Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg“ in der Inszenierung seiner Urenkelin Katharina begeisterten das Publikum.
Bayreuth. Riesenerfolg für die letzte Premiere der diesjährigen Bayreuther Festspiele: Richard Wagners „Meistersinger von Nürnberg“ in der Inszenierung seiner Urenkelin Katharina Wagner sind beim Premierenpublikum bestens angekommen – wenn auch das Regieteam wieder Buhrufe erntete. Festspielchefin Katharina Wagner trug es mit Fassung.
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Trotz der vielbeklagten Krise des Wagnergesangs standen die Sänger am Montagabend im Mittelpunkt – allen voran der britische Bariton James Rutherford bei seinem Bayreuth-Debüt mit der Riesenrolle des Schuster-Poeten Hans Sachs. Beifallsstürme gab es auch für Klaus Florian Vogt, der den Walther von Stolzing mit hellem und strahlendem Tenor sang. Als Sixtus Beckmesser kehrte der Wiener Bariton Adrian Eröd nach Bayreuth zurück, Michaela Kaune sang erneut die Eva. Dirigent Sebastian Weigle forderte vom gut aufgelegten Festspielorchester eine fast kammermusikalische Transparenz, hatte aber auch die nötige Wucht zu bieten.
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Katharina Wagner räumt in ihrer Inszenierung von 2007 kräftig mit Deutschtümelei und Nürnberg-Klischees auf, verzichtet auf Fachwerk und Festwiese. Ihr geht es um einen Diskurs über die Kunst und das Aufeinanderprallen von Tradition und Fortschritt – wobei nicht immer klar ist, welcher der Protagonisten wofür steht. Insgesamt sechs Aufführungen der „Meistersinger“ sind geplant. Mit der letzten am 28. August enden die 99. Bayreuther Richard-Wagner- Festspiele.