Hamburg. Der Überblick: Lübeck erlässt trotz niedriger Inzidenz Alkoholverbot. Maidemos in Hamburg verboten. Impf-Panne in Hannover.
Ausgangsbeschränkungen und Kontaktregeln scheinen zu wirken, laut RKI liegt die Corona-Inzidenz in Hamburg erstmals seit März wieder unter 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen. Da der Hamburger Senat für seine Entscheidungen nicht die RKI-Zahlen zugrunde legt, sondern sich an einer eigenen Erhebung orientiert, ändert sich in Hamburg jedoch vorerst nichts.
Während die Inzidenz – zumindest laut RKI – eine wichtige Marke unterschritten hat, feierte Dirk Heinrich, Leiter des Hamburger Impfzentrums, die 400.000. Impfung in den Messehallen. Derweil wird auch in Hamburg darüber diskutiert, dass Stadtteile mit hohem Migrationsanteil häufig eine hohe Corona-Inzidenz aufwiesen – insbesondere in den Bezirken Mitte und Harburg. Auch der Anteil der Impfkandidaten mit Migrationshintergrund ist im Impfzentrum augenscheinlich sehr niedrig. Nun mischt sich auch eine Krankenkasse in die Diskussion ein.
Die Corona-Nachrichten für Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen am 29. April:
- Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 63,9
- Corona: Lübeck erlässt trotz niedriger Inzidenz Alkoholverbot
- Politiker auf Todesliste: Niedersachsen ermittelt
- Wegen Corona: „Gorch Fock“-Auslieferung verzögert sich
- Corona-Hotspots erhalten Johnson-&-Johnson-Impfstoff
- Behörde verbietet Demos am 1. Mai – Linke übt Kritik
- Corona-Ausbruch im Kreis Leer: "Patient Null" nicht gefunden
- Inzidenz sinkt in Hamburg – weniger Patienten in Kliniken
- Corona-Ausbruch in U-Haftanstalt: 50 Gefangene in Quarantäne
- Panne im Impfzentrum Hannover: Impfstoffe verwechselt
- Zahl der Corona-Toten im Norden steigt langsamer
Die aktuellen Corona-Fallzahlen aus ganz Norddeutschland:
- Hamburg: 2311 neue Corona-Fälle (gesamt seit Pandemie-Beginn: 430.228), 465 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (davon auf Intensivstationen: 44), 2373 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1435,3 (Stand: Sonntag).
- Schleswig-Holstein: 1362 Corona-Fälle (477.682), 623 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 39). 2263 Todesfälle (+5). Sieben-Tage-Wert: 1453,0; Hospitalisierungsinzidenz: 7,32 (Stand: Sonntag).
- Niedersachsen: 12.208 neue Corona-Fälle (1.594.135), 168 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen, 7952 Todesfälle (+2). Sieben-Tage-Wert: 1977,6; Hospitalisierungsinzidenz: 16,3 (Stand: Sonntag).
- Mecklenburg-Vorpommern: 700 neue Corona-Fälle (381.843), 768 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 76), 1957 Todesfälle (+2), Sieben-Tage-Wert: 2366,5; Hospitalisierungsinzidenz: 11,9 (Stand: Sonntag).
- Bremen: 1107 neue Corona-Fälle (145.481), 172 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern (Intensiv: 14), 704 Todesfälle (+0). Sieben-Tage-Wert Stadt Bremen: 1422,6; Bremerhaven: 2146,1; Hospitalisierungsinzidenz (wegen Corona) Bremen: 3,88; Bremerhaven: 7,04 (Stand: Sonntag; Bremen gibt die Inzidenzen getrennt nach beiden Städten an).
Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 63,9
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist auf 63,9 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gesunken. Am Mittwoch lag dieser Wert bei 67,1, am Dienstag bei 70,2 – und am Donnerstag vergangener Woche bei 73,5. Die kritische Schwelle von 100 bei der Sieben-Tage-Inzidenz überschritt weiterhin kein Kreis mehr. Die höchsten Werte haben die Kreise Stormarn (92,6) und Pinneberg (86,7) sowie Kiel (84,3). Die niedrigsten Zahlen gab es nach wie vor in den Kreisen Schleswig-Flensburg (31,3) und Plön (41,2).
Am Donnerstag wurden 273 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Eine Woche zuvor hatte es 420 neu registrierte Fälle gegeben. Die Zahl der an oder mit Corona gestorbenen Menschen stieg um eine Person auf 1508. 172 Menschen werden momentan in Kliniken wegen Covid-19 behandelt – das sind 16 mehr als am Vortag. 53 dieser Patienten liegen auf der Intensivstation (+4). Davon werden 31 beatmet – fünf weniger als am Mittwoch.
Lübeck erlässt trotz niedriger Inzidenz Alkoholverbot
Obwohl die Inzidenz in Lübeck aktuell unter dem Grenzwert von 50 liegt, hat die Stadt am Donnerstag ein Alkoholverbot für Teile der Innenstadt erlassen. Von Freitag an seien auf dem Klingenberg sowie in der Sandstraße der Ausschank und Verzehr von alkoholhaltigen Getränken untersagt, teilte die Hansestadt mit.
