Nur auf den ersten Blick scheint es paradox, wenn deutsche Firmen einer zukunftsträchtigen Branche wie der Solartechnik-Industrie derzeit in Schwierigkeiten geraten. Denn die blau glänzenden Scheiben, die Strom aus Sonnenlicht gewinnen, sind keine raren Hightech-Erzeugnisse mehr.
Sie sind zu einem Massenprodukt geworden, für das die harten Gesetze des Marktes gelten: Wer günstiger herstellen kann, hat Vorteile - und das trifft zunehmend auf asiatische Firmen zu. Diese Entwicklung kennen wir von vielen anderen Gütern.
Deutsche Hersteller werden sich nur halten können, wenn sie Marktnischen erfolgreich besetzen, die Fertigung an Billigstandorte verlagern oder in modernsten Werken hoch effizient produzieren können - was ausgerechnet die schon seit Längerem angeschlagene Hamburger Firma Conergy jetzt vormacht. Ihr und den anderen deutschen Solarfirmen kann man nur wünschen, dass das Umsteuern gelingt. Denn neue Wachstumschancen bieten die nächsten Jahre mit Sicherheit.