Gerhard Gribkowsky, Ex-Banker bei der BayernLB, und Formel-1-Boss Bernie Ecclestone im Kurzporträts.

München/Berlin. Mister Formel 1: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone hat die Formel 1 zum Milliardengeschäft gemacht und selbst bestens mitverdient. Seit über drei Jahrzehnten ist der Brite der Herr der Vermarktung der Königsklasse des Motorsports. Er trieb die Rennserie weiter gen Asien. In Europa fehlt manchen Streckenbetreibern hingegen das Geld für das kostspielige Formel-1-Heimrecht.

Für Ecclestone ist Geld schon lange kein Problem mehr. Der 81 Jahre alte Brite ist Milliardär. Aufgewachsen ist er in einer Arbeiterfamilie im südenglischen Bexleyheath. Als Rennfahrer war er wenig erfolgreich, also stieg er als Team-Mitbesitzer und Fahrer-Berater in die Formel 1 ein. 1977 kaufte er die Werberechte für die Königsklasse, ein Jahr später die Übertragungsrechte.

Nach der Formel-1-Übernahme durch die Investmentgruppe CVC wurde Ecclestone als Geschäftsführer eingesetzt. Der Verkauf der Anteile der BayernLB an die CVC ist jedoch Gegenstand eines Betrugsprozesses, der in München immer noch geführt wird. Ecclestone erhielt dabei für seine Rolle als Vermittler eine Provision von 66 Millionen Dollar von der Bank. Er wiederum soll 44 Millionen an den damaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky überwiesen haben.

+++ Ex-Banker Gribkowsky legt Geständnis ab +++

Der Risiko-Mann der BayernLB: Gerhard Gribkowsky

Gerhard Gribkowsky sollte die BayernLB eigentlich beschützen. Als Risikovorstand musste er etwa finanzielle Gefahren durch Kreditausfälle möglichst klein halten. Solche Ausfälle sind bei Großbanken immer wieder zu beklagen, doch selten sind sie groß wie nach der Pleite der Mediengruppe Kirch, dessen größter Kreditgeber die BayernLB war. Gribkowsky hatte die Aufgabe, die Sicherheiten, die der Bank von Kirch blieben, zu Geld zu machen. Das waren in erster Linie die Anteile an der Formel 1, die er möglichst gut verkaufen sollte. Zumindest das ist auch gelungen.

Mit seiner selbstsicheren und zupackenden Art schien der gebürtige Hamburger für diesen schwierigen Job der richtige Mann zu sein. Doch auch er hat dabei die Tasche aufgehalten – und bekam sie prall gefüllt zurück. Die Anklage wirft ihm vor, von Formel 1-Chef Bernie Ecclestone Millionen erhalten zu haben. Im Prozess schwieg Gribkowsky die längste Zeit. Doch nun, eine lange Haftstrafe vor Augen, sagte er doch aus – und gestand weitgehend seine Taten.

Das Banker-Handwerk hat Gribkowsky bei der Deutschen Bank gelernt. Nach einem Jurastudium in Freiburg und Promotion begann er seine Karriere 1988 mit einem Trainee-Programm bei der Deutschen Bank und arbeitete sich rasch nach oben. Nach der Wende baute er die Deutsche Bank in den neuen Ländern auf, wechselte in die Zentrale und stieg 1998 in die Geschäftsleitung für die Region Süd auf. Dort wurde die BayernLB auf ihn aufmerksam und holte ihn Anfang 2003 in ihren Vorstand. (dpa)