Krzysztof Kotiuk und seine Crew waren im April von Piraten überfallen worden. Monate später gaben die Piraten das Schiff wieder frei.
Hamburg. Krzysztof Kotiuk, der Kapitän des monatelang von Piraten entführten Hamburger Frachters „Hansa Stavanger“, ist entlassen worden. Die Reederei Leonhardt & Blumberg begründete dies mit wirtschaftlichen Problemen. „Aufgrund der gegenwärtigen Schifffahrtskrise ist die Hälfte der deutschsprachigen Schiffe unserer Reederei beschäftigungslos“, so das Unternehmen. Daher müsse man einigen deutschen Kapitänen kündigen. Arbeitsrechtliche Gründe erforderten, dass man sich von den zuletzt eingestellten Seeleuten als erstes wieder trenne.
Kotiuk sei der dienstjüngste deutsche Kapitän, der erst im Sommer 2008 eingestellt wurde. Daher sei er entlassen worden, erklärte die Reederei. Der 60-jährige Kotiuk will die bereits Ende November ausgesprochene Kündigung nicht hinnehmen. Seine Klage dagegen laufe, sagte er. Außerdem verlange er eine Entschädigung für die Vernichtung seines persönlichen Besitzes durch die Piraten auf der „Hansa Stavanger“. Über seine Forderungen werde das Hamburger Arbeitsgericht entscheiden. Einen Termin für die Verhandlung gebe es noch nicht.
Im April dieses Jahres waren Kotiuk und seine Crew von somalischen Seeräubern überfallen worden. Erst vier Monate später gaben die Piraten das Schiff gegen ein Lösegeld in Millionenhöhe wieder frei. Der Kapitän hatte nach der Freilassung Vorwürfe gegen die Reederei erhoben und unter anderem behauptet, man habe sich zu wenig um die Besatzung gekümmert.