Die Karriere des umstrittenen Vorstands der HSH Nordbank, Dirk Jens Nonnenmacher:
Hamburg. Mit Zahlen kennt er sich aus. Seit gut 16 Jahren ist Dirk Jens Nonnenmacher Mathematik-Professor. Der heute 46-Jährige wurde Anfang Oktober 2007 zum Finanzvorstand der angeschlagenen HSH Nordbank berufen. Seit November 2008 ist er Chef der Landesbank, nachdem sein Vorgänger Hans Berger den Hut nehmen musste.
Nonnenmacher studierte Mathematik und Medizin in Deutschland und in den USA. Nach seiner Promotion 1990 und seiner Habilitation 1993 im Fach Mathematik lehrte und forschte Nonnenmacher an Universitäten in Deutschland sowie den USA. Parallel zu seiner Hochschultätigkeit beriet er Unternehmen der Finanzindustrie in den Bereichen Konzernsteuerung, Risikomanagement und Produktentwicklung.
1998 übernahm Nonnenmacher als Bereichsleiter für die Dresdner Bank in Frankfurt/Main und London die globale Entwicklung und Umsetzung der Methoden für das Markt- und Kreditrisiko. Von 2004 an leitete er das Strategische, Risiko- und Financial Controlling der DZ Bank in Frankfurt/Main bis er 2007 als Chief Financial Officer (CFO) zur HSH Nordbank stieß und dort auch für das Risiko-Management zuständig war. Nonnenmacher lehrt nach HSH-Angaben als Honorarprofessor an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg.
Nur mit milliardenschweren Rettungspaketen und Liquiditätsgarantien von bis zu 30 Milliarden Euro konnte die Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein in der Finanzkrise überleben. Nonnenmacher geriet öfter in die Kritik, sei es wegen des Bezugs von Sonderzahlungen, anhaltender Verluste bei der Bank, strittiger Zahlungen und jüngst wegen einer angeblichen Mitverantwortung für riskante Geschäfte. (dpa)