Brühl, der seinen Durchbruch mit “Good bye, Lenin!“ feierte, stellt sein neues Werk und neue Facetten vor: “Eva“, ein Science-Fiction-Drama.
Venedig. Seine spanischen Wurzeln waren dem Schauspieler Daniel Brühl schon immer wichtig. Der 33-Jährige arbeitet zwar schon seit langem als Schauspieler in Deutschland, und doch zog es den in Barcelona geborenen Sohn eines Deutschen und einer Spanierin immer wieder auch in seine zweite Heimat. Er lebt nicht nur teilweise in Spanien, sondern dreht auch immer wieder dort. So wie jetzt das Science-Fiction-Drama „Eva“, das am Mittwoch bei den 68. Internationalen Filmfestspielen Venedig im offiziellen Programm außer Konkurrenz lief.
Daniel Brühl überrascht darin einmal mehr – und bleibt sich gleichzeitig treu: Denn auch wenn er mit Werken wie „Good bye, Lenin!“ und „Inglourious Basterds“ weltberühmt wurde, so zog es den Schauspieler bislang nicht komplett nach Hollywood. Stattdessen konzentrierte er sich vor allem auf das europäische Kino und dreht immer wieder in Deutschland und Spanien.
„Glücklicherweise spreche ich Spanisch und kann deswegen wählen“, erzählte Brühl in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa. Es sei zwar nicht immer einfach, zwischen beiden Welten zu sein. „Aber es ist auch ein Luxus“, meinte Brühl. „Wenn du nicht glücklich bist mit den Filmen, die dir in einem Land angeboten werden, kannst du in das andere Land gehen!“
An „Eva“ habe ihn die Geschichte gereizt. „Ich habe mich schon immer für Genre-Filme interessiert, vor allem für Science-Fiction“, erzählte er auf der Pressekonferenz vor der Premiere. „Mir wurde aber nie einer angeboten.“ In Deutschland gäbe es außerdem fast keine Genre-Filme.
+++ Katastrophe Mensch - viele Filme in Venedig sind düster +++
Nun bekam er also die Chance auf ein spanisches Science-Fiction-Werk. Brühl spielt in dem Film von Regisseur Kike Maíllo einen Wissenschaftler, der einen Roboter kreieren soll, der als perfekter Kind-Ersatz dienen kann. Doch schon bald wird der Forscher emotional selbst herausgefordert. Denn es geht nicht nur um die Frage, wie ein Roboter möglichst menschlich sein kann. Sondern irgendwann auch darum, was man tun kann und muss, wenn die Maschine plötzlich allzu menschliche Fehler macht.
Mit Science-Fiction wird sich der Grenzgänger Brühl aber erstmal nicht mehr beschäftigen: Am Sonnabend fährt er zu einem Treffen mit Formel-1-Legende Niki Lauda und US-Regisseur Ron Howard („The Da Vinci Code – Sakrileg“). Howard plant einen filmische Biografie über Lauda, den Brühl spielen soll. Da kommen dann auch wieder Brühls deutsche Wurzeln hervor, wie er verriet: „Wir Deutschen sind verrückt nach Autos und Geschwindigkeit.“