Der Klingenberg und die Sandstraße seien nach vorliegenden Erkenntnissen der Ordnungs- und Sicherheitsbehörden Treffpunkte für Personen, die dort regelmäßig Alkohol tränken und deshalb die Mindestabstände auch zu Dritten nicht eingehalten würden, sagte eine Sprecherin der Stadt. Außerdem rechne man damit, dass das zunehmend wärmere Wetter die Menschen verleiteten würde, sich vermehrt im Freien aufzuhalten, sagte sie weiter.
Lübecks Sieben-Tage-Inzidenz lag nach Angaben des Robert Koch-Instituts am Donnerstag bei 48,5 registrierten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern.
Politiker auf Todesliste: Niedersachsen ermittelt
Nach der Veröffentlichung einer Todesliste deutscher Politiker im Messenger-Dienst Telegram sind in Niedersachsen Ermittlungen eingeleitet worden. Auf der vor wenigen Tagen veröffentlichten Liste standen Bundestagsabgeordnete, die dem neuen Infektionsschutzgesetz zugestimmt hatten, wie die Staatsanwaltschaft Göttingen und das Landeskriminalamt Niedersachsen am Donnerstag mitteilten.
Da sich bei den Ermittlungen ein Bezug zu Niedersachsen ergeben habe, wurden die Behörden aktiv. Die betroffenen Abgeordneten und ihre Fraktionen seien durch das Bundeskriminalamt informiert worden.
„Ich erinnere daran, dass auch der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke auf einer „Feindesliste“ stand, bevor er ermordet wurde. Diese perfiden Listen dienen der Einschüchterung - oder Schlimmerem“, sagte Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza (CDU). Das BKA betonte: „Es handelt sich um den Post einer Einzelperson. Daraus resultiert keine erhöhte Gefährdungslage.“
Corona: Klinikchef zuerst geimpft – keine Vorteilsnahme
Nach der vorzeitigen Impfung eines Klinikchefs mehrerer Krankenhäuser in Ostfriesland kommt eine Untersuchung zu dem Schluss, dass kein Vergehen wegen Vorteilsnahme vorliegt. Das geht aus einem Gutachten hervor, das ein beauftragter Rechtsanwalt am Donnerstag dem Aufsichtsrat und der Gesellschafterversammlung der Trägergesellschaft der Kliniken Aurich-Emden-Norden vorstellte, wie der Landkreis Aurich nach der Sitzung mitteilte.
Der Geschäftsführer des Klinik-Verbundes hatte sich im Januar ebenso wie andere Verwaltungsangestellte gegen Covid-19 impfen lassen, obwohl Pflegekräfte und Ärzte der Klinik laut Impfverordnung eigentlich eher berechtigt gewesen wären. Der Vorfall hatte in der Öffentlichkeit für Empörung gesorgt. Der Klinik-Chef bat danach um Entschuldigung. Über eine Freistellung des Chefs hatten der gleichberechtigte Kreistag in Aurich und die Stadt Emden zwischenzeitlich keine Einigung gefunden.
Dem Gutachten zufolge sei die Impfung des Geschäftsführers nach den zu der Zeit geltenden Impfregeln zwar widerrechtlich gewesen. Es gebe aber keine Anhaltspunkte dafür, dass er seine Impfung selbst veranlasst oder wider besseres Wissen angenommen habe, teilte die Kreisverwaltung mit.
Wegen Corona: „Gorch Fock“-Auslieferung verzögert sich
Die für Ende Mai geplante Ablieferung des sanierten Marineschulschiffs „Gorch Fock“ durch die Lürssen-Werft verzögert sich wegen Corona bis in den Spätsommer. Das teilte die Werft am Donnerstag in Bremen mit, ohne einen genauen Termin zu nennen. Die Arbeit verzögere sich durch „Covid-19-bedingte Personalausfälle in allen projektbeteiligten Unternehmen“ und Störungen der Lieferketten.
„Die mit der Verschiebung zugleich anfallenden Mehrkosten werden nicht zulasten des Kunden gehen“, sagte Geschäftsführer Tim Wagner. Er nannte es „überaus enttäuschend, dass uns äußere Umstände im Zeitplan nunmehr deutlich zurückwerfen“.
Die im Dezember 2015 begonnene Generalüberholung des Dreimasters hat sich immer wieder verzögert. Die Kosten sind von geplant 10 Millionen Euro auf 135 Millionen Euro gestiegen. Das lag nach Auffassung des Bundesrechnungshofs zum Teil an mangelnder Vorplanung der Sanierung durch die Marine. Unregelmäßigkeiten bei einem früheren Auftragnehmer, der Elsflether Werft, trugen auch zu dem Desaster bei.
Im März war die Bark bei Lürssen wieder zu Wasser gelassen worden. Die Marine plante für Juli die erste Ausbildungsfahrt der „Gorch Fock“ in skandinavische Gewässer.
