Gegner und Befürworter der Schulreform in Hamburg standen sich viele Monate unversöhnlich gegenüber. Schließlich sorgte ein Volksentscheid für Klarheit.

Hamburg. Der 18. Juli 2010 brachte die Entscheidung: die wahlberechtigten Hamburger stimmten darüber ab, ob in der Hansestadt die Primarschule eingeführt und damit die Grundschulzeit von vier auf sechs Jahre verlängert wird. Seit dem 1. Juni waren die Abstimmungsunterlagen verschickt worden. Die Initiative "Wir wollen lernen" hatte den Volksentscheid gegen die Schulreform organisiert. In dem Volksentscheid stimmten 276.304 Bürger für den Erhalt der vierjährigen Grundschule. Teile der Schulreform können aber trotzdem in Kraft treten.

Die Schulreform, die Gegner als die Einführung der von linken politischen Kräften seit Jahrzehnten geforderten Einheitsschule kritisierten, sah zum Beginn des Schuljahrs 2010/2011 die Verlängerung der Grundschulzeit von vier auf sechs Jahre vor. Während Befürworter der Reform den Vorteil des längeren gemeinsamen Lernens betonten und immer wieder auf die soziale Ungleichheit "zementierende" bisherige Schulstruktur verwiesen, fürchteten die Gegner die schleichende Abschaffung der Gymnasien und des Leistungsprinzips an den Hamburger Schulen.

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