2009 sind erstmals mehr als eine Million Autos in Niedersachsen verkauft worden – knapp 40 Prozent davon waren Neuzulassungen.
Hannover. Nach dem Ausnahmejahr 2009 befürchtet die Kfz-Branche in diesem Jahr aber einen massiven Rückgang, berichtete der Landesverband des Kraftfahrzeuggewerbes in Hannover. Im Februar gab es bei den Pkw-Neuzulassungen und im Gebrauchtwagengeschäft mit einem Minus von 29 und 30 Prozent im Vergleich zu einem bereits schwachen Februar 2009 schon kräftige Dämpfer. Die Branche hofft nun vor allem auf die traditionellen Automonate März und April sowie auf eine Erholung des Firmengeschäfts.
2009 seien vor allem kleinere Autos verkauft worden – mit entsprechend geringeren Erlösen und Renditen. „Das Segment der Minis hatte Steigerungen um 80 Prozent“, sagte der Präsident des Verbandes, Manfred Woltmann. Er geht davon aus, dass dieser Trend in abgeschwächter Form anhalten wird. Im vergangenen Jahr habe er auch dazu geführt, dass die Erlöse sich deutlich schwächer entwickelt hätten als die Zulassungszahlen. In den größeren Fahrzeugsegmenten, ab Mittelklasse aufwärts habe es überwiegend Minuszahlen gegeben. Der Umsatz in den 3444 Autohäusern und Servicebetrieben des Landes mit knapp 40 000 Beschäftigten stieg 2009 um knapp zwei Prozent auf fast 14 Milliarden Euro. Im Geschäft mit Neuwagen sank der Umsatz sogar um 1,1 Prozent. Dabei nahmen die Neuzulassungen immerhin um
16,4 Prozent zu und der Gebrauchtwagenverkauf um 5,7 Prozent. Auch das Gebrauchtwagengeschäft profitierte von der Abwrackprämie – gut ein Viertel der Prämien-Autos waren Jahreswagen, die in der Statistik für Besitzumschreibungen erscheinen. Verlierer war jedoch der private Gebrauchtwagenmarkt. Woltmann warnte vor überhöhten Erwartungen an Elektroautos. Es werde noch Jahre dauern, bis solche Autos in größeren Stückzahlen gebaut und zu erschwinglichen Preisen gekauft werden könnten, sagte er. Das Kfz-Gewerbe sei deshalb auch gegen die derzeit diskutierten Subventionen zur Förderung des Elektroantriebs. Es bestehe die Gefahr, dass die herkömmlichen Verbrennungsmotoren außer acht gerieten. Sie könnten gerade in einem Flächenland wie Niedersachsen durch Elektroantriebe vorerst nicht verdrängt werden.