In Norddeutschland steigt die Zahl der Patienten mit Sturzverletzungen. Manche Kliniken müssen doppelt so viele Patienten versorgen wie sonst.
Hamburg. Hunderte Stürze auf glatten Wegen und beim Rodeln haben im Norden zu einem Ansturm auf Krankenhäuser und Notaufnahmen geführt.
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) versorgt in diesen Tagen in der Unfallchirurgie die doppelte Zahl an Patienten. Ein sonst leerer Pavillion wurde extra mit 15 Betten ausgestattet, um mehr Patienten aufnehmen zu können. Auch in den Asklepios Kliniken werden fünf bis zehn Prozent mehr Patienten mit Knochenbrüchen und Gelenkverletzungen behandelt. Hier hat sich besonders das Alstereisvergnügen ausgewirkt: Am Sonnabend mussten in St. Georg 50 Prozent mehr Patienten mit Sturzverletzungen behandelt werden als sonst.
In Kiel und Lübeck musste das Universitätsklinikum wetterbedingt rund 50 Prozent mehr Patienten versorgen als üblich. In Flensburg, wo innerhalb von 24 Stunden mehr als 100 zusätzliche Patienten behandelt wurden, gab es zudem zwischenzeitlich Probleme beim Krankentransport. Die Kliniken betonten jedoch allesamt, es gebe keine Kapazitätsprobleme.
Auch in Kiel bereite die spontane Verlegung mit Krankentransporten Schwierigkeiten, erklärte ein Sprecher. „Bei einigen Tagen Vorlauf ist das aber kein Problem.“ Die Chirurgie habe Patienten in andere, weniger belegte Abteilungen verlegt. Zudem seien einige nicht akute Operationen verschoben worden. Im Diakonissenkrankenhaus in Flensburg hätten Eis und Schnee zwar einige Rücktransporte verhindert, dafür seien aber manche angekündigte Patienten nicht gekommen, sagte ein Sprecher.
Zu den häufigsten Blessuren gehören vor allem Arm- und Beinbrüche, aber auch Prellungen oder Gehirnerschütterungen.