Das große Jubiläum: “Tannhäuser“ zum Auftakt am 25. Juli, zahlreiche Prominente und erstmals Live-Übertragungen auf den Festplatz und im TV.

Bayreuth. Die Richard-Wagner-Festspiele feiern ein kleines Jubiläum. 135 Jahre nach der Gründung findet das weltweit bedeutende Kulturereignis zum 100. Male statt. Zum Auftakt am 25. Juli gibt Sebastian Baumgarten mit Wagners Oper "Tannhäuser“ sein Regie-Debüt auf dem "Grünen Hügel“. Unter der musikalischen Leitung von Thomas Hengelbrock singt der Schwede Lars Cleveman die Titelrolle. Festspielleiterin Eva Wagner-Pasquier bekräftigte zu Beginn der Proben den hohen künstlerischen Anspruch der Festspiele bei der Interpretation der Werke ihres Urgroßvaters: „Wir wollen weltweit das Beste bieten.“

Die Eröffnung der Festspiele lockt auch in diesem Jahr zahlreiche Prominente aus Politik, Wirtschaft und Kultur an. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Stammgast in Bayreuth, und etlichen Ministern werden unter anderem die neue Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, sowie der EU-Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, John Dalli, zur Premiere erwartet. Angekündigt haben sich auch die Schauspieler Veronica Ferres, Maria Furtwängler und Edgar Selge.

"Tannhäuser" zur Eröffnung

Neben dem neuen „Tannhäuser“ steht weiteres auf dem Spielplan: Die „Lohengrin“-Inszenierung von Hans Neuenfels (Dirigent: Andris Nelsons), „Tristan und Isolde“ in der Deutung von Christoph Marthaler (Dirigent: Peter Schneider), Stefan Herheims Interpretation des „Parsifal“ (Dirigent: Daniele Gatti) sowie letztmals „Die Meistersinger von Nürnberg“. Mit diesem Werk hatte Festspielleiterin Katharina Wagner vor vier Jahren ihr Debüt als Regisseurin in Bayreuth gegeben. Am Pult im verdeckten Orchestergraben, dem „mystischen Abgrund“, steht Sebastian Weigle. 2012 weichen die „Meistersinger“ der Neuinszenierung der Oper „Der fliegende Holländer“ durch Jan Philipp Gloger. Die musikalische Leitung hat dann Christian Thielemann.

Erstmals Live-Übertragungen

Für alle, die nicht in den Genuss einer der knapp 58.000 heiß begehrten Karten für die 30 Vorstellungen gekommen sind, wird der „Lohengrin“ live auf den Bayreuther Volksfestplatz übertragen. Außerdem sendet der Kulturkanal ARTE erstmals eine Oper live vom „Grünen Hügel“. Der deutsch-französische Kultursender will künftig jährlich eine Bayreuther Inszenierung ins Programm nehmen.

Wagner für Kinder

Beim Projekt „Richard Wagner für Kinder“ wird in diesem Jahr die Oper „Der Ring des Nibelungen“ gespielt. Der junge Münchner Regisseur Maximilian von Mayenburg und Dirigent Hartmut Keil haben das 15-stündige Mammutwerk auf kindgerechte 90 Minuten komprimiert. Sabine Hogrefe singt die Brünnhilde, Maraike Schröter die Sieglinde. Norbert Ernst verkörpert sowohl den Siegmund als auch dessen Sohn Siegfried.

Mit Material von dpa