Eine Studie der Universität Duisburg-Essen prognostiziert, dass Käufer 2010 knapp 25.000 Euro für ihren Neuwagen berappen werden.
Duisburg/Essen. Die Autoindustrie wird's freuen: Die Verbraucher in Deutschland geben in diesem Jahr nach dem Wegfall der Abwrackprämie einer Studie zufolge voraussichtlich wieder mehr Geld beim Kauf neuer Autos aus. Autokäufer zahlten 2010 für einen Neuwagen im Schnitt rund 24.900 Euro, sagte der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen voraus. Dies entspreche Mehrausgaben von durchschnittlich fast 3200 Euro pro Neuwagen gegenüber dem Abwrackprämien-Jahr 2009.
2008 hatten Autokäufer laut Dudenhöffer im Schnitt noch 24.855 Euro für einen Neuwagen ausgegeben. Die Abwrackprämie ließ die Durchschnittsausgaben für neue Autos dann um mehr als 3000 Euro gesunken, weil Autokäufer mehr kleine und preisgünstige Autos kauften. Dieses Jahr normalisiere sich der Automarkt in Deutschland wieder, erklärte der Autoexperte.
Der Marktanteil von Klein- und Kleinstwagen sei in den ersten Monaten des Jahres deutlich zurückgegangen von über 35 Prozent auf unter 30 Prozent. Es gebe wieder einen „deutlichen Trend“ hin zu den Autos von Oberklasse- und Luxuswagenherstellern wie BMW und Daimler.
Mit dem Wiederanstieg der Ausgaben der Verbraucher für Neuwagen setze sich ein jahrzehntelanger Trend zu immer teureren Autos fort, erklärte Dudenhöffer. Hätten Autofahrer 1980 für einen Neuwagen im Schnitt noch 8420 Euro ausgegeben, hätten sich die Ausgaben bis heute nahezu verdreifacht.
Trotz der wieder steigenden Durchschnittspreise für Neuwagen in diesem Jahr sinke der Gesamtumsatz auf dem deutschen Neuwagenmarkt 2010 aber voraussichtlich deutlich im Vergleich zu 2009, erklärte Dudenhöffer. Der Umsatz belaufe sich voraussichtlich auf 60,7 Milliarden Euro nach 82,2 Milliarden Euro im Abwrackprämien-Jahr 2009. Insgesamt würden voraussichtlich 2,8 Millionen Autos in diesem Jahr neu zugelassen und damit eine Million weniger als im vergangenen Jahr.