Es ist das älteste Filmfestival der Welt: Das Filmfestival Venedig wurde 1932 gegründet und zählt zur Oberklasse der Wettbewerbe.

Venedig. Mit dem neuen Film von George Clooney ist am 31. August das Internationale Filmfestival Venedig 2011 eröffnet worden. Das Polit-Drama „The Ides of March“ ist das vierte Werk, bei dem der Hollywoodstar Regie führte. Es ist außerdem einer der 23 Beiträge, die im Wettbewerb des ältesten Filmfestivals der Welt um den Goldenen Löwen konkurrieren. Dazu gehören zum Beispiel „Carnage“ von Roman Polanski und „A Dangerous Method“ von David Cronenberg. Außer Konkurrenz zeigen Regisseure wie Steven Soderbergh und Popstar Madonna ihre neuen Filme. Deutschland ist in diesem Jahr nicht mit einem eigenen Werk im Wettbewerb vertreten. Die Preise des 68. Filmfestivals werden am 10. September vergeben. Präsident der Jury ist der US-Regisseur Darren Aronofsky. Er hatte für sein Boxer-Drama „The Wrestler“ vor einigen Jahren selbst den Goldenen Löwen gewonnen.

Das Filmfest in Venedig gilt als ältestes Filmfestival der Welt, das noch immer an seinem Ursprungsort stattfindet. Es wurde 1932 gegründet und zählt wie Cannes und Berlin zu den A-Festivals, aus Sicht der Filmbranche also zur Oberklasse der internationalen Wettbewerbe. Hauptpreis ist der „Goldene Löwe“, eine Figur, die wie die „Goldene Palme“ in Cannes und der „Goldene Bär“ in Berlin an das Stadtwappen angelehnt ist. Der Legende nach geht die Gründung des Filmfestes auf die kommerzielle Idee des italienischen Grafen Guiseppe Volpi zurück. Er war der Besitzer des Hotels „Excelsior“ auf dem Lido und soll nach einer Möglichkeit gesucht haben, die sommerliche Touristensaison zu verlängern. Belegt ist, dass es im August 1932 eine erste „Ausstellung von Filmkunst“ auf der Terrasse seines Hotels gab. Preise für die gezeigten Filme wurden damals noch nicht verliehen.

Von 1934 bis 1942 lief das Festival jährlich in Venedig. Unter den ersten gezeigten Filmen waren Clarence Browns „Anna Karenina“, „Der Kaiser von Kalifornien“ von und mit Luis Trenker und die Dokumentation „Olympia“ von Leni Riefenstahl. Der Hauptpreis hieß damals noch nach dem italienischen Diktator Benito Mussolini „Coppa Mussolini“. Der Zweite Weltkrieg unterbrach die Tradition der Festspiele. Danach fanden sie von 1946 bis 1968, 1971 und 1972, 1974 bis 1976 statt – ab 1979 dann wieder jedes Jahr. Der „Goldene Löwe“ wird von einer jährlich wechselnden Festival-Jury seit 1949 verliehen. Heute ist das Filmfest Teil der Biennale von Venedig, die unter anderem auch Musik, Theater und Architektur bietet.