Corona-Hotspots erhalten Johnson-&Johnson-Impfstoff
Niedersachsen verteilt seine erste Charge des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson an fünf Regionen mit hohen Infektionszahlen. Am Freitag und Sonnabend werden die Impfzentren in Vechta, Salzgitter, Delmenhorst, Peine und Wolfsburg damit beliefert. „Ziel ist es, die Menschen in diesen von der Pandemie besonders betroffenen Regionen noch schneller als bislang mit Impfungen zu versorgen und den Schutz der Bevölkerung kurzfristig zu erhöhen“, erklärte Gesundheitsministerin Daniela Behrens.
Die SPD-Politikerin hob hervor, dass der Impfstoff von Johnson & Johnson bereits nach einer Impfung den vollständigen Schutz biete. „Deshalb können wir in kurzer Zeit vergleichsweise viele Menschen vor einer Erkrankung und schweren Verläufen schützen.“
Grundlage für die Auswahl der Regionen waren dem Ministerium zufolge wegen des organisatorischen Vorlaufs die Sieben-Tage-Werte am 22. April. Weitere Lieferungen des Impfstoffs von Johnson & Johnson wurden dem Land bisher nicht angekündigt.
Diese Corona-Impfstoffe sind in Deutschland zugelassen
- Biontech/Pfizer: Der erste weltweit zugelassene Impfstoff gegen das Coronavirus wurde maßgeblich in Deutschland entwickelt. Der mRNA-Impfstoff, der unter dem Namen Comirnaty vertrieben wird, entwickelt den vollen Impfschutz nach zwei Dosen und ist für Menschen ab zwölf Jahren zugelassen. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat er eine Wirksamkeit von etwa 90 Prozent – das heißt, die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, sinkt bei Geimpften um den genannten Wert. Ebenfalls von Biontech stammt der erste für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren zugelassene Impfstoff in Deutschland.
- Astrazeneca: Der Vektorimpfstoff des britischen Pharmaunternehmens wird unter dem Namen Vaxzevria vertrieben. Aufgrund von seltenen schweren Nebenwirkungen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko), den Impfstoff nur für Patienten zu verwenden, die älter als 60 Jahre sind. Offiziell zugelassen ist der Impfstoff aber für Menschen ab 18 Jahren. Vaxzevria weist laut BMG nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen auf.
- Moderna: Der von dem US-Unternehmen entwickelte mRNA-Impfstoff mit dem Vertriebsnamen Spikevax ist für alle ab 12 Jahren zugelassen, die Stiko empfiehlt aufgrund eines erhöhten Risikos schwerer Nebenwirkungen aber, ihn auf die Altersgruppe der über 30-Jährigen zu beschränken. Der Moderna-Impfstoff hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 90 Prozent in Bezug auf schwere Erkrankungen, wenn der volle Impfschutz nach zwei Impfdosen erreicht worden ist.
- Johnson&Johnson: Das US-Unternehmen hat einen Vektorimpfstoff entwickelt, der bereits nach einer Impfdosis Schutz vor dem Coronavirus entwickelt. Er wird unter dem Namen Covid-19 Vaccine Janssen vertrieben. Das Präparat hat laut BMG eine Wirksamkeit von bis zu 70 Prozent bezogen auf schwere Erkrankungen – zudem ist die Zahl der Impfdurchbrüche im Vergleich zu den anderen Impfstoffen erhöht, daher empfiehlt die Stiko für mit Johnson&Johnson Geimpfte schon nach vier Wochen eine zusätzliche Impfdosis mit Comirnaty oder Spikevax, um den vollständigen Impfschutz zu gewährleisten.
- Novavax: Das US-Unternehmen hat den Impfstoff Nuvaxovid entwickelt. der mitunter zu den sogenannten Totimpfstoffen gezählt wird. Er enthält das Spike-Protein des Covid-19-Erregers Sars-CoV-2. Dabei handelt es sich aber genau genommen nicht um abgetötete Virusbestandteile, die direkt aus dem Coronavirus gewonnen werden. Das Protein wird stattdessen künstlich hergestellt. Das menschliche Immunsystem bildet nach der Impfung Antikörper gegen das Protein. Der Impfstoff wird vermutlich ab Ende Februar in Deutschland eingesetzt und soll laut BMG in bis zu 90 Prozent der Fälle vor Erkrankung schützen.
- Weitere Impfstoffe sind in der Entwicklung: Weltweit befinden sich diverse Vakzine in verschiedenen Phasen der Zulassung. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit das umstrittene russische Präparat Sputnik V sowie die Impfstoffe der Hersteller Sinovac, Sanofi und Valneva. Der deutsche Hersteller CureVac hat seinen Impfstoff vorerst aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Corona: Behörde verbietet Demos am 1. Mai – Linke übt Kritik
Die Hamburger Versammlungsbehörde hat offenbar mehrere angemeldete Kundgebungen am 1. Mai verboten. So soll unter anderem das Bündnis "Wer hat, der gibt" keine Versammlung abhalten können, wie die Veranstalterinnen und Veranstalter über Twitter mitteilten.
