Im Schmiergeldprozess gegen Ex-BayernLB-Banker Gribkowsky ergeben sich für den Staatsanwalt in den Angaben von Ecclestone Widersprüche.

München. Im Prozess um Schmiergeldzahlungen beim Formel 1-Verkauf gegen den Ex-BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky hat die Staatsanwaltschaft am Donnerstag Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Zeugen Bernie Ecclestone geäußert. Der Formel 1-Chef hatte zuvor gesagt, nie mit seiner früheren Frau über geschäftliche Dinge gesprochen zu haben. Diese Aussage steht aus Sicht der Staatsanwaltschaft im Widerspruch zu Angaben eines anderen Zeugen. Dieser habe berichtet, Ecclestones Frau habe ihm gesagt, dass es ein Problem mit Gribkowsky gebe.

Ecclestone widersprach energisch. „Sie war erbost darüber, dass ich immer noch geschäftlich tätig war. Ihr wäre es lieber gewesen, ich hätte mich schon zur Ruhe gesetzt“, sagte der 81-Jährige. Deshalb habe er nie mit ihr über seine Geschäfte gesprochen. Gribkowsky habe seine Frau aber bei Rennen getroffen. „Ich glaube, sie haben gerne einen zusammen getrunken und sich unterhalten.“ Die Ehe mit Slavica Ecclestone wurde im Jahr 2009 geschieden.

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Zum Auftakt seiner Vernehmung am Mittwoch hatte Ecclestone eingeräumt, Millionen an Gribkowsky gezahlt zu haben. Grund dafür sei die Sorge gewesen, der Banker könnte ihn bei der britischen Steuerbehörde anschwärzen. Gribkowksy hatte den Verkauf der Formel-1-Anteile der BayernLB 2006 an den Investor CVC verhandelt und hat laut Anklage dafür 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld von Ecclestone kassiert. Auch gegen Ecclestone laufen Ermittlungen der Münchner Staatsanwaltschaft. (dpa/abendblatt.de)