Kiel. Urlaub an der Nordsee ist wieder möglich – wird nun aber teurer. Die neue “Modellversuchsgebühr“ ist unterschiedlich hoch.
Kaum geht die Modellregion Nordfriesland an diesem Sonnabend an den Start, steigen die Preise bei den Ferienwohnungen für Urlaub an der Nordsee. Manche Vermieter und manche Agenturen erheben nun pro Buchung eine "Modellversuchsgebühr" von den Mietern – mal sind es 50 Euro, mal wohl auch 60 Euro.
Wie weit diese Zusatzgebühr verbreitet ist, lässt sich nicht feststellen. In Nordfriesland gibt es mehrere 10.000 Ferienwohnungen – dazu gehören auch viele Kleinvermieter mit nur einer Wohnung.
Gebühr für Urlaub in Ferienwohnung an der Nordsee
Holger Frädrich von der Agentur Frädrich Föhrreisen verlangt 50 Euro. Er spricht von einer „neuen Vertragsgestaltung“. „Das Modellprojekt ist für uns sehr aufwendig, und für diese Aufwendungen brauchen wie einen finanziellen Ausgleich“, sagt er. Kostendeckend sei die neue Gebühr nicht, sagt er. „Unser Aufwand ist bei Weitem nicht mit 50 Euro ausgeglichen.“
Seine Agentur ist nicht Eigentümer der rund 200 Ferienwohnungen, die er betreut. Frädrich handelt lediglich im Auftrag der Eigentümer. Seine Aufgabe ist es nun unter anderen, die Ferienwohnung bei der Luca-App anzumelden.
Ist die Extra-Gebühr an der Nordsee "sauber"?
Er muss kontrollieren, ob die anreisenden Gästen einen negativen Corona-Test dabeihaben. Er muss kontrollieren, ob sie alle zwei Tage einen weiteren Test machen – und er muss das alles auch noch dokumentieren.
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Jochen Gemeinhardt, Chef der von den Inselgemeinden getragenen Föhr Tourismus GmbH, hält es nicht für richtig, eine Extragebühr zu verlangen. Verhindern kann er es allerdings nichts. Es bleiben ihm nur Appelle: „Unser Ziel ist es doch, dass wir unsere Gäste halten wollen", sagt er. "Da würde ich so etwas nicht machen.“ Er finde, man solle nun froh darüber sein, dass Tourismus wieder möglich sei. Gemeinhardt: „Wir können wieder Geld verdienen. Das sollte dann auch sauber geschehen.“