„Die Versammlungsbehörde hat offenbar vergessen, dass das Recht auf Versammlung in Deutschland aus guten Gründen einen sehr hohen Schutz genießt. Jede Fahrt mit der S-Bahn ist gefährlicher als unser legitimer Protest im Freien. Wir sind deshalb gezwungen, uns an das Gericht zu wenden“, sagt Carlotta Schmidt, Sprecherin vom Bündnis „Wer hat, der gibt“.
Deniz Celik, innenpolitischer Sprecher der Fraktion die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft kritisierte die Verbote. „Die Pandemie darf nicht instrumentalisiert werden, um das Versammlungsrecht auszuhebeln. Versammlungen und Infektionsschutz sind miteinander vereinbar – das haben gerade die linken Proteste der vergangenen Monate gezeigt, bei denen der Infektionsschutz stets sehr zuverlässig eingehalten wurde“, so Celik. Trotz Corona sind am 1. Mai und teilweise auch schon am Freitagabend viele traditionelle Kundgebungen geplant.
Urlaub trotz Corona: Vermieter verlangen neue Gebühr
Kaum geht die Modellregion Nordfriesland an diesem Sonnabend an den Start, steigen die Preise bei den Ferienwohnungen für Urlaub an der Nordsee. Manche Vermieter und manche Agenturen erheben nun pro Buchung eine "Modellversuchsgebühr" von den Mietern – mal sind es 50 Euro, mal wohl auch 60 Euro.
Wie weit diese Zusatzgebühr verbreitet ist, lässt sich nicht feststellen. In Nordfriesland gibt es mehrere 10.000 Ferienwohnungen – dazu gehören auch viele Kleinvermieter mit nur einer Wohnung.
Corona-Notbremse greift im Landkreis Hildesheim
Im Landkreis Hildesheim greift an diesem Freitag die mit größeren Einschränkungen verbundene Corona-Notbremse. Unter anderem tritt eine nächtliche Ausgangssperre in Kraft, in Bus und Bahn müssen FFP2-Masken getragen werden, und ein Haushalt darf sich nur noch mit einem weiteren Erwachsenen treffen. Schulen wechseln weitgehend in den Distanzunterricht, in den Kitas gibt es eine Notbetreuung. Hintergrund sei, dass an drei Tagen hintereinander der Inzidenzwert über 100 lag, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Die Beamten kündigten verstärkte Kontrollen an, insbesondere zwischen 22 Uhr und 5 Uhr am Folgetag. Die Notbremse wird erst wieder aufgehoben, wenn an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen die Inzidenz unter 100 liegt. Der Landkreis Hildesheim hat rund 276.000 Einwohner. Am Donnerstag lag die Inzidenz laut Robert Koch-Institut bei 102,2.
Auch Meck-Pomm streicht Testpflicht für komplett Geimpfte
Erste Erleichterungen für vollständig gegen Corona Geimpfte in Mecklenburg-Vorpommern: Von Sonnabend an fällt für sie die Testpflicht weg. Damit können die bislang rund 106.000 komplett geimpften Menschen im Nordosten zum Beispiel ohne negativen Schnelltest zum Friseur, in den Zoo oder in den Baumarkt gehen, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach einer Sondersitzung des Kabinetts sagte. Die Corona-Landesverordnung sei entsprechend geändert worden.
Zur Frage der Ausgewogenheit von Erleichterungen für komplett Geimpfte, während viele Menschen noch keine Chance auf Impfschutz haben, sagte Schwesig, sie verstehe die Diskussionen. Sie werbe aber dafür, Schritt für Schritt voranzugehen. "Wir sollten uns über jeden freuen, der Erleichterungen bekommen kann."
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Hamburg Airport bekommt Zertifikat für Corona-Schutz
Mehr als 100 Spender für Hand-Desinfektionsmittel, bis zu 300 Plexiglasscheiben, unzählige Stopp-Aufkleber auf Sitzbänken, regelmäßige Reinigung aller Oberflächen, und eine flexible, auf Abstand abzielende Wegeführung für die Flughafen-Gäste: Für diese und weitere Corona-Schutz- und Hygienemaßnahmen ist der Hamburger Flughafen nun vom weltweiten Flughafenverband Airports Council International (ACI) zertifiziert worden.
Für die Prüfung nach unabhängigen Kriterien seien im Vorfeld rund 100 verschiedene Punkte abgefragt worden, sagte der derzeitige Corona-Mananger des Flughafens, Stefan Dechow. Fast alles davon hatte der Flughafen aber ohnehin bereits eingerichtet, aufgeklebt oder montiert. „Die waren erstaunt, wie schnell und gut wir waren.“
Mit dem offiziellen Siegel sollen sich die Fluggäste auf einen hohen Standard beim Schutz vor dem Coronavirus verlassen können. Der Flughafen ist eigenen Angaben zufolge der vierte deutsche Airport mit dieser Zertifizierung – nach München, Frankfurt und Berlin.
