Hamburg. Wer tritt am 2. März für die SPD, die CDU, die Grünen, FDP, Linke und AfD an? Welche Namen ganz oben stehen – und wofür sie stehen.
In Hamburg wird am 2. März 2025 eine neue Bürgerschaft gewählt. Dann werden die Karten in der Politik der Hansestadt neu gemischt. Welche Spitzenkandidaten für SPD, CDU, Grüne, Linke, FDP und AfD ihre Parteien in den Wahlkampf führen, was sie wollen und wie sie ticken: Das Abendblatt stellt die drei Frauen und drei Männer vor.
Peter Tschentscher (SPD) – der Amtsinhaber
„Sie kennen mich“: Diesen Wahlkampfslogan hat Peter Tschentscher (SPD) quasi von der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geklaut, als er auf dem Parteitag der Hamburger Sozialdemokraten den Genossen vor seiner Wahl zum Spitzenkandidaten zurief: „Ihr kennt mich. Die Hamburgerinnen und Hamburger kennen mich.“ Aber es stimmt ja: Der frühere Labormediziner ist seit März 2018 Erster Bürgermeister der Hansestadt und führte sie durch die Corona-Krise. Die Bürgerinnen und Bürger kennen ihn.
Stabilität und Sicherheit, das sind die beiden Versprechen, mit denen der 58-Jährige auch im Bürgerschaftswahlkampf punkten will. Und seine SPD steht mit 30 Prozent in der Forsa-Umfrage des Abendblatts deutlich besser da als auf Bundesebene, wo Tschentschers Vorgänger Olaf Scholz als Bundeskanzler um seine politische Zukunft kämpft. Mit 30 Prozent würde die SPD in Hamburg gut neun Prozentpunkten gegenüber der Wahl im Februar 2020 verlieren. Die anstehenden Neuwahlen zum Bundestag könnten der Hamburger SPD nun zusätzlich schaden, da Wähler Landes- und Bundespräferenzen miteinander vermischen könnten. Soll die SPD im Bund abgestraft werden, könnte die Hamburger Landes-SPD bei der Bürgerschaftswahl mit hinuntergezogen werden.
Tschentscher ist schwer aus der Ruhe zu bringen
Freuen dürfte sich Tschentscher allerdings über seine persönlichen Popularitätswerte. Der Bürgermeister liegt unter den Spitzenkandidaten mit Abstand vorn in der Zufriedenheitsskala aller Hamburgerinnen und Hamburger: 58 Prozent aller Befragten in der Stadt geben aktuell an, mit seiner Arbeit zufrieden zu sein, 38 Prozent sind es nicht.
Tschentscher sieht sich in der Tradition des „Guten Regierens“, das der frühere Bürgermeister Scholz einst ausgerufen hatte, welches der aktuelle Amtsinhaber aber deutlich besser hinbekommt als der heutige Bundeskanzler. Tschentscher, in Barmbek-Nord zu Hause, ist eher ein Mensch leiser Töne denn ein „Basta“-Politiker. Der Mediziner ist meist verbindlich, aber kontrolliert, tritt bisweilen nüchtern auf – ein Zahlenmann, was ihm auch als Finanzsenator (2011-2018) zugutekam.
So ist er an sich schwer aus der Ruhe zu bringen, empörte sich zuletzt allerdings bisweilen auch leidenschaftlich – beispielsweise, als die CDU in der Bürgerschaft die Sicherheitslage in Hamburg mit aus seiner Sicht falschen Zahlen anprangerte. Zuletzt hatte Tschentscher sogar die Regierungsfähigkeit der CDU infrage gestellt. Er würde am liebsten nach der Bürgerschaftswahl am 2. März 2025 weiterhin mit den Grünen regieren.
