Der strenge Winter hat für Millionenschäden gesorgt. Bei Versicherungen in Niedersachsen gibt es einen deutlichen Zuwachs der Schadensfälle.
Hannover. Glatteisunfälle, kaputte Autos, geplatzte Rohre: Der strenge Winter hat für Millionenschäden gesorgt. Bei Versicherungen in Niedersachsen gibt es einen drastischen Zuwachs der Schadensfälle. Alleine der Schadenaufwand für Autounfälle habe sich im Vergleich zum vorherigen Winter bislang verdoppelt, sagte der Sprecher der größten niedersächsischen Versicherungsgruppe VGH, Christian Worms, in Hannover.
Die Millionen-Schäden könnten auch die Bilanzen der Versicherungen belasten. „Das wird uns aber nicht aus der Bahn werfen“, sagte VGH-Sprecher Worms.
Die Zahl der schnee- und glatteisbedingten Kaskoschäden durch Autounfälle liege sogar noch unter den erwarteten Werten. „Wir vermuten, dass sich die meisten Autofahrer den Witterungsbedingungen angepasst und vorsichtig verhalten haben oder ihr Fahrzeug öfter stehen ließen“, sagte Worms. Auffällig seien mehr Haftpflichtschäden durch herunterstürzende Dachlawinen oder Eiszapfen - dadurch seien viele Autos beschädigt worden.
In der privaten Unfallversicherung gab es laut VGH im Dezember etwa dreimal so viele Glatteisunfälle wie im Vorjahresmonat. Für den Januar liegt die Steigerung bislang bei 15 Prozent. Dieser Wert werde aber noch höher ausfallen - denn erfahrungsgemäß meldeten sich die verletzten Versicherten erst später, wenn sie wieder gesund seien.
Auch bei frostbedingten Schäden in Häusern und Wohnungen gebe es deutlich mehr Schadensfälle - etwa durch eingefrorene oder geplatzte Rohre. Der Schadensaufwand sei im Vorjahresvergleich um rund 30 Prozent gestiegen. Genaue Zahlen zur Höhe der Schäden gab die VGH nicht bekannt.
Bei der Concordia Versicherungen gibt es zwar noch keine konkreten Zahlen. Allerdings ließen die Aussagen der Schadenzentren eine „nicht unerhebliche Zunahme“ bei Unfällen infolge von Glatteis vermuten, sagte eine Unternehmens-Sprecherin. Auffällig seien zudem Schäden durch Dachlawinen - dies komme selten vor. Außerdem sei es zu mehr Frostschäden beim Leitungswasser gekommen. Aber: „Unsere Schadenzentren melden trotzdem bislang noch kein „Land unter“.“
Die Versicherungsgruppe HDI-Gerling berichtet ebenfalls von mehr Schadensfällen wegen des harten Winters. Im Großen und Ganzen sei dies aber „unspektakulär“, sagte ein Sprecher. So gebe es zwar mehr gemeldete Kfz-Unfälle. Dabei handle es sich aber meistens um Blechschäden, es gebe nicht „auffällig“ mehr Personenschäden.