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Corona: Hamburger Flugzeugkabinenmesse findet online statt
Selbst der schon mehrfach verschobene Termin für die Aircraft Interiors Expo (AIX), die weltweit wichtigste Messe für die Ausstattung von Flugzeugkabinen, war am Ende nicht mehr haltbar: Sie findet nun nicht vom 31. August bis zum 2. September in den Hamburger Messehallen statt, sondern als reine Online-Veranstaltung vom 14. bis 16. September, wie der britische Veranstalter Reed Exhibitions mitteilt.
„Wir wissen, wie viele Menschen sich wieder von Angesicht zu Angesicht treffen wollen“, heißt es dazu. Aber vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der anhaltenden Beschränkungen bei internationalen Reisen bleibe die weltweite Situation unvorhersehbar. Daher habe man die „schwierige Entscheidung“ gefällt, die nächste physische AIX auf dem Messegelände Hamburg auf den 14. bis 16. Juni 2022 zu verschieben.
Die Messe findet bereits seit dem Jahr 2000 in Hamburg statt. Im Frühjahr kamen mehr als 18.400 Fachbesucher in die Hansestadt. Nachdem sie bereits im April 2020 nicht stattfinden konnte, wurde sie zunächst auf den 13. bis 15. April 2021 verschoben.
Corona-Ausbruch im Kreis Leer: "Patient Null" nicht gefunden
Fast ein Jahr nach dem Corona-Ausbruch in einem Restaurant in Ostfriesland mit zwei Todesfällen hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung eingestellt. „Einen möglichen "Patienten Null", der das Virus in die Abendveranstaltung einbrachte, haben wir nicht ermitteln können“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Aurich, Jan Wilken. Bei einer Feier zur Neueröffnung eines Restaurants in Moormerland (Kreis Leer) hatten sich im Mai 2020 mehr als 30 von 50 Gästen mit dem Coronavirus infiziert – zwei starben später.
Früheren Angaben zufolge sollten drei Gäste vor dem Eröffnungsabend Symptome gezeigt haben, die auf eine Covid-19-Erkrankung hindeuteten. Daraufhin nahmen Polizei und Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf. Dieser Verdacht habe sich nach umfassenden Zeugenvernehmungen aber nicht bestätigt, sagte Wilken. „Keiner der Gäste hatte Krankheitssymptome gezeigt.“ Ein schuldhaftes Verhalten habe daher auch nicht festgestellt werden können.
Der Staatsanwalt betonte, dass es sich bei der Veranstaltung nach den damalig gültigen Corona-Regeln um einen „zulässigen Restaurantbetrieb“ gehandelt habe. Auch ein Hygiene-Konzept habe es gegeben, das den Ermittlungen zufolge auch weitgehend eingehalten worden sei. Wegen Ordnungswidrigkeiten etwa zu Abstandsregeln liefen allerdings noch Verfahren beim zuständigen Kreis in Leer, hieß es.
Fünft- und Sechstklässler in Hamburg dürfen wieder zur Schule
Nach Ende der Mai-Ferien dürfen Hamburgs Fünft- und Sechstklässler wieder im Wechselunterricht in die Schulen. Da die Abiturienten mit Beginn der Prüfungen keinen Unterricht mehr hätten, wolle man den Spielraum für eine weitere vorsichtige Öffnung nutzen, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Donnerstag.
Die Klassenstufen 5 und 6 an Stadtteilschulen und Gymnasien konnten in den vergangenen fünf Monaten nur zu Hause lernen. Betroffen sind nach Angaben der Schulbehörde rund 21 000 Mädchen und Jungen. Alle weiterführenden Schulen würden die Zeit bis zum 17. Mai nutzen, um sich auf die Rückkehr vorzubereiten. Die Schüler und ihre Sorgeberechtigten sollen in den nächsten Tagen von den Schulleitungen direkt informiert werden.
Inzidenz sinkt in Hamburg – weniger Patienten in Kliniken
Am Donnerstag hat die Sozialbehörde 401 Corona-Neuinfektionen in Hamburg gemeldet. Das sind zwar 82 Fälle mehr als am Mittwoch (319 neue Fälle), vor einer Woche waren es am Donnerstag mit 416 aber deutlich mehr Infektionen als heute. Somit verändert sich der Inzidenzwert wieder und sinkt erneut auf nun 109,3 (Vortag: 110,0) Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen.
Seit Beginn der Pandemie wurden in der Hansestadt 71.639 Corona-Infektionen registriert. Von ihnen gelten nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts 62.700 als genesen.
Die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern liegt bei 280, am Vortag waren es noch 304. Auf den Intensivstationen bleibt die Lage derweil unverändert. 110 Menschen sind so schwer erkrankt, dass sie intensivmedizinisch behandelt werden müssen, 90 von ihnen kommen aus Hamburg. Die Behörde meldete zudem neun weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Bislang sind 1483 Menschen gestorben.