Katharina Fegebank (Grüne) – die Herausforderin
Katharina Fegebank sitzt zusammen mit Bürgermeister Peter Tschentscher in der rot-grünen Regierungskoalition auf der Senatsbank, fordert ihn aber bei der Bürgerschaftswahl 2025 heraus. „Ich möchte meinen Hut noch einmal in Ring werfen, um als Bürgermeisterin zu kandidieren“, erklärte sie im August im Abendblatt. „Wir Grüne wollen auf Sieg spielen, nicht auf Platz.“ Wahlziel sei es also, stärkste Kraft in Hamburg zu werden und an der SPD vorbeizuziehen.
Da liegt noch ein weiter Teil der Strecke vor den Grünen, denn aktuell kommen sie in der Forsa-Umfrage für das Abendblatt nur auf 21 Prozent der Stimmen. Und Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin und das Gesicht der Grünen in Hamburg, hat eher gemischte Zustimmungswerte. 42 Prozent der Befragten sind mit ihrer Arbeit zufrieden, 45 nicht zufrieden. Aber: Je jünger die Befragten sind, desto größer ist die Zufriedenheit mit ihrer Arbeit.
Fegebank strahlt gute Laune und Begeisterungsfähigkeit aus
Fegebank ist viel in der Stadt unterwegs und sehr gut vernetzt; als Mutter gerade sechsjähriger Zwillinge zeigt sie, wie ein politisches Spitzenamt und die Familie unter einen Hut zu bringen sind. In ihrer Amtszeit als Wissenschaftssenatorin (seit 2015) ist es der Universität Hamburg gelungen, zur Exzellenz-Uni gekürt zu werden. Diesen Titel gilt es demnächst zu verteidigen. Mit sechs eingereichten Exzellenz-Forschungsclustern könnte Hamburg womöglich noch besser aufgestellt sein als bei der letzten Kür 2019. Im Jahr 2020 und dann wieder 2023 wurde die 47-Jährige vom Deutschen Hochschulverband (DHV) zur Wissenschaftsministerin des Jahres gewählt. Sie gilt als eher unideologische Grünen-Politikerin.
Fegebank strahlt gute Laune und Begeisterungsfähigkeit aus. „Politik muss Freude machen, ich wüsste nicht, wie es anders funktionieren sollte“, hat die Lehrertochter aus Bargteheide einmal gesagt. Sie gibt sich lockerer als Bürgermeister Tschentscher oder CDU-Mann Dennis Thering, das sollte aber nicht über ihre Durchsetzungsfähigkeit hinwegtäuschen. Interessen auszugleichen und Konflikte lösungsorientiert zu moderieren, ist eher ihr Ding als die ganz harte Kante. Dabei kann leicht verwischen, wofür sie politisch am Ende steht. Tatsächlich möchte sie die Grünen für alle wählbar, grüne Themen mehrheitsfähig machen.
Das dürfte in diesem Wahlkampf nicht ganz einfach werden. Die Grünen stehen politisch schwer unter Druck, auch nach dem Ampel-Aus kommen aus Berlin Störzeichen – ganz anders als 2020, als die Grünen bei der letzten Bürgerschaftswahl 24,2 Prozent schafften.
Dennis Thering (CDU) – der Herausforderer
Dennis Thering, Chef der CDU-Bürgerschaftsfraktion, spricht seit Längerem davon, dass es 2025 „einen Dreikampf“ um die Macht im Rathaus geben wird. Und neuste Umfragen geben ihm recht: Forsa sieht die CDU bei der Bürgerschaftswahl bei 21 Prozent – gleichauf mit den Grünen. Thering, der auch Parteichef der CDU in Hamburg ist, kann für sich in Anspruch nehmen, die Christdemokraten aus dem Tal herausgeführt zu haben, das bei der letzten Wahl 2020 mit dem historisch schlechten Ergebnis von 11,2 Prozent den tiefsten Punkt erreicht hatte.
