Aumühle. Trotz Corona-Notbremse hat “Schnurstracks“ geöffnet. Die Besucher freuen sich über das Angebot. Was beachtet werden muss.

Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, an den alten Eichen und Buchen sprießt das erste Grün in diesem Jahr – Corona scheint im „schnurstracks Kletterpark“ in Aumühle sehr weit weg zu sein. Doch auch wenn der Park trotz Notbremse im Kreis Herzogtum Lauenburg geöffnet ist, gelten selbstverständlich Hygiene- und Abstandsregeln: Besucher müssen sich vorab online einen Platz reservieren. Und beim Einchecken herrscht Maskenpflicht, ein verpflichtender Corona-Test aber war bislang nicht nötig. Die Mitarbeitenden dagegen werden vor Antritt getestet. Aktuell dürfen Mitglieder eines Haushaltes, zwei Erwachsene aus zwei Haushalten oder auch bis zu fünf Kinder (bis 14 Jahre) gemeinsam klettern.

"Schnurstracks Kletterpark" in Aumühle darf wieder öffnen

„Die Familien sind einfach glücklich, dass sie hier etwas gemeinsam machen, gemeinsam Sport treiben können“, erklärt Albrecht Stroop, Geschäftsführer der schnurstracks Aktiv GmbH, zu der der Kletterpark gehört. „Sie können hier durchatmen und ihrem Körpergefühl und dem Miteinander innerhalb der Familie etwas Gutes tun.“ Verteilt auf den idyllischen 15.000 Quadratmetern des Klettergartens gibt es sechs verschiedene Parcours in den bis zu 150 Jahre alten Bäumen. Die Parcours sind je nach Schwierigkeitsgrad in ein (Strecke für Vier- bis Achtjährige), drei, sechs, zehn oder 13 Metern Höhe installiert und entsprechend farblich gekennzeichnet. Das Abstandhalten ergibt sich da von selbst.

Es gibt es einen Schlitten, auf dem man gemütlich durch die Luft ­rutschen kann, eine kleine Seilbahn, die hinunterführt, viele wackelige Pontons, auf denen man balancieren kann und auch eine wackelige Boulder-Wand in luftiger Höhe: Langweilig wird es im Kletterpark nie.

Neue Sicherheitstrainer werden im Kletterpark Aumühle ausgebildet

Aktuell werden weitere Personen zu neuen Sicherheitstrainern ausgebildet. Einer von ihnen ist Jesper Kröppelin aus Kollow. „Das Klettern macht Spaß“, sagt der 18-Jährige. „Ich bin gern draußen und außerdem werde ich auch körperlich noch ein bisschen gefördert.“

Die Teilnehmer üben, sich gegenseitig aus einer vermeintlich misslichen Lage zu befreien. Beim Klettern sind alle Gäste, ob sechs oder 66 Jahre, mit einem Gurt und einem Seil in den Führungsseilen über ihnen gesichert. Sollte einen Kletterer einmal der Mut oder die Kraft verlassen, kann einer der Trainer vor Ort diesen mit einem mobilen Flaschenzug einfach und sicher wieder auf die Erde bringen. Dies sei jedoch selten nötig, sagt Stroop. „Wer radfahren kann, kann es auch mit dem Klettern probieren“, weiß er.

Aktuell werden weitere Personen zu neuen Sicherheitstrainern ausgebildet. Einer von ihnen ist Jesper Kröppelin aus Kollow. „Das Klettern macht Spaß“, sagt der 18-Jährige. „Ich bin gern draußen und außerdem werde ich auch körperlich noch ein bisschen gefördert.“

Tagungsgeschäft hat rund 50 Prozent des Gesamtumsatzes ausgemacht

Im „schnurstracks“ können sich Besucher auch mithilfe der Luca-App registrieren, wenn sie sich online eine Kletterzeit reserviert haben.
Im „schnurstracks“ können sich Besucher auch mithilfe der Luca-App registrieren, wenn sie sich online eine Kletterzeit reserviert haben. © Susanne Tamm | Susanne Tamm

Auch die schnurstracks Aktiv GmbH hat unter der Pandemie zu leiden. „Das gesamte Tagungsgeschäft ist weggefallen“, berichtet Albrecht Stroop. Dieses habe etwa 50 Prozent des Gesamtumsatzes ausgemacht. Der zweite Kletterpark des Unternehmens in Nordrhein-Westfalen ist als reine Freizeiteinrichtung geschlossen. Dafür hat das Unternehmen Unterstützung aus der Corona-Überbrückungshilfe III bekommen.

In Schleswig-Holstein gelten die Klettergärten hingegen als Sportanlagen. Und auch wenn Firmenfeiern, Vereinsfeste und Besuche von etwa 70 Schulklassen ausgefallen sind und ein Loch von etwa 80.000 Euro in der Kasse hinterlassen haben, ist Albrecht Stroop doch froh über einen für den Kletterpark guten Sommer im vergangenen Jahr. „Der war unsere Rettung. Denn während der Ferien sind viele Familien nicht verreist und daher hatten wir einen guten Zulauf. Dadurch konnten wir einen gewissen Verlust wieder ausgleichen.“

Im Winter in die Sicherheit der Klettergäste und Mitarbeitenden investiert

Deshalb hat die Firma den Winter auch genutzt, um in die Sicherheit der Klettergäste und der Mitarbeitenden zu investieren. Dafür hat sie den Einstieg in den beliebtesten Parcours umgestaltet. Zuvor stauten sich dort häufig die Kletterer, weil es durch einen Netztunnel in die Höhe ging. Jetzt führt eine breite Holztreppe hinauf zu einer Plattform. Außerdem sind Auf- und Abstieg jetzt durch die Seilbahn entzerrt. „Insgesamt gibt es bei uns jetzt aber wenig Begegnungen, da wir nur noch zehn Personen pro halbe Stunde hineinlassen“, erläutert Albert Stroop. Zum Klettern haben die Gäste drei Stunden Zeit.

Vor der Pandemie waren 30 Personen pro halbe Stunde am Einlass. „Doch aktuell verteilen sich die Besucherinnen und Besucher sehr gut über den Tag“, berichtet er. „Die Familien sind flexibler bei den Besuchszeiten.“ Während der Betrieb vor der Pandemie oft erst gegen Mittag eingesetzt habe. Auch für dieses Wochenende gibt es noch freie ­Kletterzeiten, die online unter www.schnurstracks-kletterparks.de zu reservieren sind. Erwachsene zahlen 25 Euro, Kinder und Jugendliche 21 Euro. Außerdem gibt es Familienpreise: Ein Erwachsener zahlt für sich und seine eigenen Kinder 59, zwei Erwachsene für sich und die eigenen Kinder 79 Euro.