Die wichtigsten Corona-Themen im Überblick
- Corona in Hamburg – die aktuelle Lage
- Die Corona-Lage für ganz Deutschland im Newsblog
- Interaktive Corona-Karte – von China bis Hamburg
- Überblick zum Fortschritt der Impfungen in Deutschland
- Interaktiver Klinik-Monitor: Wo noch Intensivbetten frei sind
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- So wird in Deutschland gegen Corona geimpft
Wegen Corona: Weltfischbrötchentag wird nur digital gefeiert
Am 1. Mai feiert die Ostsee mit dem Weltfischbrötchentag ihre kulinarische Spezialität, das Fischbrötchen. Doch statt wie gewohnt in den Orten entlang der schleswig-holsteinischen Küste findet der Tag in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nur im Internet statt. Wenn die Menschen nicht zum Weltfischbrötchentag kommen könnten, müsse der Tag eben zu den Menschen kommen, sagte Simone Dikow vom Ostsee-Holstein-Tourismus. Unter „@Ostsee.sh“ wird es den Angaben zufolge auf Facebook und Instagram Berichte und Reportagen rund um das Fischbrötchen geben.
Der Weltfischbrötchentag wird seit 2011 an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins und an den Seen in der Holsteinischen Schweiz begangen.
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Corona-Ausbruch in U-Haftanstalt: 50 Gefangene in Quarantäne
Nach dem Corona-Ausbruch im Hamburger Untersuchungsgefängnis Mitte April greift das Virus weiter um sich. So stehen gegenwärtig 16 Bedienstete und 50 Gefangene unter Quarantäne. Die Gefangenen wurden vollständig isoliert und dürfen keine Besuche empfangen oder an Verhandlungen teilnehmen, wie eine Anfrage der Linksfraktion ergeben hat.
„Quarantäne ist auch in Freiheit eine erhebliche Belastung, aber diese dauerhafte Einsperrung in einer kleinen Zelle, mit wenig Ablenkungsmöglichkeiten und ohne die Möglichkeit des sozialen Austausches ist kaum zu ertragen", sagt Cansu Özdemir, justizpolitische Sprecherin der Linken in der Hamburgischen Bürgerschaft. Der Senat solle umgehend Maßnahmen ergreifen, um die Isolation der Gefangenen abzumildern. Der Politiker schlägt vor den Gefangenen Mobiltelefone zur Verfügung zu stellen und sie intensiv zu betreuen.
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CDU: Senat soll Betriebe bei Einführung von Corona-Apps unterstützen
Die CDU-Bürgerschaftsfraktion in Hamburg fordert den Senat dazu auf, Betriebe bei der Einführung von Apps zu Kontaktnachverfolgung zu unterstützen. Dazu wurde für die kommende Sitzung ein Antrag gestellt, teilte die Fraktion mit. „Andere Bundesländer und insbesondere unser Nachbarland Schleswig-Holstein zeigen, dass der Umgang mit Apps zur Kontaktnachverfolgung wie z. B. der ‚luca App‘ funktionieren und gut angenommen werden. Sie sind benutzerfreundlich und helfen mit wenig Aufwand, Infektionsketten nachzuverfolgen und damit weitere Infektionen einzudämmen“, so David Erkalp Fachsprecher für Handel und Tourismus der CDU-Fraktion.
Der Senat solle nun alles ihm Mögliche tun, um Betriebe im Bereich der Gastronomie, die Hotellerie und der Veranstaltungsbranche auf die Wiederöffnung vorzubereiten und die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Neustart zu schaffen. „Dazu gehört für uns auch, diese Betriebe bei der Einführung und der künftigen Nutzung entsprechender Apps zur Kontaktverfolgung aktiv zu unterstützen. Diese Unterstützung sollte bereits jetzt in Form von entsprechendem Know-how im technischen Umgang sowie in Form von finanziellen Hilfen zur Einrichtung erfolgen“, so Erkalp.
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Impfzentrum Hannover: Biontech und Astrazeneca verwechselt
Im Impfzentrum auf dem Messegelände in Hannover ist es zu Verwechslungen der Impfstoffe von Biontech und Astrazeneca gekommen. Diese Verwechslungen in den zurückliegenden Tagen seien „absolute Ausnahmefälle“, sagte ein Sprecher der Landeshauptstadt am Donnerstag. Genaue Zahlen nannte er nicht, es seien Einzelfälle. Die Betroffenen seien identifiziert, als „reine Vorsichtsmaßnahme“ sei ihnen geraten worden, sich mit ihren Hausärzten in Verbindung zu setzen. Über gesundheitliche Schäden bei den falsch geimpften Personen sei nichts bekannt.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Impfzentrum, die den Fehler begangen hätten, seien belehrt worden, sagte der Sprecher. Das gesamte Personal des Impfzentrums sei „nochmals für die Abläufe sensibilisiert“ worden.
In dem Corona-Impfzentrum auf dem Messegelände werden den Angaben zufolge täglich deutlich über 4000 Menschen geimpft. Am Mittwoch seien es beispielsweise 4486 Menschen gewesen, betonte der Sprecher. Insgesamt seien in dem Impfzentrum bislang über 300.000 Menschen geimpft worden.
