Seit Januar bekommt die Hansestadt ihr Gas von Hamburg Energie. Auch die Privatkunden sollen bald profitieren.

Hamburg. Die Stadt Hamburg zahlt dank des neuen Versorgers Hamburg Energie für Gas in diesem Jahr 20 Prozent weniger als im Vorjahr. Für die Versorgung von rund 2200 öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Museen und Gerichten benötigt die Stadt eine Gasmenge von rund 500 Millionen kWh pro Jahr. Dafür hat Hamburg 2009 knapp 30 Millionen Euro ausgegeben. Seit Anfang Januar wird dieses Gas nicht mehr von E.on Hanse, sondern von der neu gegründeten Hamburg Energie geliefert. Der städtische Energieversorger kauft im Auftrag der Stadt auf dem Großhandelsmarkt ein und nutzt so den Wettbewerb der Gasanbieter aus. Dieser Vorteil und das generell sinkende Preisniveau auf dem Gasmarkt sparte der Stadt beim Gaseinkauf für das Jahr 2010 mehr als sechs Millionen Euro.

„Für das Klima, den Wettbewerb und den städtischen Haushalt zahlt es sich aus, dass wir Hamburg Energie gegründet haben", sagt Umweltstaatsrat Christian Maaß. "Hamburg Energie ist bereits im ersten Geschäftsjahr zu einem leistungsfähigen Unternehmen geworden.“ Der Vertrag mit Hamburg Energie läuft seit Anfang Januar für zunächst drei Jahre. Die Stadt kann den Versorger für die eigenen Immobilien frei wählen. Auf eine europaweite Ausschreibung, wie es bei öffentlichen Aufträgen üblich ist, verzichtete die Stadt bei der Vergabe des Auftrags im Oktober 2009. Bei E.on Hanse war deshalb die Enttäuschung groß.

Hamburg Energie ist mit dem Ziel gestartet, seinen Kunden saubere, also regenerative Energie anzubieten. Es gibt aber noch nicht genug Biogas. Erst ab 2012 sollen bis zu 20 Millionen kWh Bioerdgas eingespeist werden, ein Teil davon soll im Klärwerk Köhlbrandhöft gewonnen werden.

Privatkunden können bei Hamburg Energie noch kein Gas kaufen. Das soll sich aber bald ändern. "Wir werden noch im Laufe dieses Jahres Gas für alle Hamburger anbieten", sagt Carsten Roth, Sprecher der Hamburg Energie. Ob dies auch für jeden Kunden bis zu 20 Prozent Preisersparnis bringe, sei schwer zu sagen, da die Preise für Großkunden wie die Stadt nicht mit denen für Privatkunden vergleichbar seien, aber "die Hamburger können sich auf attraktive Preise einstellen", so Roth.