Thomas Böwer, SPD-Bürgerschaftsabgeordneter, durch dessen Anfrage das Ausmaß der Cayman-Geschäfte bekannt wurde: "Es ist noch gar nicht lange her, dass sich der Finanzsenator in ungewohnt grober Rhetorik über ,Zocker auf den Cayman Islands' empört hat, die 'Cocktails trinken' während kleine Sparer Angst um ihre Ersparnisse haben. Jetzt stellt sich heraus: Diese Zocker standen unter der Aufsicht des Finanzsenators selbst. Entweder hat Herr Freytag keine Ahnung davon, was in der HSH Nordbank läuft. Das wäre schlimm. Oder er wusste Bescheid und hat der Öffentlichkeit etwas vorgespielt. Das wäre nur unwesentlich schlimmer."

Joachim Bischoff, Finanzpolitiker, Die Linke: "Das Ganze ist eine Katastrophe und eine Ohrfeige für Finanzsenator Freytag. Es ist heuchlerisch, dass jetzt immer von Finanzpolitikern gefordert wird, Steueroasen zu schließen, während die Landesbanken in solchen Steuerparadiesen Geschäfte machen."

Jens Kerstan, GAL-Fraktionschef: "Bis Anfang Februar muss eine Entscheidung über das künftige Geschäftsmodell der HSH-Nordbank getroffen werden. Dabei müssen das KPMG-Gutachten und die Auslandsaktivitäten berücksichtigt werden."

Ralf Stegner (SPD), Kieler Finanzminister 2003-2005: "Mir war bekannt, dass die HSH Nordbank geschäftliche Beziehungen in vielen Ländern unterhielt. Es hat aber nie eine Aufforderung an den Vorstand gegeben: Macht mal mehr Risiko, damit die Dividende höher ausfällt. Eher im Gegenteil."

Monika Heinold, grüne Finanzpolitikerin im Kieler Landtag: "In den Geschäftsberichten der HSH Nordbank stand immer, dass es eine wachsende Präsenz an ausgewählten internationalen Standorten gibt. Das Ausmaß, in dem es scheinbar hochriskante Geschäfte und Steuersparmodelle international gegeben hat, war für die Politik aber nicht erkennbar. Da steht der Aufsichtsrat in der Pflicht, das stärker zu kontrollieren. Eine Staatsbank, die innovative Steuersparmodelle entwickelt, betrügt letztendlich den Steuerzahler."

Wolfgang Kubicki, FDP-Fraktionschef in Kiel: "Es ist nicht Aufgabe einer öffentlich-rechtlichen Bank, Steuersparmodelle für vermögende Kunden anzubieten. Das ist unverantwortlich. Wir wurden belogen oder wir haben es mit unfähigen Leuten zu tun. Das ist gleich schlimm. Ich halte den Aufsichtsrat für komplett überfordert und habe auch kein Vertrauen zum Vorstand. Die Minister, die im Aufsichtsrat sitzen, müssen aus dem Gremium ausscheiden und das Leuten überlassen, die etwas davon verstehen."