Maskenpflicht macht Antidiskriminierungsstelle viel Arbeit
Vor allem die Maskenpflicht in der Corona-Pandemie hat zu einem immensen Anstieg der Eingaben an Schleswig-Holsteins Antidiskriminierungsstelle geführt. Die Anzahl der Beratungsfälle habe sich im Berichtszeitraum 2019/2020 im Vergleich zu den beiden Vorjahren auf 698 Eingaben mehr als verdoppelt, sagte deren Leiterin Samiah El Samadoni am Donnerstag in Kiel. Allein 308 Petitionen seien gegen die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Abdeckung im Einzelhandel, in Schulen oder Behörden gerichtet gewesen.
Oft wurden Menschen, die aufgrund einer Behinderung keine Maske tragen können, von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Samadoni schätzt, dass aber rund die Hälfte dieser Fälle „keine echten Beschwerden“ seien, weil sie beispielsweise von Menschen stammten, welche die Existenz des Coronavirus leugneten.
Hartz-IV-Empfänger erkranken häufiger schwer an Covid-19
Erstmals mischt sich auch eine Krankenkasse in die Debatte um die Corona-Impfreihenfolge ein: Die AOK Rheinland/Hamburg fordert, soziale Faktoren wie den Wohnort bei der Priorisierung mit einzubeziehen. Menschen, die in beengten Wohnverhältnissen leben, nicht ins Homeoffice ausweichen können und auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, sollten schnellstmöglich geimpft werden, so die Krankenkasse. „Soziale Unterschiede beeinflussen die Gesundheitschancen beträchtlich. Das zeigt sich auch in der Corona-Pandemie“, so AOK-Vorstandsmitglied Matthias Mohrmann.
Die Krankenkasse stützt ihre Forderungen auf eine mit der Universitätsklinikum Düsseldorf durchgeführte Analyse. Nach dieser haben arbeitslose Menschen ein signifikant höheres Risiko wegen einer Corona-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Die AOK wertete dazu die Daten von 1,3 Millionen Versicherten aus. Hartz-IV-Empfänger hatten demnach ein um 84 Prozent erhöhtes Risiko für einen Covid-19-bedingten Krankenhausaufenthalt. Arbeitslosengeld-I-Empfänger hatten noch ein um 17,5 Prozent erhöhtes Risiko.
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Die Linke demonstriert gegen Ausgangsbeschränkungen
Die Partei Die Linke möchte heute um 17 Uhr am Rathausmarkt gegen die Ausgangbeschränkungen demonstrieren. „Handeln gegen #Corona ist dringend geboten. Doch die #Ausgangssperre ist der falsche Weg“, schrieb die Partei auf Twitter. „Wir brauchen endlich Infektionsschutz in der Arbeitswelt“.
Viertklässler sollen länger im Präsenzunterricht bleiben
Die Schulen in den Kreisen Stormarn und Pinneberg bleiben auch in der kommenden Woche noch weitgehend geschlossen. Das hat Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) am Mittwoch mitgeteilt. Zugleich soll von Sonnabend an ein veränderter Corona-Reaktionsplan an den Schulen gelten. Wichtigste Neuerung: Bei einer Corona-Inzidenz von über 100 sollen zukünftig auch die Schüler der vierten Klassen im Präsenzunterricht bleiben – neben den Abschlussklassen und dem Q1-Jahrgang. Bei einer Inzidenz von unter 50 gilt nun, dass alle Schüler Präsenzunterricht bekommen. Maßgeblich für alle Einstufungen ist zukünftig der RKI-Inzidenzwert für die Kreise und kreisfreien Städte.
Nach diesen Zahlen gibt es derzeit nirgendwo in Schleswig-Holstein eine Inzidenz von über 100. Die letzte Überschreitung meldeten Pinneberg und Stormarn am Dienstag. Am Mittwoch waren es in Stormarn 99,9 und in Pinneberg 99.
Im Kreis Herzogtum Lauenburg, ehedem noch Sorgenkind, ist die Inzidenz auf 77,3 gesunken. Wie es dort von Montag an mit den Schulen weitergeht, soll am Freitag entschieden werden. Im Kreis Segeberg gilt weiterhin, dass alle Jahrgangsstufen Wechselunterricht bekommen.
Für Lockerungen in den Schulen gilt mit dem neuen Corona-Reaktionsplan: Sie treten in Kraft, sobald fünf Tage in Folge die jeweilige Inzidenzgrenze unterschritten wird – und dann am übernächsten Tag (nach dem fünften).
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Zahl der Corona-Toten im Norden steigt langsamer
Über 5200 Menschen in Niedersachsen sind seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit Corona gestorben - aber ihre Zahl steigt langsamer. Die Zunahme bei den Todesfällen bewege sich „auf niedrigerem Niveau“, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Landesgesundheitsamtes. Im Januar und Februar seien landesweit teils 50 Corona-Opfer und mehr pro Tag gezählt worden, seit Anfang März seien es noch 20 – jeden Tag. Bei der Entwicklung spiele die Impfkampagne vermutlich eine wichtige Rolle - im Januar habe der Anteil der über 70-Jährigen an den Corona-Opfern bei 20 Prozent gelegen, derzeit seien es 5 Prozent.
