Der Solarkonzern will sich auf das Kerngeschäft mit Sonnerenergie konzentrieren. Kampf um die Finanzierung des Unternehmens dauert an.
Hamburg. Der Solarkonzern Conergy hat sich vom Löwenanteil seines Windkraftgeschäftes getrennt. Damit erreichte der seit Jahren immer wieder um sein Überleben kämpfende Konzern den letzten Meilenstein bei der Konzentration auf sein Kerngeschäft. Wie Conergy am Donnerstag mitteilte, ging das deutsche und französische Windprojektgeschäft der Conergy-Tochter Epuron an den Investmentfonds Impax Asset. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Bei Epuron verblieben seien noch das australische Windgeschäft und kleinere Aktivitäten in der Bioenergie, sagte ein Konzernsprecher. Die aufgegebenen Geschäftsbereiche, die überwiegend Epuron umfassen, hatten Conergy in den ersten neun Monaten 2010 mit einem Nettoverlust von 5,8 Millionen Euro belastet.
Conergy kämpft seit Wochen erneut um seine Finanzierung. Nach zähem Ringen hatte sich der Vorstand erst Ende Juli mit den Banken auf eine Refinanzierung geeinigt. Allerdings ergab anschließend das Gutachten einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, dass die Firma im Verhältnis zum Eigenkapital zu hoch verschuldet ist und die Bilanz saniert werden muss. Nun müssen sich bis 21. Dezember Banken und Anteilseigner, darunter Hedgefonds, auf eine Umschuldung einigen, andernfalls droht die Insolvenz. Verhandlungskreisen zufolge führt nichts mehr an einer Übernahme der Mehrheit durch mehrere Hedgefonds vorbei, die sich in die Kredite von Conergy billig eingekauft hatten. Umstritten ist wohl noch die Höhe der Beteiligung, die sie durch den Tausch der Schulden in Aktien erlangen können. Damit wäre Conergy zwar vor einer Insolvenz gerettet. Branchenkenner befürchten aber, dass die Hedgefonds es auf eine Zerschlagung von Conergy abgesehen haben. Die Hedgefonds um York Capital gehören mit rund 35 Prozent inzwischen zu den größten Gläubigern. Die Commerzbank ist größter Anteilseigner wie auch Kreditgeber.