Hamburg. Forsa ermittelt für das Abendblatt die politische Stimmung. Tschentscher verliert, kann sich den Koalitionspartner aber aussuchen.
Die SPD liegt – trotz Verlusten – klar vorn, die CDU verdoppelt nahezu ihr Ergebnis, die Grünen verlieren auf hohem Niveau, AfD und Linke schaffen den Wiedereinzug in die Hamburgische Bürgerschaft, die FDP scheitert genauso wie das BSW an der Fünfprozenthürde. Das ist, zusammengerafft, das Ergebnis einer großen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Hamburger Abendblatts.
Würde die Bürgerschaft aktuell gewählt – und nicht erst am 2. März 2025 –, käme die SPD laut Forsa auf 30 Prozent. Das wäre ein Minus von gut neun Prozentpunkten gegenüber der Wahl im Februar 2020. Aber: Mit diesem Ergebnis könnte sich die Partei um Bürgermeister Peter Tschentscher den Koalitionspartner aussuchen. So wäre ein Bündnis sowohl mit den Grünen als auch mit der CDU möglich.
Hamburg-Wahl 2025: Umfrage sieht SPD klar vorn, CDU und Grüne gleichauf Zweite
Laut der repräsentativen Erhebung – online befragt wurden vom 24. bis zum 28. Oktober 1017 Wahlberechtigte – landen CDU und Grüne gleichauf bei 21 Prozent. Das bedeutet einen Verlust von drei Prozentpunkten für die Grünen und einen deutlichen Zuwachs für die CDU nach zuletzt historisch schlechten 11,2 Prozent.
Laut Forsa bliebe die AfD bei einer Bürgerschaftswahl zum jetzigen Zeitpunkt mit acht Prozent einstellig. Die Linke müsste um den Wiedereinzug bangen, wäre laut Umfrage aber mit fünf Prozent wieder im Parlament vertreten. Das BSW – das im März möglicherweise gar nicht antreten wird – und die FDP kämen jeweils auf vier Prozent.
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Befragt nach ihren Koalitionsvorlieben, plädieren 40 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger für die Fortsetzung der rot-grünen Rathaus-Regierung. Nur 20 Prozent der Befragten wünschen sich eine Koalition von SPD und CDU. Und nur jeder elfte Hamburger liebäugelt mit einem Bündnis von CDU und Grünen. Das hätte bei einem Wiedereinzug der Linken mit fünf Prozent keine Mehrheit. Scheiterten aber alle „kleinen Parteien“ außer der AfD knapp an der Fünf-Prozent-Hürde, könnnten auch die 42 Prozent von CDU und Grünen für ein Rathausbündnis genügen.
Forsa gibt die Fehlertoleranz der Umfrage mit plus/minus drei Prozentpunkten an.