontpartie, große Scheinwerfer, muskulös geformte Flanken und weit in die Seite reichende Rücklichter. Das in Detroit als klassischer Fünftürer mit Steilheck sowie als Viertürer mit sportlichem Fließheck zu sehende Modell ist auf den US-Geschmack zugeschnittene Modell und wird nach Angaben von Ford-Deutschlandchef Bernd Mattes so in Deutschland nicht geben. Dafür ist für Europa wieder ein Kombi geplant. Ob es den Focus wie bisher auch als Cabrio-Coupé geben wird, ließ Mattes offen.
Ein Jahr vor dem Verkaufsbeginn hält sich Ford auch mit Angaben zu Abmessungen und Antrieben noch zurück. Bekannt ist allerdings schon, dass im Focus die Benziner der neuen "Eco- Boost"-Familie zum Einsatz kommen. Sie werden mit Turboaufladung und Direkteinspritzung ausgestattet. Ähnlich wie die weiterentwickelten TDCI-Diesel sollen sie einen Verbrauchsvorteil von 10 bis 20 Prozent ermöglichen. Zudem wird es wieder eine Econetic-Variante mit Start- Stopp-System sowie ein Doppelkupplungsgetriebe geben. Die lenkung wird von einem elektrischen Servo unterstützt, mit der das Fahrzeug auch halbautomatisch einparken kann. Außerdem an Bord sind eine Rückfahrkamera, eine elektronische Überwachung des toten Winkels sowie ein schlüsselloses Zugangssystem.
Mulally will den US-Autofahrern zudem den Kleinwagen Fiesta schmackhaft machen. Es gebe bereits 4000 Reservierungen. Bis 2012 wird das Segment der kompakten Wagen nach Einschätzung von Ford in den USA um 25 Prozent auf 3,4 Millionen Autos wachsen. Auch die Rivalen General Motors (GM) und Chrysler stellen sich auf eine zunehmende Nachfrage nach spritsparenderen Fahrzeugen ein. Ford prescht aber mit den zwei Modellen am weitesten vor.
Es dürfte das Jahr der kleineren Wagen werden, sagte Verwaltungsratschef Bill Ford. Er sieht den gesamten Automarkt auf Erholungskurs. Die Hoffnung ruht vor allem auf der Heimat. "Die Kunden kommen zurück, jeden Monat“, sagte Ford. Aus Europa erwartet er indes kaum Impulse. "Viele der Abwrackprogramme sind ausgelaufen.“
Ford hatte den Einbruch auf dem Automarkt im vergangenen Jahr vergleichsweise gut verkraftet. "Das Jahr 2009 werden wir nie vergessen“, sagte Konzernchef Mulally. "Wir haben viele Fortschritte gemacht.“ Neben den neuen Klein- und Kompaktwagen habe Ford auch mit Hybridfahrzeugen und den sich immer noch gut verkaufenden Pick-ups punkten können. 2012 solle im Werk Michigan ein neues Hybrid-Modell vom Band laufen, kündigte Mulally an.