Erstmals seit drei Jahren hat die Hamburger Solarfirma Conergy wieder Geld verdient: 7,9 Millionen Euro Gewinn im zweiten Quartal.
Düsseldorf. Der Solarboom hat auch das langjährige Sorgenkind der Branche, Conergy, erfasst. Das hochverschuldete Unternehmen schrieb im zweiten Quartal zum ersten Mal seit drei Jahren wieder einen Nettogewinn.
Wegen der florierenden Geschäfte hob Vorstandschef Dieter Ammer am Dienstag auch die Ziele an. Die Hamburger Firma peilt für das laufende Jahr nun einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 30 bis 40 Millionen Euro an.
Bisher hatte er nur ein niedriges zweistelliges Millionen-Ebitda in Aussicht gestellt nach einem Minus von 10,8 Millionen Euro im Vorjahr. Im zweiten Quartal schnellte der Umsatz um die Hälfte auf 239,4 Millionen Euro, das Ebitda lag bei 18,5 (2009: minus 23) Millionen Euro.
Unter dem Strich verbuchte Conergy einen Gewinn von 7,9 Millionen Euro nach einem Minus von 31,1 Millionen Euro vor Jahresfrist. „Die positiven Zahlen zeigen, dass die Restrukturierung nun im dritten Quartal in Folge Früchte trägt“, kommentierte Ammer die Zahlen.
Die Börse ließ sich nicht lange beeindrucken. Die Aktie stieg nur kurzfristig um sieben Prozent, dümpelte weniger später aber wieder fast unverändert bei 75 Cent. Conergy hatte sich mit den Banken auf eine Verlängerung der Kreditlinien verständigt.
Doch droht weiterhin eine Umschuldung, die einen Tausch von Schulden in Eigenkapital nach sich ziehen könnte. Analysten sagten, die Unsicherheit über die Geschäftsentwicklung nach den jüngsten Förderkürzungen laste weiter auf der Aktie.