Der strenge Frost lässt mancherorts die Rohre platzen. Für die Sanitärfirmen im Norden ist das wie ein kleines Konjunkturpaket.
Hamburg. Die Frostschäden an Heizungen und Wasserleitungen bescheren den Sanitär- und Heizungsbetrieben im Norden derzeit eine Fülle von Aufträgen. „Das ist ein Konjunkturpaket der Natur“, sagt der Geschäftsführer des Landesfachverbandes Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Hans Müller. „Für uns ist es ein Segen, für die betroffenen Bürger ist es natürlich Mist, wenn die Heizung oder die Wasserversorgung ausfällt.“ Ein voller Ausgleich für die saisonale Flaute seien die Frostschäden zwar nicht, aber immerhin bräuchten die Unternehmen nicht so viele Mitarbeiter wie sonst zu entlassen. Und einige Firmen wüssten vor Aufträgen nicht wohin.
Auch die Niedersachsen haben der Kälte einige Aufträge zu verdanken. "Es ist zufriedenstellend", sagt Peter Fritsche, Technischer Referent des Fachverbands Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik. Dabei gebe es jedoch große Unterschiede zwischen den Regionen und bei der Art der Aufträge. Während die Auftragslage bei Neubauten am Boden sei, werde stattdessen vieles saniert. "Und jetzt im Winter gibt es viele Reperaturmaßnahmen an den Heizungen."
Wenn Rohre bei Kälte platzen, lässt sich der Schaden noch begrenzen - solange kein Wasser ausläuft. Experte Müller rät zur regelmäßigen Wartung. Gefährdet seien vor allem Leitungen in Randräumen und Außenleitungen - und das selbst bei der Einstellung "Frostschutz". Die Zuführungsleitungen könnten einfrieren, sobald es keine Fließbewegung mehr gebe. „Auch eine 100-prozentige Isolierung ist kein Frostschutz, sondern nur ein Schutz gegen Energieverlust.“ In der Praxis dauere es nur etwas länger, bis der Frost durchdringe.