Schnee und Eis tauen - und schon am Nachmittag wird das Wasser wieder gefrieren. Doch einige Hamburger dürfen sich darüber freuen.

Hamburg. Viele Straßen, Geh- und Radwege in Hamburg sind mit Eis und Scheematsch bedeckt - und bis zum Abend werden sie spiegelglatt sein. Aktuell liegen die Temperaturen bei zwei bis drei Grad, doch schon am Nachmittag soll es wieder frostig werden. "Dann geht das Tauwetter in überfrierende Nässe über", warnt Fank Böttcher vom Hamburger Institut für Wetter- und Klimakommunikation. "Das ist richtiges Knochenbrecherwetter."

Vor allem am Freitagmorgen sei mit Chaos auf den Straßen zu rechnen. "Es friert von allen Seiten", so Böttcher. Noch kälter werde es am Wochenende, die Temperaturen liegen dann zwischen minus fünf und minus zwei Grad und es kann auch wieder schneien.

Das Tauwetter mit anschließendem Frost sorgt aber nicht nur für Frust: Schlittschuhläufer können sich auf eine spiegelglatte Alster freuen. Denn wenn die Oberfläche des Eises erst taut und dann wieder friert, wird sie schön glatt. Nach diesem Prinzip wird auch das Eis auf Eisbahnen behandelt.

Chaos im Norden - Lkw-Unfälle auf spiegelglatter Fahrbahn

Das wechselhafte Wetter hält vor allem Polizisten und Feuerwehrmänner auf Trapp. 55 Mal musste die Feuerwehr in der Nacht wegen geplatzter Wasserleitungen ausrückte. „Das Eis hat die Leitungen überdehnt. Nun entstehen drastische Lecks“, sagte ein Sprecher. In Rahlstedt musste ein Einfamilienhaus komplett geräumt und ausgepumpt werden. Eine defekte Wasserleitung im Dachgeschoss machte das Haus unbewohnbar. Und in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme lief der Bürotrakt voll Wasser.

Auch eine Oberleitung der Bahn riss. Wie die Bundespolizei mitteilte, war die Leitung durch das kalte Wetter in Mitleidenschaft gezogen worden und riss bei der Rangierfahrt eines unbesetzten Fernzuges in der Nähe des Hauptbahnhofes. Es kam zu Verspätungen. Auf vielen Autobahnen stand der Verkehr ebenfalls still, denn viele Lastwagenfahrer brachte das Glatteis ins Rutschen: Auf der Autobahn 23 gerieten zwei Lastwagen ins Schleudern. Weiter nördlich bei Itzehoe rutschte ein Sattelzug in den Straßengraben. Auf der A1 prallte ein Lkw zwischen Dibbersen und Hittfeld in eine Leitplanke und auf der A 7 Richtung Hannover rutschten zwischen dem Horster Dreieck und Garlstorf ebenfalls zwei Lastwagen in die Leitplanken.