Der Hamburger GAL-Fraktionsvorsitzende Jens Kerstan hält den HSH-Nordbank-Chef Dirk Jens Nonnenmacher nur für eine Übergangslösung.

Hamburg. Jens Kerstan, der GAL-Fraktionsvorsitzende in der Hamburgischen Bürgerschaft, sieht den HSH-Nordbank-Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher nur für eine Übergangszeit an der Spitze der Bank. „Ich glaube nicht, dass Herr Nonnenmacher langfristig der richtige Chef der Bank ist“, sagte Kerstan. Der Manager habe mit dem Beharren auf seinem Altvertrag „viel Porzellan zerschlagen“, kritisierte Kerstan. „Der Vertrag sah eine Millionen-Sonderzahlung vor, während im ganzen Haus normale Mitarbeiter auf ihre Zulagen verzichten mussten“, so der GAL-Politiker. Nonnenmacher spiele aber in der jetzigen Phase der Sanierung der Bank eine wichtige Rolle. „Jetzt geht es darum, einen Schiffbruch zu vermeiden, und dafür braucht man einen Kapitän“, sagte Kerstan. Ohne den HSH-Vorstandschef wäre es „vermutlich sehr schwierig, die Bank noch zu retten“.

Der 46 Jahre alte Nonnenmacher ist seit November 2008 Vorstandsvorsitzender der in schwere Schieflage geratenen HSH Nordbank. Die Miteigentümer Hamburg und Schleswig-Holstein mussten die Bank 2009 mit frischem Kapital in Höhe von drei Milliarden Euro versorgen und für zehn Milliarden Euro Garantien übernehmen. Parlamentarische Untersuchungsausschüsse in Hamburg und Schleswig-Holstein sollen unter anderem aufklären, wie es zur Schieflage der Bank kommen konnte und wer die Verantwortung dafür trägt.