Hamburg. Liberalen läuft das Führungspersonal weg, nun gibt es auch noch Dresche vom CDU-Chef. Aber Frontfrau Blume macht eine klare Ansage.
Die FDP hat es auch in Hamburg nicht leicht. Während die Partei bundesweit immer schneller abstürzt, sind ihr zuletzt in der Hansestadt die Hochkaräter weggelaufen, allesamt zur CDU. Erst wechselten Ex-Spitzenkandidatin Anna von Treuenfels-Frowein und Ex-Juli-Chef Nils Knoben zu den Christdemokraten, dann Sicherheitsexpertin Wiebke Köhler und Claus Krumrei, früher Botschafter in Dänemark.
Und nun gibt es obendrauf auch noch Dresche von CDU-Bundeschef Friedrich Merz. Der sagte der „Bild am Sonntag“, FDP-Chef Christian Lindner betreibe „organisierten Selbstmord“ mit seiner Partei. Und auch in Hamburg habe die FDP „keine Chance bei der nächsten Bürgerschaftswahl im März nächsten Jahres“. Das will die neue Hamburger Frontfrau Katarina Blume nicht auf sich sitzen lassen.
FDP Hamburg: Spitzenfrau Blume – „Die CDU ist keine moderne Großstadtpartei“
„Herr Merz aus dem Sauerland scheint ein echter Experte für Hamburger Politik zu sein“, lästerte Blume auf die Bitte des Abendblatts um eine Stellungnahme. „Die Strategie der CDU ist durchschaubar. Sie will Stimmen von der FDP abziehen, weil sie nur so ein halbwegs respektables Ergebnis erzielen wird.“
Die CDU sei dabei allerdings „keine moderne Großstadtpartei“, so Blume. „Anders als die Christdemokraten haben wir keine Probleme damit, Frauen, Migranten und junge Menschen in führende Positionen zu bringen. Wir haben ein starkes Kandidatenteam und ein Programm, das bereits für Aufmerksamkeit gesorgt hat.“
Es gehe für sie und die Hamburger FDP nun „darum, die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen, mehr zu bauen, um für bezahlbare Mieten zu sorgen, Staus und Parkplatznot zu beenden“, so Blume. Das „gute Abschneiden in der Stadt bei den Bezirks- und Europawahlen“ gebe ihrer Partei Rückenwind. „Ich bin überzeugt, dass wir im März wieder in Fraktionsstärke in die Bürgerschaft einziehen werden.“
Blume nennt ein ambitioniertes Ziel: „Sieben Prozent plus X“
Dabei nennt Blume auch ein angesichts der aktuellen Lage durchaus ambitioniertes Ziel. „Wir wollen, angelehnt an unser Ergebnis bei der Europawahl in Hamburg, sieben Prozent plus X holen“, so Blume zum Abendblatt. Bei der Bürgerschaftswahl 2020 war die FDP mit 4,97 Prozent an der Fünfprozenthürde gescheitert und zunächst nur mit der gewählten Direktkandidatin von Treuenfels-Frowein und später mit dem von der SPD zur FDP übergetretenen Abgeordneten Sami Musa im Landesparlament vertreten gewesen.
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Dass sie zuletzt von der „Mopo“ als „absurd optimistisch“ beschrieben wurde, ficht Blume offenbar auch nicht an. „Wenn es absurd optimistisch ist, auch bei Gegenwind für die eigenen Überzeugungen einzutreten und für Veränderungen in Hamburg zu kämpfen“, schrieb Blume bei Facebook, „dann bin ich gerne absurd optimistisch“.