Der 40-Jährige, ein gelernter Bankkaufmann, der später noch einen Bachelor in Politikwissenschaften machte, hat die Befindlichkeiten der Wähler offenbar genau analysiert und setzt konsequent auf die Themen, die den Bürgern dieser Analyse zufolge am stärksten unter den Nägeln brennen: Sicherheit, Verkehr und Wohnen. Wenn er seine Kritik am Senat und die daraus abgeleiteten Forderungen in den oftmals selben Sätzen wiederholt, dann nur, damit sie sich bei den Wählerinnen und Wählern besser einprägen. Der Erfolg scheint ihm recht zu geben. Kritiker werfen ihm Populismus und eine überzogene Sprache vor. Er sagte dazu im Abendblatt: „Es ist wichtig, dass wir unsere Position klar artikulieren.“ Politik müsse Botschaften klar und verständlich adressieren, „und das tun wir“.
Thering gelangen zuletzt einige politische Coups
Sehr populär hat das den Hamburger, der mit seiner Familie im Alstertal wohnt, allerdings bisher nicht gemacht. Zufrieden mit dem, was der Spitzenkandidat der Union tut, sind der Forsa-Umfrage zufolge 20 Prozent der Befragten, unzufrieden aber 46 Prozent. Thering wird die Monate bis zur Wahl auch noch aus einem anderen Grund für Werbung in eigener Sache nutzen: Einem Drittel der Hamburgerinnen und Hamburger ist er unbekannt.
Dafür gelangen ihm zuletzt einige politische Coups, als er etwa die bisher bekannteste FDP-Politikerin Hamburgs, Anna von Treuenfels-Frowein, in die CDU holte. Sie tritt nun für die Christdemokraten auf dem Listenplatz 2 an. Um seine Partei politisch breiter aufzustellen, brachte er auch Dietrich Wersich, früherer Sozialsenator, einst selbst Bürgermeisterkandidat und ausgewiesener Vertreter einer liberalen christdemokratischen Großstadtpartei, ebenfalls auf einen aussichtsreichen Listenplatz. Thering hält sich Koalitionsoptionen (außer der mit der Linken und der AfD) offen, macht aber kein Geheimnis daraus, dass er mehr Überschneidungen mit der SPD als mit den Grünen sieht.
Katarina Blume (FDP) – die Optimistische
Katarina Blume ist eine ausgewiesene Optimistin, das wurde ihr sogar schon einmal öffentlich vorgehalten. Die FDP-Politikerin glaubt fest an einen Wahlsieg ihrer Partei bei der Bürgerschaftswahl 2025. Wobei: Einen Sieg würde es schon bedeuten, wenn die Liberalen nach fünf Jahren überhaupt wieder in die Bürgerschaft einziehen würden – und sei es nur mit gerade fünf Prozent. Meinungsumfragen sehen sie derzeit bei vier Prozent, aber Blume hat deutlich mehr Ehrgeiz. Sieben Prozent plus x will sie holen. Dafür nannte die „Mopo“ sie „absurd optimistisch“; aber das ficht die FDP-Spitzenkandidatin nicht an: „Unsere Ideen sind einfach zu gut, um sie nicht umzusetzen“, sagte sie dem Abendblatt. Es wird sich zeigen, wie sich das Ampel-Aus und die scharfe Kritik des Bundeskanzlers an FDP-Chef Christian Lindner auf die Chancen der FDP in Hamburg und ihre Spitzenkandidatin Katarina Blume auswirken. Für die FDP geht es – mal wieder – um alles.
Blume stand als Schauspielerin auf der Bühne
Ziemlich aufsehenerregend ist das Vorleben von Blume. Als junge Schauspielerin lebte sie in den USA, wo sie in den 1980er-Jahren Filmstar Melanie Griffith in Hollywood-Produktionen vor der Kamera doubelte. Nachdem sie ihren Mann kennengelernt und mit ihm nach Deutschland zurückgekehrt war, stand die gebürtige Lübeckerin in deutschen Theatern auf der Bühne, in Stücken von Henrik Ibsen, Anton Tschechow oder William Shakespeare.
Später hat die Mutter dreier erwachsener Töchter die Politik für sich entdeckt. Dabei ist der Groß Flottbekerin ideologiefern; sie will „pragmatisch mit und für die Menschen vor Ort Probleme lösen“. Mit Gespür für das, was den Menschen unter den Nägeln brennt, arbeitete sie sich aus der Altonaer Bezirkspolitik auf die Bühne der Landespartei – und ins Scheinwerferlicht der Bürgerschaftswahl.
