Hamburg. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat am Mittwoch einen früheren hohen Manager der HSH Nordbank mehrere Stunden als Zeugen vernommen. Das bestätigten die Staatsanwaltschaft und der Anwalt des Zeugen. Dabei handelt es sich um den früheren stellvertretenden Leiter der Londoner Niederlassung der HSH Nordbank, der sowohl in die umstrittenen „Omega“-Geschäfte als auch in die Affäre um verschwundenes Geld verwickelt sein soll, die über die britischen Kanalinseln versickert sind. Die „Omega“-Geschäfte führten 2008 zu einer Abschreibung über 500 Millionen Euro. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Verantwortliche der Bank wegen des Verdachts der Untreue.
Über die Inhalte der Aussage gab es keine Informationen. Nach Aussagen des Anwalts ist es aber falsch, dass der Vorstand der HSH Nordbank nicht über die Tochtergesellschaft HSH N Structured Situations Ltd. auf der Kanalinsel Jersey informiert gewesen sei. Vielmehr sei die Firma unter der Beteiligung des früheren HSH-Vorstands Eckehard Dettinger-Klemm sowie des damaligen Londoner Niederlassungsleiters Martin Halblaub am 7. November 2006 gegründet worden. Halblaub gehört heute dem Vorstand der NordLB an.
„Wenn nachweislich ehemalige HSH Manager an dieser Gründung beteiligt waren, stellt sich uns und sicherlich auch der City of London Police die Frage nach deren Rolle“, sagte ein Banksprecher. Die Londoner Polizei ermittelt auf Antrag der Bank gegen den früheren HSH-Manager, der in Hamburg als Zeuge vernommen wurde. (dpa)