Erhöhte Heizkosten, steigender Spritverbrauch, verhinderte Bauarbeiter - Frost und Schnee wirken sich aufs Portemonnaie aus.

Frankfurt/Main. Eisige Temperaturen, zugefrorene Autofenster und heftiger Schneefall strapazieren nicht nur die Nerven, sie wirken sich auch ganz konkret auf den Geldbeutel aus. Der Winter schlägt sich zunächst bei den Heizkosten nieder. Aber auch Autos verbrauchen bei winterlichem Wetter mehr Sprit. Außerdem trifft die kalte Jahreszeit auch diejenigen, die auf zugefrorenen Baustellen kaum noch ihrer Arbeit nachgehen können. Einige Fragen und Antworten:

Wie schlägt sich der strenge Winter in den Wohnkosten nieder?

Wie stark die Heizkosten bei besonders eisigen Temperaturen steigen, hängt ganz von der Isolierung des Hauses ab und von der Temperatur, bei der die Bewohner leben wollen. Generell gilt: Ein Grad mehr Raumtemperatur kostet etwa sechs Prozent mehr Brennstoff, wie ein Sprecher der Verbraucherzentrale Hamburg erklärt.

Wie stark der strenge Winter aber nun die Heizkosten tatsächlich in die Höhe treibt, ist schwer zu sagen. Laut Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund (DMB) kommt es auch darauf an, wann es kalt ist. Ob es nachts minus zwölf oder minus acht Grad kalt sei, ergebe kaum einen Unterschied, weil nachts nicht so viel geheizt werde.

Der Winter schlägt sich in den Nebenkostenabrechnungen nicht auf einmal nieder: Da bei den meisten Mietern das Kalender- auch das Abrechnungsjahr ist, fallen Dezember und Januar in zwei verschiedene Perioden. Die Kosten des eisigen Januars 2010 spüren Mieter also erst irgendwann 2011. „Da rechnet man gar nicht mehr damit, dass jetzt so ein fürchterlicher Winter ist“, sagt Ropertz. „Darauf muss man sich aber einstellen.“

Was müssen Mieter zusätzlich beachten?

Der Vermieter kann dem Mieter die höheren Kosten eines Winterdiensts in Rechnung stellen, falls die Hausbewohner nicht selbst Schnee schippen müssen oder der Hausmeister das übernimmt.

Wie wirkt sich das kalte Wetter auf die Kosten fürs Autofahren aus?

Kalte Temperaturen treiben gleich in verschiedener Hinsicht den Spritverbrauch in die Höhe, wie Christian Buric vom ADAC erklärt. Hauptsächlich liege das daran, dass die Kälte das Motoröl zähflüssig mache. Es koste viel Energie beim Fahren, das Schmiermittel wieder richtig zu verflüssigen. Das schlage sich vor allem bei kurzen Strecken in einem stark steigenden Verbrauch nieder.

Auch der gestiegene Strombedarf treibt demnach den Spritverbrauch in die Höhe: Die Heckscheibenheizung zieht ordentlich Strom, auch das bei trübem Wetter ständig eingeschaltete Licht verbraucht Energie. Im Schnitt betrage der Mehrverbrauch bei Winterwetter etwa 10 bis 15 Prozent, sagt Buric. „Das geht ins Geld.“

Kann das Wetter auch das Einkommen verringern?

Ja, allerdings nur in den Berufen, die bei Eis und Schnee die Arbeit einstellen. Bauarbeiter, Dachdecker und Landschaftsbauer können in diesen Fällen zwischen Dezember und März vom Saison-Kurzarbeitergeld profitieren. Die Bundesagentur für Arbeit (BA) ersetzt dann 67 Prozent des Nettolohns von Beschäftigten, die mindestens ein Kind haben; alle anderen bekommen 60 Prozent. Das schlechte Wetter kann in der Baubranche also bis zu 40 Prozent des Nettolohns kosten.