BMW hat in den ersten sechs Monaten einen Milliardengewinn verbucht. Trotzdem ist die Firmenspitze noch nicht völlig beruhigt.

München. BMW fährt mit Vollgas aus der Krise: Nach Daimler und Audi präsentiert sich auch der Münchner Autobauer nach der schweren Branchenkrise in glänzender Verfassung. Der Konzern hat angesichts der weltweit anziehenden Nachfrage im zweiten Quartal einen kräftigen Umsatz- und Gewinnsprung verbucht, wie BMW mitteilte. Zugleich warnte Konzernchef Norbert Reithofer allerdings davor, die Risiken für den Aufschwung zu unterschätzen.

Unter dem Strich steht ein Gewinn von 834 Millionen Euro nach nur 121 Millionen Euro im zweiten Viertel des Krisenjahres 2009. Im ersten halben Jahr verdiente BMW damit rund 1,16 Milliarden Euro, nachdem im Vorjahr zwischen Januar und Juni noch ein Minus von 31 Millionen Euro stand. Der Umsatz wuchs im zweiten Quartal um 18,3 Prozent auf rund 15,3 Milliarden Euro.

„Deutliche Absatzzuwächse in wichtigen Märkten sowie ein hochwertiger Modell-Mix sind wesentliche Gründe für das starke zweite Quartal“, sagte Reithofer. BMW hatte bereits jüngst seine zuvor zurückhaltende Absatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr nach oben korrigiert. BMW hat im ersten Halbjahr weltweit rund 696.000 Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls Royce ausgeliefert, 13,1 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Für 2010 rechnet das Unternehmen nun mit mehr als 1,4 Millionen verkauften Autos und will damit an die Zeit vor der Krise anknüpfen. Im Rekordjahr 2007 hatten die Münchner rund 1,5 Millionen Autos abgesetzt und unter dem Strich rund 3,1 Milliarden Euro verdient. In diesem Jahr wird das Konzernergebnis deutlich über dem schwachen Vorjahr liegen, in dem BMW nur rund 210 Millionen Euro verbucht hatte. Bereits im ersten Halbjahr hat BMW mehr als fünfmal soviel verdient.

BMW habe die Krise genutzt, um sich besser aufzustellen. „Die gute Geschäftsentwicklung ist für uns jedoch kein Grund, uns zurückzulehnen“, sagte Reithofer. Der Konzern werde sich weiter für die Zukunft „fit machen“. Zugleich warnte er davor, zu früh vollständige Entwarnung zu geben. „Wir müssen jedoch im Auge behalten, dass auch im zweiten Halbjahr eine Reihe von konjunkturellen Risiken besteht“, sagte Reithofer.