Die Anklage warf dem Ex-BayernLB-Manager vor, beim Formel-1-Verkauf von Berne Ecclestone 44 Millionen Schmiergeld genommen zu haben.
München. Es hatte sich vor wenigen Tagen bereits angedeutet : Kurz vor dem Ende des mehrmonatigen Schmiergeldprozesses gegen früheren Risikochef der BayernLB, Gerhard Gribkowsky, hat dieser doch noch ausgesagt und die wesentlichen Punkte der Anklage vor dem Münchner Landgericht bestätigt. Zuvor hatten Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung im Hinterzimmer nochmals verhandelt.
Die Staatsanwaltschaft hatte dem Ex-Banker acht Monate lang vor Gericht vorgeworfen, 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone angenommen zu haben.
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+++ Ecclestone: Millionen-Zahlungen waren Schweigegeld +++
Gribkowsky war von 2003 bis 2008 im Vorstand von Deutschlands zweitgrößter Landesbank und dort unter anderem für die Formel-1-Beteilung zuständig, die der BayernLB nach der Pleite des Medienkonzerns von Leo Kirch als Sicherheit für einen Milliardenkredit zugefallen war. Der Motorsport-Fan verkaufte das Paket schließlich 2006 an den britischen Investor CVC. Im Zuge des Deals soll er vom langjährigen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone Schmiergelder in Millionen-Höhe erhalten haben.
+++ Die Köpfe im Schmiergeldprozess +++
Der Vorsitzende Richter Peter Noll sagte danach, dass sich die Parteien nicht hätten einigen können. Gribkowksy habe auch mit einem Geständnis mit einer Haftstrafe von sieben Jahren und zehn Monaten bis neun Jahren zu rechnen. Der Angeklagte gab trotzdem eine Erklärung ab.
Der wegen Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung angeklagte frühere Vorstand der Landesbank hatte sich seit seiner Verhaftung im Januar 2011 nicht zu den Vorwürfen geäußert. Bei der letzten Sitzung am vergangenen Freitag hatte die Verteidigung um eine Unterbrechung gebeten, um mit der Staatsanwaltschaft sprechen zu wollen.
Gribkowsky sitzt wegen der Vorwürfe schon seit eineinhalb Jahren in Untersuchungshaft. Weil er vor Gericht so lange zu den Vorwürfen geschwiegen hatte, haben die Richter bisher mehr als 40 Zeugen vernommen, darunter auch Ecclestone. (dapd/dpa/Reuters/abendblatt.de)