Ausgangslage ist für die FDP schwierig
Die Ausgangslage ist für die FDP schwierig. 2020 scheiterte sie bei der Bürgerschaftswahl an der Fünf-Prozent-Hürde. Nur Anna von Treuenfels-Frowein zog als gewählte Direktkandidatin – ohne Fraktion – ins Landesparlament ein, wurde zum Gesicht der Liberalen in Hamburg. Kürzlich trat Treuenfels mit einem Paukenschlag aus der FDP aus und in die CDU ein. Ex-Juli-Chef Nils Knoben folgte, dann Sicherheitsexpertin Wiebke Köhler und Claus Krumrei, früher Botschafter in Dänemark.
Als der CDU-Parteichef Friedrich Merz neulich der FDP von Christian Lindner „organisierten Selbstmord“ vorwarf und nebenbei erklärte, auch in Hamburg habe die FDP „keine Chance bei der nächsten Bürgerschaftswahl im März nächsten Jahres“, wehrte Katarina Blume das empört ab. Die Schauspielerin und Regisseurin, die zuletzt vor allem Drehbücher entwickelte, verweist auch auf die 7,6 Prozent, die sie persönlich im Mai bei der Bezirkswahl als bestes Hamburg-weites FDP-Ergebnis holte. „Wir werden hier in Hamburg eine wichtige Rolle spielen“, sagt sie selbstbewusst, „das ist meine Mission.“
Cansu Özdemir (Die Linke) – die Beharrliche
Karl Marx kommt im Parteiprogramm der Linken nur noch zweimal vor, es geht mehr um Reform als um Revolution – und das passt womöglich ganz gut zu Cansu Özdemir. Die Linken-Spitzenkandidatin für die Bürgerschaftswahl ist weniger durch das Studium von „Kapital“ oder Kommunistischem Manifest geprägt – dafür umso mehr von gegen Ausgrenzung aufbegehrenden Rappern wie Tupac Shakur und durch ihre Kindheit im Osdorfer Born. Politisiert hat sich Özdemir aber nicht nur an den Hamburger Verhältnissen, sondern auch durch ihre kurdischstämmige Familie.
„Menschen zu sehen, die von anderen nicht mehr gesehen werden“, ist ihr Anliegen. Aber auch der Kampf gegen rechten und islamistischen Extremismus und die Erdogan-Regierung stehen im Zentrum ihrer politischen Arbeit, was sie auf das Radar des Verfassungsschutzes gebracht hat. Weil sie das Foto einer Fahne der verbotenen türkischen Untergrundorganisation PKK bei Twitter teilte, wurde die 36-Jährige kürzlich auf Bewährung zu einer Geldstrafe in Höhe von 4500 Euro und einer gemeinnützigen Spende verurteilt.
Zur Linken kam sie über eine Reise als Übersetzerin in die Kurdengebiete, wo sie unter anderem ausgerechnet den Linken-Abgeordneten Norbert Hackbusch kennenlernte, der jetzt nach einer gefühlten Ewigkeit aus der Bürgerschaft ausscheidet. Mit 22 Jahren zog Özdemir 2011 als eine der jüngsten Abgeordneten ins Landesparlament ein. Seit 2015 ist sie mit Sabine Boeddinghaus Fraktionsvorsitzende und bei dieser Wahl nun alleinige Nummer 1.
Özdemir vermeidet allzu scharfe Töne
Die Hamburger Linke geht mit der 36-jährigen Fraktionsvorsitzenden Cansu Özdemir an der Spitze in die Bürgerschaftswahl 2025. Zur Seite steht ihr Heike Sudmann, die langjährige Bürgerschaftsabgeordnete, die einst von den Grünen über die Regenbogen-Fraktion zur Linken stieß und heute stellvertretende Vorsitzende der Linken-Bürgerschaftsfraktion ist. Die 62-Jährige dachte nach einer Long-Covid-Erkrankung schon ans Aufhören, hat aber zu alter Kraft zurückgefunden. Sie bildet eine Art gedachte Doppelspitze mit Cansu Özdemir.
