577 Millionen Euro Überschuss: Die TK wächst und gibt weniger Geld für niedergelassene Ärzte aus. Krankenhauskosten bleiben hoch.
Hamburg/Ulm. Trotz der Finanznöte und Krisen der gesetzlichen Krankenversicherung hat die Techniker Krankenkasse mit Sitz in Hamburg das Jahr 2010 positiv abgeschlossen. Deutschlands zweitgrößte Kasse kam auf einen Überschuss von 577 Millionen Euro. Die Zahl der Mitglieder wuchs um 288.000 auf rund 5,4 Millionen. Insgesamt sind damit – Kinder und Ehegatten eingeschlossen – rund 7,7 Millionen Menschen bei der TK versichert. Nur die Barmer GEK zählt mehr Versicherte (etwa 8,5 Millionen). Wie die TK verlangt die Barmer GEK in diesem Jahr keinen Zusatzbeitrag von den Versicherten.
An den Zahlen der TK lassen sich einige wichtige Trends für die Krankenversicherten in Deutschland und das Gesundheitswesen ablesen. So wurden für jeden Versicherten im Jahr 2010 rund 1851 Euro ausgegeben, 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die höchste Zuwachsrate machten dabei die Krankenhausausgaben aus: plus 7,5 Prozent pro Kopf. Der seit Jahren anhaltende Trend zu hohen Kosten für Klinkbehandlungen verstetigt sich offenbar. Auf der anderen Seite haben die niedergelassenen Praxisärzte augenscheinlich weniger Geld bekommen bzw. benötigt. Minus 0,5 Prozent machten die Ausgaben für die ambulante ärztliche Behandlung aus. Durch die Sparmaßnahmen bei den Medikamenten wurde die übliche Steigerungsrate bei den Arzneimittelkosten gesenkt: von 7,6 Prozent Anstieg auf „nur“ noch plus 1,6 Prozent für Arzneimittel je Versicherten.
Wie die TK betonte, lägen die Ausgaben für Verwaltung und Bürokratie mit 104 Euro je Versicherten rund 24 Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung insgesamt (136 Euro pro Kopf). (abendblatt.de/ryb)