Insgesamt starben in Niedersachsen bis zum Mittwoch 5260 Menschen an oder mit Covid-19, die Zahl der nachgewiesenen Infektionen seit Beginn der Pandemie stieg auf 233.766. Bundesweit waren es zu dem Zeitpunkt 82.280 Corona-Tote.
Tempo der Impfungen in Niedersachsen steigt
Das Tempo der Impfungen gegen das Coronavirus in den Arztpraxen in Niedersachsen steigt. Seit Beginn der Impfungen in den Praxen am 7. April sei dort inzwischen über 340.000 Mal geimpft worden, sagte der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN), Mark Barjenbruch, der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“.
Am Dienstag habe es erstmals mehr als 40.000 Impfungen an einem Tag gegeben, die Zahlen stiegen mit den größer werdenden Impfstofflieferungen an. In der kommenden Woche erhielten die Praxen voraussichtlich 290.000 Impfdosen, und auch die Zahl der impfenden Praxen werde steigen.
Corona-Lage in Niedersachsen ist weiter angespannt
Die Corona-Lage in Niedersachsen ist weiter angespannt, die Sieben-Tage-Inzidenz ist am Donnerstag allerdings im landesweiten Durchschnitt auf 104,8 nach 110,6 am Vortag gesunken. 1843 neue Infektionsfälle wurden am Donnerstag registriert, am Vortag waren es 1118, wie das Gesundheitsministerium in Hannover mitteilte. Zwar ist die Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken mit 1038 inzwischen etwas gesunken. 303 Patienten müssen aber auf der Intensivstation behandelt werden, 225 davon werden künstlich beatmet.
15 der 45 Landkreise und Großstädte sind weiterhin Corona-Hotspots mit mehr als 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Am problematischsten ist die Lage im Kreis Vechta (304,7), gefolgt von der Stadt Salzgitter (245,5) und der Stadt Delmenhorst (197,3).
Trotz Corona: Durchatmen im Kletterpark bei Hamburg
Insbesondere Eltern wird es freuen: Das Angebot zur Kinderbespaßung wird in und um Hamburg nach und nach größer. Nicht nur der Tierpark Hagenbeck hat seinen Außenbereich geöffnet, auch der „schnurstracks Kletterpark“ in Aumühle freut sich wieder über Besucher.
Doch es gelten strenge Hygiene- und Abstandsregeln: Besucher müssen sich vorab online einen Platz reservieren. Und beim Einchecken herrscht Maskenpflicht, ein verpflichtender Corona-Test aber war bislang nicht nötig.
Die AHAL-Regeln gegen Corona: So verringern sie das Ansteckungsrisiko
- Abstand halten: Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
- Hygiene: Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund, waschen Sie sich regelmäßig die Hände mit Seife und achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
- Im Alltag Maske tragen: Auch wo die (erweiterte) Maskenpflicht nicht gilt, ist es empfehlenswert, sich und andere vor Ansteckung zu schützen. FFP2-Masken oder OP-Masken bieten Schutz vor Ansteckung
- Lüften: Wenn Sie sich mit anderen Personen in einem Raum aufhalten, lüften Sie regelmäßig, um das Risiko einer erhöhten Viruskonzentration in der Raumluft zu verringen
- Außerdem: Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden
GEW: Lehrkräfte in der Weiterbildung auch jetzt impfen!
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat den Senat aufgefordert, auch den rund 20.000 Beschäftigten in der Weiterbildung ein Impfangebot zu machen. „In der Erwachsenenbildung beginnen wieder viele Präsenzkurse. Die Lehrkräfte, egal ob als Angestellte oder Honorarkräfte, haben es vielfach mit besonders vulnerablen Teilnehmergruppen zu tun“, sagte GEW-Geschäftsführer Dirk Mescher. Ein wichtiges Beispiel seien die Sprach- und Integrationskurse, deren Teilnehmer oft in beengten Unterkünften für Geflüchtete lebten.
Der Senat hatte Anfang der Woche alle Lehrerinnen und Lehrer sowie alle weiteren Beschäftigten der weiterführenden und der berufsbildenden Schulen zur Impfung aufgerufen. Zuvor hatten bereits die Beschäftigten an Grund- und Sonderschulen ein Impfangebot erhalten.
Nach Ansicht der GEW müsse auch für den Weiterbildungssektor das Motto „Präsenz? Geimpft!“ gelten. Andere Bundesländer wie zum Beispiel Baden-Württemberg hätten diesen Schritt schon vollzogen. „Hamburg muss dringend nachziehen“, sagte Mescher.
„Hamburg hält sich an die von der Bundesregierung gesetzlich vorgegebene Impfreihenfolge. Wenn sich innerhalb dieser vorgegebenen Impfreihenfolge Spielräume ergeben, dann nutzen wir diese Spielräume, um im Interesse der Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien die Teilnahme an Bildung und Schule zu verbessern“, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD).
Lesen Sie hier den Corona-Newsblog für Hamburg und den Norden vom Vortag.