Wie Sudmann trägt Özdemir ihre Anliegen selten aggressiv, aber stets beharrlich vor – ohne sich dabei in den Vordergrund zu drängen. Beide vermeiden allzu scharfe Töne. „Man braucht einen langen Atem“, weiß Özdemir, die neben der Politik auch noch Politikwissenschaft studiert. Sie liebt das Meer, wo sie gern mit Malteserhund Carlos spazieren geht, und den Autoren Paulo Coelho.
Nerven brauchen Özdemir und ihre Mitstreiter auch, weil sie es nur sehr bedingt in eigenen Händen haben, wie sie bei der Wahl am 2. März abschneiden (2020 kam die Linke auf 9,1 Prozent). Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat jüngst erklärt, auch in Hamburg zur Wahl anzutreten. Der Landesverband soll am 15. Dezember gegründet und auch eine Liste zur Bürgerschaftswahl aufgestellt werden. Die Forsa-Umfrage von Ende Oktober sah die Linke aktuell bei 5 Prozent knapp in der Bürgerschaft. Das BSW kann demnach nur auf vier Prozent hoffen – und wäre raus.
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Dirk Nockemann (AfD) – der Grenzgänger
Der 66-jährige Jurist ist der Frontmann der AfD in Hamburg. Dirk Nockemann ist sowohl Landes- als auch Fraktionsvorsitzender seiner Partei. Dabei ist sein politischer Werdegang eine wechselvolle Geschichte: In seiner Jugend war Nockemann bei den Jusos und der SPD aktiv, fühlte sich nach der Jahrtausendwende aber angezogen vom Rechtspopulisten Ronald B. Schill, der als ehemaliger Amtsrichter 2001 erst in die Bürgerschaft und dann unter Ole von Beust (CDU) sogar in den Senat einzog. Als sich Schill und von Beust entzweiten, wurde Nockemann als Mitglied der Partei Rechtsstaatlicher Offensive, die auch als Schill-Partei bekannt geworden war, 2003/2004 sogar kurzzeitig Innensenator der Hansestadt.
Die Schill-Partei löste sich auf, Nockemann suchte nach einer neuen politischen Heimat, wollte erst eine eigene Partei gründen, fand sie dann zwischenzeitlich in der erfolglosen Deutschen Zentrumspartei (2008) und ab 2013 in der AfD, als Gründungsmitglied des Hamburger Landesverbandes. Der frühere Landesvorsitzende der AfD, Jörn Kruse, warf seinen Nachfolgern Dirk Nockemann und Alexander Wolf im Jahr 2019 in einem öffentlichen Brief vor, rechtsextreme Tendenzen in der AfD bewusst zu ignorieren und zu verharmlosen. Nockemann wies dies zurück.
Beruflich arbeitete der Vater eines Sohnes als Leiter der Abteilung für Immobilienangelegenheiten zunächst in der Schulbehörde, die inzwischen als „Schulbau Hamburg“ der Finanzbehörde untersteht. Politisch sind seine Schwerpunkte Innenpolitik und Flüchtlingspolitik. Womöglich spielt dabei eine Rolle, dass er 1993 bis 2000 Direktor des Landesamtes für Asyl- und Flüchtlingsangelegenheiten in Schwerin war. In ihrem Wahlprogramm fordert die AfD u.a. die Abschiebung ausländischer Straftäter, härtere Strafen für Kriminelle, eine bessere Ausstattung der Polizei und mehr Personal für die Justiz. Das Aufenthaltsrecht solle reformiert, der Staatsvertrag mit den islamischen Verbänden aufgelöst werden. Im Abendblatt-Interview sagte er vor gut einem Jahr: „Ich sehe keinen vom Menschen gemachten Klimawandel.“