Jetzt ist es amtlich: Die HSH Nordbank wird das Geschäftsjahr 2008 gemäß vorläufigen Zahlen mit einem Verlust von bis zu 2,8 Milliarden Euro abschließen.

Jetzt ist es amtlich: Die HSH Nordbank schließt das Geschäftsjahr 2008 gemäß vorläufigen Zahlen mit einem Verlust von bis zu 2,8 Milliarden Euro ab. Das teilte das Unternehmen heute Nachmittag in einer Ad-Hoc-Mitteilung mit und bestätigte damit einen Abendblatt-Bericht vom 10. Februar. In dem Minus enthalten sind "Abschreibungen auf das Kreditersatzgeschäft" das betrifft zum Beispiel den Handel mit faulen US-Immobilienkrediten in Höhe von rund 1,6 Milliarden Euro. "Die weiteren Belastungen aus der Finanzmarktkrise summieren sich auf 0,9 Milliarden Euro und enthalten unter anderem die Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der Lehman-Insolvenz und dem Zusammenbruch isländischer Banken", heißt es weiter in der Mitteilung.

In ihrem Kerngeschäft, zum Beispiel Schiffsfinanzierungen, erwirtschaftete die Bank 2008 dagegen eine Zins- und Provisionsüberschuss in Höhe von rund zwei Milliarden Euro. Zur Stunde tagen die Anteilseigner, vertreten unter anderem durch die Regierungschefs von Hamburg und Schleswig-Holstein, Ole von Beust und Peter Harry Carstensen (beide CDU), und der Vorstand in Hamburg. Sie beraten die verschiedenen Modelle zur Überwindung der Krise. Eine Entscheidung werde aber erst in den nächsten Tagen fallen, sagte Beust.

Am späten Vormittag hatten rund 400 Beschäftigte der HSH Nordbank für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Am Sitz des angeschlagenen Geldinstituts am Gerhart-Hauptmann-Platz zeigten die Mitarbeiter Schilder mit Aufschriften wie "Hier arbeiten auch Menschen nicht nur Geld" oder "Moral, Anstand und Nachhaltigkeit!" Hintergrund ist die aus ihrer Sicht unzureichende Informationspolitik der Bank: "Wir Mitarbeiter haben das doch alles nicht verursacht", kritisierte Maike Behrens aus dem Bereich Shipping. Die Sorge um den Arbeitsplatz sei sehr real. (dey/lno)