Die Hansestadt und der Energiekonzern Vattenfall legen ihren Streit bei. Der Umweltverband BUND kritisiert die Genehmigung für das Kraftwerk.
Moorburg. Der schwarz-grüne Senat und der Stromkonzern Vattenfall haben ihren Streit um das im Bau befindliche Kohlekraftwerk Moorburg nun auch offiziell beigelegt. Möglich wurde das durch eine geänderte wasserrechtliche Erlaubnis, die die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) erlassen hat. Damit habe sich die Klage Vattenfalls gegen die erste, mit deutlich härteren Auflagen verbundene Erlaubnis aus 2008 zur Kühlwasserentnahme aus der Elbe erledigt, teilte die BSU mit. Beide Parteien hatten Mitte September vor dem Oberverwaltungsgericht einem Vergleich zugestimmt.
Nach Darstellung der BSU stellt die geänderte Erlaubnis sicher, dass der Süderelbe nur so viel Wasser entnommen werden kann, wie dies gewässerökologisch verträglich ist. Während der insbesondere für die Fischwanderung problematischen sauerstoffarmen Zeiten werde die Kühlwasserentnahme gegenüber der bisherigen Erlaubnis durch wesentlich strengere Sauerstoffgrenzwerte noch weiter eingeschränkt. So sei die Durchlaufkühlung nicht erst bei 3,0 Milligramm Sauerstoff pro Liter einzustellen, sondern bereits bei einer Konzentration von 4,0 Milligramm.
Der Umweltverband BUND zweifelte diese Angaben an und verwies auf die Forderung von Umweltschützern nach einem Grenzwert von 7,0 Milligramm. Auch dass die Kühlwasserentnahme von bis zu 64 Kubikmetern pro Sekunde nur an 100 statt an 281 Tagen im Jahr eingeschränkt werde, sei ein "Zugeständnis an Vattenfall".