Nach dem Geständnis von Ex-Banker Gribkowsky schlägt Ecclestone zurück: Er habe nichts zu verbergen. Staatsanwalt ermittelt gegen ihn.
München. Formel 1-Chef Bernie Ecclestone hat sich nach dem Geständnis des ehemaligen BayernLB-Vorstandes Gerhard Gribkowsky gegen den Vorwurf der Bestechung gewehrt. Gribkowsky habe nur versucht, „sich selbst zu retten“, sagte Ecclestone der britischen Zeitung „Daily Telegraph".
Er habe nichts zu verbergen. Gribkowsky hatte am Mittwoch vor dem Landgericht München gestanden, 44 Millionen Dollar von Ecclestone erhalten zu haben. „Bestechungsgeld“, wie er sagte.
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Ecclestone habe ihn damit zu bringen wollen, ihm die ungeliebten Banken vom Hals zu schaffen, denen die Formel 1 im Jahr 2006 gehörte. Ecclestone hingegen hatte die Millionen bei seiner Zeugenaussage in München als eine Art Schweigegeld dargestellt, damit ihn Gribkowsky nicht bei den Steuerbehörden anschwärzt. Ecclestone hatte vor rund einem Jahr erstmals eingeräumt, Gribkowsky 44 Millionen Dollar gezahlt zu haben. „Er hat mich erpresst und ich wollte kein Risiko eingehen“, hatte Ecclestone gesagt.
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Die Münchner Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen Ecclestone wegen des Verdachts der Bestechung noch nicht abgeschlossen. „Wir werden erst die Bewertungen der Strafkammer in einem möglichen Urteil gegen Gribkowsky abwarten, um das weitere Vorgehen zu beurteilen“, sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag. Das Strafverfahren gegen Gribkowsky und das Ermittlungsverfahren gegen Ecclestone seien zwei getrennte Vorgänge.
Ecclestones Anwalt Sven Thomas sieht die Aussage von Gribkowsky gelassen. Sie sei weder bindend noch seien die Beweise aus diesem Prozess gegen Ecclestone verwertbar. „Die Einlassung erfolgte, nachdem das Gericht in einer Reihe von Beschlüssen unmissverständlich eine weitreichende Verurteilung angekündigt hatte“, hatte er nach dem Geständnis am Mittwoch erklärt. Außerdem habe sich Gribkowsky teilweise widersprüchlich geäußert.
Der Ex-Banker steht seit Oktober wegen des Vorwurfs der Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung vor Gericht und hatte 44 Prozesstage lang geschwiegen. Im Gegenzug für das Geständnis hatten ihm die Richter eine Haftstrafe von maximal neun Jahren in Aussicht gestellt. Die Plädoyers werden am kommenden Mittwoch verkündet, danach folgt das Urteil. (dpa/abendblatt.de)